von süss bis ungeniessbar

Der kleine Widder schreibt

Als Grossmutter zweier Enkelkinder bin ich stolz. Stolz auf die zwei kleinen Menschen, die jeden Tag für Überraschungen gut sind und die Welt mit so anderen Augen sehen, als wir das tun. Ihre Entwicklung gleicht einer Wundertüte: Was heute noch unmöglich schien, funktioniert morgen schon tadellos!

Das ältere der beiden Enkelkinder, die 5-jährige „Grosse“, interessiert sich intensiv für Sternzeichen. Man könnte jetzt sagen, dass sie das irgendwo abgeschaut hat. Das Interesse kam aber ohne unser Zutun. Niemand in unserer Familie zeigt grosses Interesse an dieser Thematik. Und so kam es, dass die Grosse an einem Nachmittag bei mir unzählige Löcher in meinen Bauch fragte. Sie wollte alles darüber wissen, was man darüber wissen kann. Ich war ganz schön gefordert. Mein Laptop auch! 🙂

Sie wollte wissen, wer welches Sternzeichen hat, welche Eigenschaften dieses Sternzeichen besonders machen, in welchem Element welches Sternzeichen zu Hause ist und wie sie denn überhaupt alle aussehen. Also haben wir gemeinsam eine Collage dazu gemacht:

Fein säuberlich hat sie Sternzeichen ausgeschnitten, die ich ihr ausgedruckt habe. Mit Glitzersteinen hat sie die jeweiligen Elemente Wasser, Luft, Erde und Feuer dazugeklebt und alle Familienmitglieder wurden im Kopf in die passenden Bilder gepackt. Seither stellt sie sich zwar noch mit ihrem Namen vor, schiebt aber gleich noch das Sternzeichen nach und will von ihrem Gegenüber wissen, welches Sternzeichen sie oder er denn hat.

Vor kurzem habe ich der Grossen ein leeres Notizbuch mit einem geprägten Widder auf dem Deckel geschenkt. Ja, sie ist ein kleiner Widder und ich habe ihr gesagt, dass sie dieses Buch brauchen kann, um Dinge reinzukleben, Erinnerungen aufzumalen oder Geschichten zu schreiben. Sie interessiert sich nämlich brennend für die Geschichten, die ich immer schreibe. Im Traum habe ich aber nicht daran gedacht, dass sie das mit ihren 5 Jährchen sofort umsetzen würde. Am ersten Tag schon hat sie begonnen, diverse Widder in ihr Buch zu zeichnen und Wörter dazu zu schreiben. Seither zieht sie sich regelmässig zurück und setzt sich mit ihrem Buch an ihr Pult. Ihre Fantasie ist ohnehin schon grenzenlos – jetzt fängt sie an, diese in ihrem Widder-Buch aufs Papier zu kritzeln. Es gibt sogar schon einen Widder in einem Raumschiff. Schliesslich sind die Sternbilder im Weltraum zu Hause.

Okay, eine ganz normale Entwicklung, sagen die einen. Ich sage: Grosi platzt vor stolz. Ich war und bin nämlich die einzig Schreibende in der Familie. Vielleicht ist da ein kreatives Schreib-Gen durchgerutscht …

Der Kleinste ist verwirrt

Aktuell fühlt es sich draussen grad wider kurz nach Sommer an. Kurze Hosen, Shirt und Flipflops sind temporär hoch im Kurs.

Der kleine 3jährige Mann ist heute bei uns ins Haus marschiert, hat an seinem T-Shirt Ärmel gezupft und stolz verkündet:

„Schaut mal, ich habe jetzt einen Pulli an, bei dem man die Ärmel nicht runterziehen kann!“

Ja, süsser Bengel, das Ding nennt sich T-Shirt. Lustig, wie Kinder die Dinge wahrnehmen und wie unfassbar lustig sie diese beschreiben. Ich könnte sie jedesmal fressen vor Liebe.

Zeitumstellung

Und wieder einmal haben wir unsere Uhren alle eine Stunde vorgestellt. Auch die Enkelkinder haben ihrem Papa zugeschaut, wie er die grosse, mechanische Uhr im Wohnzimmer um eine Stunde vorstellen musste.

Die Enkeltochter, die darauf wartete, endlich zu Grosi und Gropi zum Osterbrunch zu gehen, meinte dabei sehr pragmatisch:

„Stell doch einfach den Zeiger gleich noch ein bisschen weiter nach vorne, dann können wir schneller zum Grosi gehen!“

Neues von der Enkelfront

Meine Enkelin und ich möchten schon lange ein vierblättriges Kleeblatt finden. Wir haben heute gefühlt das halbe Dorf abgesucht: NIX!

Die Enttäuschung bei der Kleinen war gross – ich für meinen Teil weiss inzwischen, dass ich diesbezüglich kein Glück habe. Ich habe im ganzen Leben noch nie eines gefunden.

Zum Trost hat mein Tochterkind ihrer Kleinen bei uns im Garten gezeigt, wie man mit den kleinen Margritten das Frage-Antwort-Spiel machen kann.

Für alle, die nun nicht wissen, was ich meine:

Von der Blüte die einzelnen Blättchen wegzupfen und dann
… „er liebt mich, er liebt mich nicht, er liebt mich …“ und das letzte Blütenblättchen ist die Antwort.

Die Kleine: „Dann kann ich die Blume irgendwas fragen und das letzte Blättchen ist meine Antwort?“
Ihre Mama (meine Tochter): „Genauso macht man das.“

Ja, ihr ahnt es vielleicht schon. Die Kleine ist losgerast, hat eine Margritte geholt, hat sich zu uns gestellt und hat angefangen:

„Ich darf Fernsehen, ich darf nicht Fernsehen, ich darf Fernsehen ….“.

Wir hatten das Lachflash des Tages und ich muss euch wohl nicht sagen, wie die Antwort lautete. Sie sind jetzt freiwillig aus Grosis Garten abgezogen – schliesslich hat die Blume das TV-Gerät freigegeben!

Warum ein OsterHASE?

Wie jedes Jahr dreht sich aktuell gerade mal wieder vieles um diesen ominösen Osterhasen, der bunte Eier versteckt. Und wie jedes Jahr stelle ich mir die Frage:

Warum ein OsterHASE und nicht ein OsterHUHN?

Die Sache mit dem Hasen und dem Fruchtbarkeitssymbol kenne ich. Das erklärt mir aber noch so einiges nicht. Vielleicht könnt ihr da draussen mir ja helfen:

  1. Wie kommt der Hase zu den Eiern?
  2. Warum bemalt er sie bunt?
  3. Warum versteckt er sie?
  4. Hasen hüpfen – wie bringt er also die Eier ganz von A nach B?
  5. Was hat all das überhaupt mit Ostern und der Ostergeschichte zu tun?

Fragen über Fragen, die mir bislang niemand wirklich beantworten konnte. Genauso wie die absolut doofe Frage der Erwachsenen, die sie alljährlich den kleinen Erdenbürgern um die Ohren hauen: „Na, kommt der Osterhase wohl auch zu Dir?“

Also mal die Fakten auf den Tisch:

  1. Woher sollen die Kleinen wissen, ob er Osterhase kommt?
  2. Wenn sie dann ein Nest mit Geschenken drin finden, war der Hase dann im Manor?
  3. Habt ihr schon mal einen Hasen im Manor einkaufen sehen?
  4. Und wie verpackt er das Zeug in Geschenkpapier?

Dann ist da noch die verwirrende Sache mit dem Osterbaum, an dem viele bunte Eier hängen.

  1. Wie sind diese Eier an diesen Baum gekommen?
  2. War das nun der Hase oder das Huhn (oder doch die Oma)?
  3. Was hat der Baum mit der ganzen Geschichte überhaupt zu tun?

Okay, Fazit: Ich werde nun bald 57 Jahre alt und habe bis heute nicht kapiert, wo der tiefe Sinn hinter der Geschichte ist. Alles ist durchs Band weg unlogisch und kein Puzzleteil passt zum anderen. Es sind lauter schräge Fragmente, die zu einem bunten Teig gemischt und zu einer Osterhasengeschichte gebacken wurden. Und DIE ist definitiv menschengemacht. Ich habe schliesslich als Kind mal ein Fahrrad zu Ostern bekommen und mich ständig gefragt, wie der kleine Hase dieses riesige Ungetüm vor unser Haus hat transportieren können.

Mein Fantasie ist ja bekanntlich fast grenzenlos und meine Enkel lieben meine Geschichten. Aber die Sache mit dem Osterhasen ist für mich so weit hergeholt, dass meine Fantasie da leider nicht für eine runde Geschichte reicht. Vermutlich ist in unserem Strässchen der Hase arbeitslos, weil er bei seiner Hoppelei alle Eier kaputtgemacht hat und das Huhn zu Hilfe kommen musste. Und deshalb legt bei uns ein Huhn seine hübschen Eier ins Nest. Und bemalt hat sie Coop, Migros oder die Kinder selber. Aber ganz bestimmt nicht der Hase!

Ah, und dabei fällt mir ein: Was hat es mit den ganzen Schoggihasen auf sich?

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