von süss bis ungeniessbar

Wie gut…

…dass meine Lieblingstochter und ich nicht klaustrophobisch sind. Wir sind nämlich vor kurzem in einem Aufzug stecken geblieben.

Da denkt man nichts böses, kommt müde spät abends nach Hause (also, eigentich ins neue Zuhause der erwachsenen Tochter), steigt in den Aufzug und … ratter und rumpel – Ende Gelände! Witzigerweise dachten wir ja zuerst, das ganze sei ein Witz, weil wir nämlich gleichentags erst angereist waren und uns bislang sowas noch nie passiert ist. Panik – null. Lachanfall – aber wie!! Und dabei meint die Lieblingstochter total cool: „Jede Wette, hier hängt irgendwo eine Kamera. Das ist ein Test für alle Schweizer, die sich neu in der grossen Stadt aufhalten…!“ Ohne Witz, sie hat sich dabei sogar im ganzen Fahrstuhl nach einer Kamera umgesehen.

Also ich habe ja erst mal die Jacke ausgezogen, weil mir ganz schnell noch wärmer wurde, als es ohnehin schon war. Sie hat den Notruf betätigt und bei den Knöpfen leuchtete „Ruf gesperrt“ auf. Das machte es irgendwie auch nicht besser. Es setzte zwar ein Klingelton ein, aber uns ging das alles etwas zu wenig schnell. Nicht, weil wir Angst hatten – nein! Wir mussten beide mal dringend für kleine Liftfeststeckerinnen. So, wie es halt üblicherweise ist, wenn man abends nach Hause kommt und noch was trinken war. Die Blase sagt, dass man mal muss, der Kopf sagt, dass man das dann zu Hause machen kann. Kein Mensch zieht dabei in Betracht, dass man im Lift steckenbleiben könnte.

Und weil unsere Blasen fanden, dass sie dringender aussteigen müssten, als uns vermutlich geholfen würde, hat die Lieblingstochter doch einfach mal kurzerhand die Lifttüre aus eigener Kraft aufgestemmt – und uns befreit! Cleveres Mädchen. Der nette Herr Notruf hat genau in dem Moment, als wir wieder in Freiheit waren, ein freundliches. „Hallo, sie haben den Notruf betätigt“, in den Fahrstuhl gesprochen, was natürlich für die Lieblingstochter Anlass war, wieder zurück in den Fahrstuhl zu gehen und zu erklären: „Ach, wissen sie, wir sind stecken geblieben, aber inzwischen haben wir uns selber befreit.“ Der Herr Notruf meine darauf sehr nett: „Das ist ja prima, dann melden sie das doch einfach morgen bei der Hausverwaltung.“

Ich hätte mir vermutlich einfach in die Hosen gepinkelt .. aber ich glaube nicht, dass ich darauf gekommen wäre, die Türe selber aufzustemmen. Und noch viel weniger wäre ich darauf gekommen, nochmal in den Aufzug zurückzugehen, um mit dem netten Herrn vom Notruf zu plaudern. Die Lieblingstochter ist immer wieder für eine Überraschung gut!

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42 Kommentare

  1. senftopfherausgeber

    5 Gründe, warum du nach dem Besuch eines Lokals DOCH nochmal für kleine Mädels gehen solltest:

    1.) Wer weiß, was auf dem Weg alles passieren könnte…?!

    2.) Die kleine Elmyra Duff könnte dir über den Weg laufen…“Ich knuddel dich und wuddel dich…“ Die lässt nicht locker!

    3.) Auf deinem Funkmeldeempfänger (neudeutsch: Pager) ertönt ein Notruf: Rette die Welt! Leider hättest du Startschwierigkeiten und könntest nicht zum weltumspannenden Flug abheben. System overload…..

    4.) Du könntest von kleinen, grünen Männlein entführt werden, die sich selbst ihres überschüssigen Wassergehaltes via Transpiration entledigen. Toiletten? Fehlanzeige. Mit spitzen Fingern wirst du mit völlig durchnässtem Beinkleid wieder auf der Erde ausgesetzt…und begegnest just in diesem Moment George Clooney.

    5.) Es kostet nichts!

    • modepraline

      Klingt alles total logisch – ich werde es mir merken! 🙂

  2. kiarashine

    In dem Fall hast Du eine Super-Helden-Tochter: Super stark (Türe aufstemmen) und super mutig (wieder in den Aufzug zurück krabbeln). Superhelden bekommen ja durch besondere Ereignisse ihre Superkräfte. Hast Du mal recherchiert, ob am Tag der Geburt was seltsames auf der Welt oder im Universum passiert ist?
    😉

    • modepraline

      Also eine Supertochter hab ich, ja, aber alles andere glaub ich nicht so wirklich dran…

  3. Flowermaid

    Tolle Geschichte, geistesgegenwärtige Lösung des Problems… da kann Mann mal sehen wie Frauen bei Toilettenknappheit über sich selbst hinauswachsen ;-)))

  4. Nacho

    Kinder sind immer wieder für Überraschungen gut ;-)!

    • modepraline

      Wem sagst Du das? 🙂

      • Nacho

        Und ich möchte unsere keine Sekunde missen 🙂

      • modepraline

        Wir auch nicht – stell Dir vor!! 🙂

  5. wordBUZZz

    Ist deine Tochter so groß um an die Klappe zu kommen? Ich beneide sie. Ich würde dort selbst auf Zehenspitzen ran kommen…
    Und im Fahrstuhl stecken zu bleiben, wäre mein persönlicher Horror. Klaustrophobie lässt grüßen 😀

    • modepraline

      Meine Tochter ist klein und welche Klappe meinst Du? Sie hat die Tür aufgestemmt, keine Klappe…

      • wordBUZZz

        Achso… Das ist natürlich noch cooler 🙂 Nein es gibt an der Decke eines jeden Fahrstuhls eine „Warteklappe“, da die Techniker ja auch mal aufs Dach des Fahrstuhls müssen. Ich hab mich schon gewundert wie ihr aus dem Schacht gekommen seid 🙂

      • modepraline

        Nix von Schacht – Türe! 🙂 Lieblingstochter ist ein Krümel…

  6. anneinsideoffice

    sorry fiel, nicht viel, Menno!

  7. anneinsideoffice

    Ich bin letzthin bei der Arbeit, mit Laptop, Maus, Wasserflasche im Aufzug kurz stecken geblieben. Bevor ich den Notruf drücken konnte, ging die Tür doch noch auf, ich stieg aus und viel fast auf die Nase (mit der ganzen Hardware im Arm). Der Lift hatte nicht eben zur Etage gehalten, deshalb stolperte ich über die künstliche Schwelle….irgendwie war ich da so im Stress dass ich das nicht meldete, auch dämlich…

    • modepraline

      Mit Laptop ist immer gut – dann kann man gleich aus dem Aufzug die Geschichte darüber schreiben….:-)

      • anneinsideoffice

        Nanja Banklaptop, mit dem wird nicht gebloggt 😉

      • modepraline

        Mist!

  8. Es Marinsche kocht

    Allein für solch eine geschilderte Szene lohnt es sich doch, das ich Freunde, die damals im 8. ( Achten! ) Stock eines Hochhauses wohnten, zu Fuss besucht habe… (^________^)

    • modepraline

      Wir sind im 6.! Deshalb haben wir den Aufzug genommen….:-)

      • Es Marinsche kocht

        Pfffffff…..Kinderspiel mit Hochlaufen! :-)))

      • modepraline

        Ehhhm, nein?

      • Es Marinsche kocht

        Auch nicht wenn ich Dich auf Deinen….DEINEN…DEINEN! eigenen Artikel verweise….von wegen 10.000 Schritte und so…..hm….!? 💃🏻

      • modepraline

        Mein Göttergatte macht 10’000 Schritte, ich schaue dabei zu….! 🙂 Weisst Du doch…

      • Es Marinsche kocht

        Na dann hilft nur vor dem Verlassen des Lokals noch mal schnell für kleine Mädchen… :-)))

      • modepraline

        Ja, dass weiss ich nun auch! 🙂

      • Es Marinsche kocht

        :-*

  9. Der Kohlkopf

    An sowas denke ich erst gar nicht. Aufzüge sind ok, hab ich auch keine Angst dass er stecken bleiben könnte, noch nie dran gedacht, aber Rolltreppen, die nach unten fahren, da werde ich panisch, kann ich nicht mit fahren. Dann lieber Aufzug. ich denke immer, ich stürze die fahrende Rolltreppe runter.

    • modepraline

      Witzig, diesen Gedanken habe ich auch oft, wenn ich auf einer Rolltreppe stehe…

      • Der Kohlkopf

        ich vermute es hängt damit zusammen dass ich mal jemanden die Rolltreppe runterstürzen sah, damals hats angefangen. Regelrechte Panik vor Rolltreppen, aufwärts nicht aber abwärts. Mein Mann lacht mich dann immer aus.

      • modepraline

        Ich werde auch des Öfteren ausgelacht…also mein Mann meinte ja, als ich ihm erzählte, dass Töchterchen und ich steckengeblieben sind, dass das wohl am Übergewicht lag…..knurr….

      • Der Kohlkopf

        ohhh da hätt ich aber auch geknurrt, hat er Normalgewicht ?

      • modepraline

        Neiiiin! 🙂 Das ist ja der Witz an der Geschichte…er kämpft noch mehr, als ich! 🙂 Ich habe eigentlich gemäss BMI gerade noch so Normalgewicht…

      • Der Kohlkopf

        ja, die Männer ……grins…..

  10. susanne49

    ich bin vor 2 Jahren in einem Aufzug steckengebliebe, mit 4 anderen wildfremden Menschen. Zwei davon ein streitendes Paar, was sich immer mehr beschimpfte um so länger unser Aufenthalt in diesem winzigen Aufzug dauerte. 30 Minuten ein einziger Alptraum. Seitdem nehme ich die Treppen. Selbst als ich einen Krankenbesuch gemacht habe, bin ich dort in die 7. Etage (!) zu Fuß gelaufen.

  11. Plietsche Jung

    Alles richtig gemacht.

  12. Hilfe für Miranda

    Wenn ich mal irgendwo in einem Aufzug stecken bleiben sollte, dann nur mit Deiner Tochter! 😀

  13. schnipseltippse

    Mein Albtraum. Ehrlich. Ich habe als Kind, warum und wo auch immer, einige Szenen aus „Abwärts“ gesehen und bin jahrelang in keinen Aufzug gestiegen. 😆

    • modepraline

      Ja dann wäre unser kleines Nachteventchen im Lift nichts für Dich gewesen….:-)

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