von süss bis ungeniessbar

Ich habe mein Kind geschlagen

Ja, ich gestehe es: Ich habe vor 15 Jahren einmal meinen Sohn geschlagen. Und ich habe es nie vergessen, so gross war mein schlechtes Gewissen. Er übrigens auch nicht. Und weil wir heute mal wieder darüber lachen mussten hat er mich gefragt, warum ich diese Geschichte eigentlich nie auf meinem Blog veröffentlicht habe. Und drum tue ich das nun – allerdings mit einigen Erklärungen, denn sonst verstehen meine deutschen Freunde vermutlich nur Bahnhof. Weiterlesen

Ich bin dann mal kurz weg…

…um mich selber zu finden!

Wie das kommt? Ganz einfach. In einer Familie hat jeder so seine Baustelle – irgendwie, irgendwo, irgendwann. Im dümmsten Fall ist es so, dass alle gleichzeitig verschiedene Baustellen haben und jeder möchte seine prioritär behandelt wissen. Dann wird’s richtig schwierig. Und weil Frau Mama in der Regel der Dreh- und Angelpunkt des Familienmanagements ist, geht die zwischendurch einfach verloren. Oder vergessen!? Weiterlesen

Mutter ist an allem schuld

Der Satz, den meine Mutter immer zu sagen pflegt, begleitet mich seit Jahr und Tag. Damals, als ich noch bei meinen Eltern wohnte, hörte ich den Satz vor allem dann, wenn mein Vater mit meiner Mutter schimpfte, weil wir Kinder krank waren. Mein Papa: „Du hast sie bestimmt zu wenig warm angezogen.“ Meine Mama: „Ja, sicher, Mama ist ja an allem schuld.“ So war das auch, wenn wir schlechte Noten schrieben oder wenn der Lehrer zum Gespräch lud. Dann waren wir Mama’s Kinder. Bei guten Noten waren wir Papa’s Kinder. 🙂 Und wenn mein Bruder und ich schlechte Laune hatten, war bestimmt auch Mama daran schuld. Sie musste ja, schliesslich war sie der Blitzableiter für alles! Jederzeit und überall! Damals habe ich das noch nicht verstanden. Heute verstehe ich es! Warum? Ganz einfach, weil ich Mama bin. Und weil ich einfach an allem schuld bin. Weiterlesen

Reif für die Insel

Vermutlich kennt jeder das Gefühl, so richtig reif für die Insel zu sein. Für mich bedeutet das, sich müde, überarbeitet, umgeben von zu viel Lärm, überlastet mit Problemen und einfach überfordert zu fühlen. Irgendwann hat irgendwer für den Notausgang aus diesem Teufelskreis ein Bild kreiert, welches sich „Reif für die Insel“ nennt. Vermutlich liebt diese Person die Ruhe und Kraft, die eine Insel haben kann. Und das dazugehörende Wasser! Ich sage zwar in Sresssituationen manchmal auch, dass ich mich reif für die Insel fühle. Aber wirklich meinen tue ich ganz bestimmt keine Insel, denn ich bin eine bekennende Insel- und Meerhasserin!

Meine Insel ist mein Zuhause. Wenn mir draussen alles zuviel wird, wenn mir die Leute auf die Nerven gehen, wenn der Lärm in meinem Kopf widerhallt, wenn die Hektik mich überrollt und die Arbeit mich zu erdrücken droht, dann rette ich mich – nach Hause. Dort ist meine Insel! Mein Strand ist 3.50 lang und 2.50 breit und hat einen kuschligen Bezug mit Animalprint. Im meiner Sprache nennt sich dieser Strand auch Polstergruppe oder Couch. Dort lege ich mein Badetuch aus (Kuscheldecke) und umgebe mich mit Kissen in allen Variationen (das ist mein Sand).

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Anstelle des Rauschens des Meeres lausche ich dem Schnurren meiner Katzen. Anstatt des Geruchs von Salzwasser und Sonnencrème duftet es im Haus nach Vanille von meiner Lieblingsduftkerze und anstelle der Musik aus der Beachbar schalte ich den Fernseher ein.

Meine Insel ist also eingerichtet und ich bin reif. Kuschelalarm im höchsten Grad. Und wehe, das Telefon klingelt. Das wird stur ignoriert. Ich liege jetzt auf meiner ganz privaten Insel zu Hause im Wohnzimmer. Was gibt es Schöneres. Wenn dann noch die Familie um mich herum schwirrt, fühle ich mich so richtig wohl. Der Mann schiebt im Idealfall den Zopfteig fürs Frühstück in den Ofen (welch ein Duft), die Tochter legt sich mit auf die Insel und der Sohn platziert sich daneben und baut sich sein eigenes Kissennest. So sieht für mich das perfekte Timeout im eigenen Zuhause aus! Wozu also Koffer packen, wegfliegen, Reisestress riskieren, wenn man zu Hause die eigene Familieninsel hat? Ok, jedem seine Insel – meine ist für mich perfekt!

Rosarote Zuckerwatte

Kennt ihr die Kunst der konstruktiven Kritik? Jemandem ein Feedback geben, ohne ihn dabei anzugreifen oder zu verletzen, kann unglaublich schwierig sein. Ich habe mich in meiner Ausbildung ein ganzes Semester lang NUR mit diesem Thema auseinandergesetzt. Resultat: Ich wusste eine Weile fast nicht mehr, wie ich überhaupt mit jemandem sprechen sollte, um ihm auf der richtigen Ebene, mit den richtigen Worten, der richtigen Körperhaltung und der nötigen Wertschätzung zu begegnen. Hilfe! Da blieb selbst meine vorlaute Klappe manchmal einfach zu, weil es einfacher war, gar nichts zu sagen. Ich bin eine Verfechterin der klaren, direkten und ehrlichen Kommunikation. Dieses Reden um den heissen Brei ist nicht mein Ding. Klar verletze ich nicht absichtlich jemanden – es sei denn, ich mag ihn/sie gar nicht, dann kann es schon mal vorkommen, dass ein kleines Bisschen Absicht dahiner steckt. Weiterlesen

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