von süss bis ungeniessbar

Und da ist…

…nichts!

So fühlte es sich an, als ich gestern seit ein paar Wochen das erste mal wieder durch die Stadt gegangen bin, ich welcher ich bis vor kurzem noch meine Geschäfte hatte. Jetzt sind diese seit einer Weile geschlossen, meine ehemaligen Angestellten haben – bis auf eine Ausnahme – alle einen neuen Job und die Nachfolgemieter sind kurz vor dem Einzug in meine ehemaligen Geschäftslokalitäten.

Was passiert in mir, wenn ich die Stadt betrete? Nichts! Ja, wirklich so – einfach nichts. Ich werde zwar überall mit einem bedauernden Unterton gefragt, wie es mir gehe. Und ich kann guten Gewissens sagen: „Es geht mir gut und ich bin froh, dass ich den Schritt gemacht habe.“ Und das meine ich auch so. Ich vermisse es nicht eine einzige Sekunde und fehlen tut mir auch nichts. Im Gegenteil: Ich bin zufriedener.

Ich sehe in den Gesichtern vieler Menschen, dass sie mir das nicht so recht glauben wollen. Schliesslich hat man zu trauern, wenn man nach 10 Jahren einen solchen Lebensabschnitt abschliesst. Ich scheine da anders zu ticken. Wenn mich etwas lange genug belastet und gequält hat, dann trauere ich nicht mehr. Im Gegenteil! Dann bin ich froh, dass ich es los bin. So ähnlich, wie bei einer Dornwarze. Dieser trauert auch kein Mensch nach. Und genauso hat es sich die letzten beiden Jahre angefühlt. Wie eine lästige Dornwarze, gegen die man kämpft und die man trotz aller Massnahmen nicht los wird. Bis man sich schliesslich entscheidet, sie wegzuschneiden.

Der Schnitt hat mir wieder einen leichteren Gang gebracht. Der Druck ist weg. Ich muss nichts mehr, ich darf nur noch. Und ich habe etwas Grosses für mich gelernt: Ich will und muss keinem gefallen ausser mir selber. Die anderen können mich mögen – oder sie können es lassen. Und diese Erkenntnis ist prima. Ich bin vogelfrei und kann alles, muss aber nichts. Ein gutes Gefühl und ich bin froh, dass ich keinerlei Wehmut habe. Das Leben ist viel zu kurz, um zurückzublicken. Blick nach vorne ist angesagt! 🙂

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10 Kommentare

  1. senftopfherausgeber

    „Blick nach vorne ist angesagt!“

    Frau Kapitänin, große Pläne auf 8 Uhr! Klarmachen zum Entern!
    😀

  2. fraumamaschreibt

    In deinen Zeilen ist viel Erlichterung zu lesen..schön geschrieben

  3. Plietsche Jung

    Du hast einen Verdiener in deiner Familie, oder ?

    • modepraline

      Wir sind sozusagen ein „Mini-Familien-Unternehmen“, bei uns arbeitet jedes seinen Teil! Job-Time-Family-Sharing! 🙂

  4. Es Marinsche kocht

    So ist’s brav! 😉

    • modepraline

      …und übers Köpfchen streich…

      • Es Marinsche kocht

        🙂

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