Unsere grössere Kleine hat uns wieder mal beliefert mit Kindermund. Und ich möchte diese Superlogiken niemals vergessen. Deshalb werden sie hier festgehalten.
Beim Zähneputzen hat sie sich beschwert, dass ihr das Fruchtfleisch weh macht. Wie steht’s um euer Fruchtfleisch im Mund so?
Danach beim Zubettgehen hat sie ihrer Mama mitgeteilt, dass sie gerne besser zugedeckt werden möchte, weil sie sonst wieder diese „Eisbüggeli“ auf der Haut bekommt. Was seid ihr? Team Eisbüggeli oder Team Gänsehaut?
Wenn ich Kurz- oder Langurlaub mache, dann werde ich gerne von der Enkelin per Facetime über alles informiert, was sie mir so erzählen möchte. Hin und wieder gucken wir auch zusammen ein Buch an, das sie so hinstellt, dass ich die Seiten sehen und erzählen kann. Sie ist sehr kreativ, wenn es darum geht, auch auf Entfernung ihre Dosis Grosi zu bekommen.
Gerade kürzlich war ich in der Sonnenstube Tessin (es hat zwar fast nur geregnet) und sie wollte wissen, ob ich denn nach meiner Ankunft zu Hause noch zu Besuch komme.
Sie: „Okay, Grosi, wenn Du ankommst, kannst Du gleich zu uns zum Spielen kommen.“
Ich: „Das geht nicht, weil ich muss ganz lange Zug fahren und es wird abend, bis ich zu Hause bin.“
Sie: „Ach Grosi, das musst Du nicht. Du musst nur einen Schnellzug nehmen!“
Sowas von sonnenklar, oder? Dass ich selber nicht darauf gekommen bin …
Heute ist mein Tochterkind mit der ganzen Familie im Familienwagen unterwegs gewesen. Vor ihnen auf der Strasse war ein – vermutlich betrunkener – Fahrer in seinem Wagen im Schlangenlinienmodus unterwegs. Mal links, mal rechts, aber nie dort, wo er eigentlich hätte fahren sollen.
Mein Tochterkind hat zu ihrem Partner gesagt:
„Was für ein Depp ist das denn? Der fährt ja gefährlich.“
Daraufhin hat es vom Rücksitz aus dem Kindersitz geflötet:
„Vielleicht ist das ja Grosi, das ein neues Auto hat.“
Als Grossmutter zweier Enkelkinder bin ich stolz. Stolz auf die zwei kleinen Menschen, die jeden Tag für Überraschungen gut sind und die Welt mit so anderen Augen sehen, als wir das tun. Ihre Entwicklung gleicht einer Wundertüte: Was heute noch unmöglich schien, funktioniert morgen schon tadellos!
Das ältere der beiden Enkelkinder, die 5-jährige „Grosse“, interessiert sich intensiv für Sternzeichen. Man könnte jetzt sagen, dass sie das irgendwo abgeschaut hat. Das Interesse kam aber ohne unser Zutun. Niemand in unserer Familie zeigt grosses Interesse an dieser Thematik. Und so kam es, dass die Grosse an einem Nachmittag bei mir unzählige Löcher in meinen Bauch fragte. Sie wollte alles darüber wissen, was man darüber wissen kann. Ich war ganz schön gefordert. Mein Laptop auch! 🙂
Sie wollte wissen, wer welches Sternzeichen hat, welche Eigenschaften dieses Sternzeichen besonders machen, in welchem Element welches Sternzeichen zu Hause ist und wie sie denn überhaupt alle aussehen. Also haben wir gemeinsam eine Collage dazu gemacht:
Fein säuberlich hat sie Sternzeichen ausgeschnitten, die ich ihr ausgedruckt habe. Mit Glitzersteinen hat sie die jeweiligen Elemente Wasser, Luft, Erde und Feuer dazugeklebt und alle Familienmitglieder wurden im Kopf in die passenden Bilder gepackt. Seither stellt sie sich zwar noch mit ihrem Namen vor, schiebt aber gleich noch das Sternzeichen nach und will von ihrem Gegenüber wissen, welches Sternzeichen sie oder er denn hat.
Vor kurzem habe ich der Grossen ein leeres Notizbuch mit einem geprägten Widder auf dem Deckel geschenkt. Ja, sie ist ein kleiner Widder und ich habe ihr gesagt, dass sie dieses Buch brauchen kann, um Dinge reinzukleben, Erinnerungen aufzumalen oder Geschichten zu schreiben. Sie interessiert sich nämlich brennend für die Geschichten, die ich immer schreibe. Im Traum habe ich aber nicht daran gedacht, dass sie das mit ihren 5 Jährchen sofort umsetzen würde. Am ersten Tag schon hat sie begonnen, diverse Widder in ihr Buch zu zeichnen und Wörter dazu zu schreiben. Seither zieht sie sich regelmässig zurück und setzt sich mit ihrem Buch an ihr Pult. Ihre Fantasie ist ohnehin schon grenzenlos – jetzt fängt sie an, diese in ihrem Widder-Buch aufs Papier zu kritzeln. Es gibt sogar schon einen Widder in einem Raumschiff. Schliesslich sind die Sternbilder im Weltraum zu Hause.
Okay, eine ganz normale Entwicklung, sagen die einen. Ich sage: Grosi platzt vor stolz. Ich war und bin nämlich die einzig Schreibende in der Familie. Vielleicht ist da ein kreatives Schreib-Gen durchgerutscht …
Meine süsse Enkelin hat mal wieder den Vogel abgeschossen. Sie weiss, dass wir am Jurasüdfuss wohnen. Und sie weiss auch, dass die Dinosaurier im Jura unterwegs waren – so nebenbei hat sie in ihren Erzählungen auch noch die Kreidezeit erwähnt. Logisch … weiss doch jedes Kind …
Sie heute: „Grosi, hast Du immer hier gewohnt?“
Ich: „Ja, ich habe immer hier gewohnt, schon als Kind.“
Sie: „Oh, dann hast Du also die Dinosaurier noch gesehen? Die haben auch hier gelebt.“
Ich: „Nein, die habe auch ich nicht erlebt, da war ich noch gar nicht auf der Welt.“