von süss bis ungeniessbar

Patienten für Patienten

Aus einer Idee habe ich eine medizinische Facebook-Gruppe gegründet, welche keinen kommerziellen Zweck verfolgt. Alle, die auf Facebook einen Account haben, dürfen gerne dazu stossen. Auf Fragen von Patienten können möglicherweise andere Patienten Antworten oder Erfahrungswerte liefern. So die Idee!

https://www.facebook.com/groups/161615792460067

Der Antrieb dafür kam bei mir, weil ich aufgrund vieler verschiedener Ereignisse immer wieder erfahren musste, dass einem oft nur geholfen wird, wenn man zur richtigen Zeit die richtigen Fragen stellt. Oder aber die Ärzte meinen, sie hätten einem mit ihren Auskünften geholfen – in Wahrheit hat man aber kein Wort von dem verstanden, was der hochdekorierte Mensch im weissen Kittel gerade von sich gegeben hat. Und weil man sich schämt, fragt man nicht nach.

Zudem gibt es jene Patienten, die ganz fest daran glauben, dass er immer und überall die bestmögliche Betreuung bekommt, die er sich wünscht oder verdient. Dem ist leider aber oft nicht so. Entweder, weil keine Zeit, keine Ressourcen oder ganz einfach kein Interesse da ist.

Und wenn man dann mit etlichen offenen Fragen zu Hause sitzt und Angst hat, weil man sich dadurch verunsichert und dumm fühlt, dann wünscht man sich nicht selten, dass man seine Fragen jemandem stellen könnte, der möglicherweise schon ähnliches erlebt hat. Quasi eine Zweitmeinung von Betroffenen oder solchen, die jemanden begleiten.

Dafür habe ich diese Gruppe gegründet. Und ich hoffe, dass ein reger, fairer und empathischer Austausch stattfinden wird, der allen zu Gute kommt. Und bei welchem man keinen Franken in die Hand nehmen muss, um sich möglicherweise danach etwas sicherer zu fühlen.

Löschen, blockieren oder stumm schalten …

In den sozialen Netzwerken gibt es unglaublich viele Möglichkeiten, sich Leute vom Hals zu halten, denen man nicht mehr „zuhören“ möchte. Wir leben in einer ausserordentlichen Situation – alle auf dieser runden Kugel namens Erde. Niemand von uns hat jemals so etwas erlebt – und ich gehe mal davon aus, dass sich das auch niemand jemals hätte vorstellen können.

Notsituationen rufen immer auch diverse Gruppierungen auf den Plan, die man vorher entweder nicht wahrgenommen hat, oder die erst durch die besonderen Ereignisse zusammenfinden. Leider sind viele dieser Menschen weder auf der Suche nach einer Lösung, noch intelligent genug, um nicht alles zu glauben, was in den abertausenden von Beiträgen derzeit durchs World Wide Web schwirrt!

Es werden fleissig Beiträge geteilt, deren Herkunft weder geprüft, geschweige denn hinterfragt wird. Eine reisserische Headline genügt vielen, um jeden Schrott in der Weltgeschichte zu verteilen. Und weil das so ist, bin ich froh um die Funktionen, welche mir ermöglichen, solche Leute möglichst schnell aus meinem Netz zu entfernen. Ein Klick und … zack: Gelöscht! Ein Klick und … zack: Aus der Freundesliste entfernt! Ein Klick und … zack: Für immer blockiert!

Ich gestehe, für diese Funktionen wäre ich manchmal im „echten Leben“ auch dankbar. Meine Schwelle der Toleranz ist mit Covid brutal gesunken. Was ich an Blödsinn im Kopf nicht mehr sortieren kann, wird ganz einfach gekippt. Also: Mehr oder weniger einfach! Ich kann ja nicht mit einem „Löschen-Knopf“ durch die Weltgeschichte rennen – zum Glück … stelle sich nur mal einer vor ….!

Ich lese gerne – ich hinterfrage gerne – ich gebe gerne meinen Senf dazu (erst noch ungefragt … vor allem in den Sozialen Medien) und ich lerne so langsam, die unabsichtlich Doofen von den Idioten zu unterscheiden, die einfach immer meinen, mit Gewalt und Druck ihr nicht fundiertes Halbwissen durchdrücken zu können. Ich habe aber auch gemerkt, dass ich nicht vom Fleck komme, wenn ich meine „Friendlist“ putzen will. Also im echten Leben ist das zwar schwieriger, aber bei weitem nicht so umfangreich wie auf Facebook, Instagram, Twitter und Co.

Vielleicht könnt ihr mir ja dabei helfen. Wenn ihr hier mitlest, und euch ertappt fühlt oder aber jemanden kennt, bei welchem ihr wisst, dass er so gar nicht dem entspricht, was ich als vernünftig bezeichnen würde, dann steigt doch grad selber aus meinem Karussell aus … oder meldet mir, wenn jemanden zum Ausgang begleiten darf.

Und wenn ihr mir begegnen solltet, hier ein kleiner Tipp:

  • Mich interessiert nicht, warum Impfen per se schlecht ist (ich sehe es nämlich ganz anders)
  • Ich möchte nicht wissen, warum ihr Globulis als Rettung jeglicher Krankheiten seht
  • Ich finde jegliche Form von Verschwörungstheorien bescheuert und indiskutabel
  • Ich verzichte gerne auf ungefragte Gesundheitstipps (nein, auch kein Randensaft!)

Wie gesagt: Ich hätte den Award in Sachen Toleranz auch früher nicht gewonnen – inzwischen bin ich aber soweit, dass ich locker zwischendurch auch mal jemandem mit dem Ding einen Zahn zwangsentfernen könnte …

Eine steinige Sache

Manch einer da draussen fragt sich vielleicht, warum es auf diesem Kanal aktuell grad so ruhig ist. Nix passiert! Alles im grünen Bereich. Ich bin nur per Zufall auf etwas gestossen, was mir grad so den Ärmel reingezogen hat, dass ich mich fühle wie ein kleines Kind. Steine bemalen!

Durch Zufall bin ich von einer Freundin darauf aufmerksam gemacht geworden, dass es ein Facebook-Gruppe gibt (CH Rocks Original), in welcher lauter Steinemaler, Verstecker und Finder sind. Das Prinzip ist total einfach: Man nimmt aus der Natur einen Stein nach Hause, bemalt diesen mit Acrylfarbe und beschriftet ihn auf der Rückseite mit „CH Rocks Original“ und – falls genügend Platz vorhanden – noch mehr Informationen wie „Auslegeort“ und „Neu platzieren oder behalten“. Dann legt man den Stein irgendwo aus, wo er bestimmt von jemandem gefunden wird – öffentlich Plätze oder Spazierwege eignen sich besonders gut dafür. Der Finder des Steins macht im Optimalfall ein Foto vom Fund und postet dieses auf „CH Rocks Original“. Er schreibt dazu, ob er den Stein neu platzieren oder behalten möchte. Und so passiert es, dass manche Steine grosse Reisen antreten. Andere finden einfach ein neues Zuhause. Was sie aber alle gemeinsam haben: Sie bereiten Freude! Das ist auch Sinn und Zweck der Gruppe. Freude bereiten – sowohl den Machern, als auch den Findern.

Ja, und so ist es gekommen, wie ich nicht gedacht hätte, dass es kommen würde. Ich bemale wie eine Irre Steine und lege diese mit viel Freude aus – in der Heimatgemeinde, in der Nachbarstadt, im und ums Krankenhaus … wo ich gerade bin. Und ich spaziere inzwischen wie ein Hund durch die Welt, mit der Nase immer auf dem Boden. Also, natürlich mit den Augen – schliesslich möchte ich auch einen Stein finden. Der Finder ist bei uns aber eher der Göttergatte 🙂 Mir müsste man einen Felsbrocken vor die Haustüre legen; und selbst da wäre nicht sicher, dass ich ihn sehen würde …

Und so sitze ich nun in beinahe jeder freien Minute im Wintergarten und freue mich über meine Steine. Ich bin zwar total unbegabt – aber das Schöne ist, dass es nicht darum geht, wer den schönsten Stein bemalt, sondern einzig um die Freude. Es macht mir Spass und die Tatsache, dass meine Steine aussehen wie Kinderwerke, lässt mich trotzdem weitermalen. Schaut her, hier eine kleine Auswahl:

In der kurzen Zeit, in welcher in nun aktiv in dieser Gruppe mit dabei bin, habe ich schon ganz viele schöne Geschichten rund um die Steine erfahren dürfen. Und es macht einfach Spass. Ich bin wieder ein bisschen Kind mit meinen Farben und der Freude an jedem Stein, der bereit zum „Auswildern“ ist. Und am allerschönsten finde ich es, wenn ich abends bei Adventsbeleuchtung und Ingwertee mit meinen Pinseln zugange sein kann. Jap – die Modepraline ist wieder zum Kind mutiert. Das macht aber nichts – es tut auch nicht weh … es macht einfach nur Spass!

In diesem Sinne: Allen da draussen eine schöne Adventszeit! 🙂

Facebook erinnert mich …

… an Dinge, die ich selber nicht mehr auf dem Schirm habe. Und manchmal ist das ganz schräg!

Gerade heute hat Facebook mich daran erinnert, dass ich vor vier Jahren einen Post aufgeschaltet habe, mit welchem ich in meinem Geschäft auf die neue Herbstkollektion aufmerksam machte. Ehm … stimmt! Da war doch was: Ich hatte ja mal ein Geschäft (zeitweise sogar mehrere). Ich war Geschäftsfrau und habe für meine Arbeit gelebt. Krass!

Hätte mich jemand gefragt, wann das war, ich hätte glatt gesagt: In einem anderen Leben – vor 40 Jahren! In meinem Kopf ist all das schon so lange gelöscht, dass ich mich gar nicht mehr wirklich an diese Zeit erinnern kann. Gelöscht? Oder verdrängt? Oder rausgefallen? Keine Ahnung!

Wenn sich das Leben auf einmal ändert und die Prioritäten ganz neu sortiert werden, dann kann es schon mal vorkommen, dass man das Gefühl hat, in mehreren Leben unterwegs zu sein. Der Kopf kann ganz offensichtlich nicht alles abspeichern. Das vermeintlich Unwichtige wird ganz einfach aus dem Topf gekippt. Oder bei mir ist das zumindest so. Vielleicht bin ich auch einfach extrem vergesslich – das ist durchaus möglich. Das würde auch erklären, warum ich täglich gefühlt 20 Leerläufe mache, bei welchen ich unterwegs eben vergesse, was ich ursprünglich wollte. Irgendwann im Laufe des Tages kommt es mir dann zufälligerweise wieder in den Sinn.

Dass ich aber einen ganzen Lebensabschnitt einfach gelöscht habe, das ist doch etwas seltsam. Es fühlt sich an, als ob ich einen Film gesehen hätte – irgendwann … über eine Frau mit Boutiquen. Und dann war er irgendwann vorbei, der Film. Obwohl er 10 Jahre gedauert und ganz viel Energie gefordert hat, ist er nur noch schemenhaft in meinem Memory. Eigentlich fast gar nicht mehr. Hätte mich damals wohl jemand gefragt, ob ich diese Zeit jemals vergessen würde – ich hätte bestimmt geschworen: NIEMALS!

Tja, so kann man sich täuschen. Irgendwie hat diese Zeit wohl zu wenig Nachhaltiges zu verbuchen, als dass sie für mich noch präsent wäre. Ich hätte das selber so nicht erwartet. Aber als Facebook mir heute sagte „Hey, weisst Du noch … vor 4 Jahren?“, da war ich doch sehr verwirrt. War das meine Zeit? Sind das meine Erinnerungen? Wo sind die alle hin? Weg!

Schräge Sache …

Teile diesen Beitrag …

… wenn Du willst, dass nix passiert!

Kennt ihr sie auch, diese Sprüche, Bilder, Spiele und Aufforderungen, die man täglich überall ungefragt bekommt oder irgendwo liest. Sei es auf Whats App, wo um Weitersenden geben wird; sei es auf Facebook, wo um Teilen oder Kopieren gebeten wird (oder eher aufgefordert); sei es auf dem Messenger, wo ziemlich aggressiv um Mitmachen gefordert wird …

An dummen Sprüchen ist das ganze Schneeballsystem kaum zu überbieten. Zum Beispiel hätten wir da:

Teile dieses Bild, wenn Du auch stolz auf Deine Tochter bist.
Teile dieses Bild, wenn Du auch stolz auf Deinen Sohn bist.
Teile diesen Text, wenn Du auch jemanden kennst, der an Krebs erkrankt ist und …. blablablabla …
Schicke dieses Herz an all Deine Freunde weiter, wenn Du sie auch so liebst wie ich Dich.
Sende diese Umarmung an 10 Deiner Freunde und Dir wird Gutes widerfahren.

Und so könnte man die Liste bis ins Endlose ergänzen und ich bin immer wieder erstaunt, wieviele Menschen diesen Quatsch mitmachen. Das erinnert mich an die Kettenbriefe von damals, als es noch kein WWW gab. Jene Briefe eben, die man 10 mal kopieren und weitersenden musste, wenn man nicht an einer schlimmen Krankheit sterben wollte. Und schon damals habe ich mich immer gefragt, ob es wirklich Leute gibt, die den Mist glauben.

Wenn ich aber sehe, wie oft solche Sachen vielfach geteilt auch bei mir landen, dann kräuseln sich meine Hirnwindungen. Wozu???? Wem hilft das???

Ich bin stolz auf meine ganze Familie, auch ohne dass ich diese Bilder und Sprüche teilen muss. Und ich kenne Menschen, die an Krebs erkrankt sind und weiss drum, dass es ihnen gar nichts nützt, wenn ich diese dämlichen Krebstexte teile (im Gegenteil … es macht die Betroffenen oft eher wütend!). Und ich liebe meine Freunde, auch ohne dass ich diese Herzen und blinkenden Blumen weitersenden muss. Und dass mir Gutes widerfahren wird, wenn ich imaginäre Umarmungen um die Welt schicke, daran glaube ich erst recht nicht. Mir widerfährt eher Gutes, wenn ich einen Menschen in echt umarme und diese Umarmung direkt erwidert wird.

Ich bin bis heute nicht dahinter gekommen, was dieses Phänomen ausmacht und was dahinter steckt. Und ich verstehe bis heute nicht, wem all dieses Geteile und Weitergeleite etwas nützt. Verdient daran jemand etwas, oder wo ist der Reiz daran? Könnte mich Unwissende bitte jemand aufklären?

« Ältere Beiträge

© 2024

Theme von Anders NorénHoch ↑