von süss bis ungeniessbar

Covid-Frisuren …

… oder wenn das Tochterkind und ich uns abends spät bei schlechtem Licht im Wintergarten gegenseitig die Haare schneiden.

Wir sind vorsichtig, sehr vorsichtig – deshalb vermeiden wir aktuell auch den Gang zum Friseur. Unsere Haare wollen aber einfach nicht kapieren, dass sie während einer Pandemie im Winter nicht wachsen sollen. Also gibt es zwei Möglichkeiten: Wie ein Höhlenmensch durch die Wälder streifen, oder selber die Schere schwingen. Wir haben uns für letzteres entschieden.

Okay – solche Aktionen sind nichts für Frauen, die schon bei einem hellen Strähnchen eine Krise schieben. Auch nichts für Frauen, die sich über ihre Frisur definieren und erst recht nichts für Frauen, die „mimimi“ machen, wenn der Friseur einen Millimeter zu kurz abgeschnitten hat.

Haar-Rowdys wie das Tochterkind und ich sind aber relativ schmerzfrei, wenn es um unseren Kopfschmuck geht. Sie ist mit der Dompteuse angerückt und hat mich quasi bereit gemacht für den Eintritt in die Armee – 6mm … und auch die sind nicht ganz so regelmässig, wie wir uns das gewünscht hätten. Das haben wir aber erst im guten Licht des Badezimmers vor dem Spiegel gesehen … und uns dabei schlapp gelacht. „Das muss so, Mama … bestimmt sieht es nach dem Duschen besser aus!“ Klar, Haare wachsen beim Duschen regelmässig dort nach, wo man zuviele davon wegrasiert hat …

Ich bin natürlich hochprofessionell wie ein Figaro mit der Schere an ihrer Langhaarfrisur zu Werke gegangen. Meine Güte, hatte das Kind immer schon derart viele Haare? Ich hatte das Gefühl, ich schneide ein Kilo weg und sie fand immer noch, dass da noch etwas geht. Dann habe ich – man ist ja schliesslich mutig – wie ein Profi mit der Schere einfach so ein bisschen in die Haarepracht rein geschnippelt – wild durcheinander, damit es nicht zu regelmässig aussieht (als ob diese Gefahr im Düsteren spät abends jemals bestanden hätte)! Zu meinem grossen Erstaunen fand sie es selbst bei Licht vor dem Badezimmerspiegel nicht so schlecht. Mal schauen, ob sie das auch noch findet, wenn sie morgen früh das erste mal bei Tageslicht ihre Frisur sieht!

Fakt: Es war saulustig, wir nehmen Haare nicht so ernst und – sie wachsen ja wieder nach. Und ihr so? Auch schon covidmässig frisiert?

Erinnert ihr euch an Conzuela?

Conzuela ist die runde Freundin meines Tochterkindes: Der Staubsaugerroboter. Also aufgrund des Namens eigentlich die Staubsaugerroboterin …

Conzuela verrichtet nun schon eine ganze Weile im Hause des Tochterkindes ihren Dienst. Schön brav putzt sie, wo ihr beauftragt wird, dies zu tun. Und sie macht das gründlich – schliesslich kennt sie gewisse „Sperrzonen“ nicht. Und so kam es, wie es irgendwann kommen musste. Conzuela hat auf Abbruch gearbeitet: Sie hat 21 Puzzleteile von einem überdimensional grossen Puzzle buchtsäblich gefressen! Das Riesenpuzzle war unter dem Bett des Tochterkindes auf Karton geklebt und in vermeintliche Sicherheit gebracht worden. Conzuela fand wohl, dass man dieses undefinierbare Ding trotzdem abknabbern müsse … und hat kurzerhand 21 Puzzleteile gefressen.

Der Herzmann des Tochterkindes musste danach mit Maske und Handschuhen bewaffnet ein Operation an Conzuela vornehmen. Sie wurde „aufgeschlitzt“ und ihre „Eingeweide“ wurden eingehend kontrolliert. Alles, was da nicht reingehörte, wurde entnommen – und Conzuela hatte echt ganze Arbeit geleistet. Sie hatte die Teile ja nicht nur verschluckt … sie hatte sie dabei auch noch ziemlich ramponiert. Der Verdauungsapparat von Conzuela hatte den Puzzlestücken ziemlich zugesetzt.

Jap, so kann die Putzhilfe auf einmal zur Mörderin werden. Da war das Tochterkind aber gewaltig sauer auf Conzuela. Und auch die Operation hat nichts daran geändert, dass Conzuela locker wieder zuschlagen könnte, wenn man nicht aufpasst. Der ist nämlich piepegal, wenn man sie gerade hasst. Die bahnt sich ihren Weg geradewegs wieder dahin, wenn man sie nicht daran hindert. So kann es schon mal vorkommen, dass die Einsätze von Conzuela vorab einen Aufbau von Hindernissen erfordert, damit sie nicht auf Kollisionskurs mit den filigranen Teilen des Mobiliars fährt.

Wie gut, dass ich keine Conzuela habe … die hätte bei mir schon lange eine Gratisflugstunde bekommen!

Von Mensch auf Depp in 2 Sekunden …

… das schafft nur Gwendolin.

Für alle, die neu mitlesen: Gwendolin ist seit knapp 2 Monaten unsere Enkelin. Ein Menschlein, das wir so sehr lieben, dass man es nicht beschreiben kann. Und ein Menschlein, welches es schafft, dass ich all meine Vorsätze über Bord werfe.

Ich habe immer über alle Erwachsenen gelacht, die sich mit Tüdelüüü und Babysprache zu Volldeppen machen. Verständnislos habe ich immer den Kopf geschüttelt und gesagt: „Wie kann man nur?“

Jap – ihr ahnt es: Ich mache mich täglich gefühlt 100 mal zum Volldeppen! Ich lese die Zeitung, spreche mit dem Göttergatten in normaler und vernünftiger Tonlage und zivilisierter Sprache … bis unser Tochterkind mit Gwendolin im Wohnzimmer erscheint und … ich mutiere zu einer total bescheuerten Oma. Meine Stimmlage düst steil in die Höhe … ich quieke wie ein Meerschweinchen und ich spreche mit Gwendolin, als ob ich total am Verblöden wäre. ICH – die alle verurteilt hat, die sich in so bescheurter Weise mit einem Baby unterhalten. Keine Ahnung, was mit mir passiert ist … aber ich schaue Gwendolin an, mein Herz geht auf und meine Hirnsynapsen ganz offensichtlich zu!!!!

Ich habe kürzlich ein Handyfilmchen gedreht, wie ich mit Gwendolin spiele und spreche und wie sie mitfiebert und „antwortet“ …. und das Tochterkind meinte: „Mama, spiel jetzt das Filmchen mal für Dich ab und hör Dir zu … dann weisst Du, was wir hier alle mitmachen müssen!“

OMG!!! Von Mensch auf Depp in 2 Sekunden. Was muss das Kind von mir denken?

Ich bin verliebt in ihre wachen Äuglein, ihr süsses Mündchen, ihre knuffigen Speckröllchen, ihre Füsschen, ihre Fingerchen …. -chen …. -chen …. -chen … und werde dabei eben zum Volldeppchen! An alle Omas da draussen: Ich denke, ihr wisst, wovon ich spreche. Und an alle, die es noch nicht wissen: Vergesst eure Vorsätze … ist das Bündel Mensch mal da, ist alles anders!

 

Geliebtes Menschenkind

Wenn jedes Geräusch Herzklopfen macht …

Wenn der Geruch Wärme versprüht …

Wenn ein Blick die Seele verzückt …

Wenn kleine Finger das Herz erwärmen …

Wenn winzige Füsse einen zum Staunen bringen …

Wenn das Gesicht lustige Grimassen zieht …

Wenn der Mund einen schmelzen lässt …

Wenn man die Welt rundherum vergisst …

… dann hat ein kleines Menschenkind sich ins Herz geschlichen

… und es mit purer Liebe gefüllt 🙂

Schockverliebt!

So, ab sofort könnt ihr mich Grosi nennen! Ja, sie ist endlich da – die kleine Menschin, in die ich in null Komma nix schockverliebt bin 🙂

Unser Tochterkind und ihr Lebenspartner haben uns zu stolzen Grosseltern gemacht. Da haben wir täglich miterleben dürfen, wie das kleine Menschlein im Bauch unseres Tochterkindes herangewachsen ist … und alleine das war schon sehr besonders. Und nun hat sie – nach gefühlt Millionen Wochen im Bauch – den Weg auf diese Welt geschafft und hat damit auch in Sekundenschnelle einen grossen Platz in unseren Herzen eingenommen.

Ich kann euch ja sagen: Selber Kinder bekommen braucht weniger Nerven, als beim eigenen Tochterkind auf die Geburt des Enkelkindes zu warten. Unser Wohnzimmer hat eine Schneise vom Auf- und Ablaufen und die Tastatur des Laptops habe ich zum Glühen gebracht. Meine Güte … sowas von nervös … das gibts gar nicht!

Und nun haben wir heute das kleine süsse Wesen das erste mal in die Arme schliessen können und … schwupp … war sie in unserem Herz. Ich habe mich bestimmt wie eine total Bekloppte angehört mit meiner Piepsstimme (die ich notabene sonst nicht habe) und meinen „Jööööööh’s“ und „Ooooooh’s“ – die Kleine muss denken, dass da eine Irre zu Besuch war. Aber schliesslich muss sie sich an die schräge Grossmutter gleich mal gewöhnen. Es ist schier unglaublich, dass man sich einfach so von jetzt auf gleich in ein kleines Menschlein so verlieben kann. Schmeeeeeeeeelz ….

Es könnte also durchaus sein, dass die Modepraline zur Grosipraline mutiert und euch demnächst des Öfteren mit Babygeschichten drangsaliert … tja – ich bin verliebt! 🙂

« Ältere Beiträge

© 2024

Theme von Anders NorénHoch ↑