von süss bis ungeniessbar

Wahlstreik

Ich habe heute beschlossen, in den Wahlstreik zu treten. Warum? Weil mich die unendlichen Plakatwälder mit Politkandidatinnen und -kandidaten am Strassenrand derart nerven, dass ich nicht ein einziges dieser Gesichter wählen würde.

Alleine die Strecke von unserem Zuhause in die nächstgelegene Stadt gleicht einem Plakatsalat und vermutlich werden demnächst noch zusätzliche Strassenlampen aufgestellt, um noch mehr Plakate befestigen zu können. Und wenn keine  Befestigungsgegenstände vorhanden sind, dann werden die Politparteien extrem kreativ. Ich musste heute auf der Hauptstrasse doch tatsächlich die Handykamera zücken (das Tochterkind sass am Steuer), um euch zu fragen, ob solche Parteien ein zu grosses Budget haben oder ob sie einfach nur aus Langeweile ein ganzes Plakatdomino am Strassenrand aufstellen…

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Wohlverstanden – diese Plakate im Abstand von jeweils nur wenigen Metern sind alle von ein- und derselben Partei…

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Man kann sich weder ein einziges Gesicht merken, noch kann man einen Namen oder die Parteizugehörigkeit lesen. Das kann man doch nun wirklich nicht mehr ernst nehmen. Wir haben uns bei der Durchfahrt vorgestellt, wie sich die „Chefplakataufhänger“ der Parteien nachts üble Schlägereien liefern, um die besten Plätze für ihre Köpfe zu ergattern.

Ich kann nur noch den Kopf schütteln – selbst in unserer Wohngemeinde stehen so gut wie keine Strassenlampen mehr, an welchen nicht mindestens ein Gesicht hängt. Und alle haben sie dasselbe unechte Pepsodentgrinsen drauf. Ich staune immer wieder, dass in der streng reglementieren Schweiz solche Plakatsalate erlaubt sind … sie lenken nämlich übelst vom Strassenverkehr ab. Also jetzt mal Hand aufs Herz: Kann bei euch ein solches Plakat die Kandidatenmeinung ändern?

Bei mir hat der Schildersalat, welcher die Strassenränder säumt, nur Wahlfrust ausgelöst. Ich werde meinen Umschlag … ehm … Altpapier und so!

 

Wenn das Lehrmittel zum Lachmittel wird

Das Tochterkind lernt derzeit sehr viel. Stundenlang werden Bundesordner voll Hirnfutter gewälzt, um anschliessend im modularen Verfahren Prüfungen abzulegen. Die Materie dreht sich um die Gastronomie/Hotellerie und es hat hochkomplexe Themen dabei. Weinherstellung vom Traubenstock bis in die Flasche inklusive Geografie und Benennung verschiedenster Weintrauben. Oder Herstellungsverfahren jeglicher Speisearten. Nicht zu vergessen komplexe Kalkulationen oder Mitarbeiterführung. Eine Flut an Wissen, welches in dieses junge Gehirn gepackt werden muss. Weiterlesen

Diskretionsabstand

Kennt ihr sie auch, die hiesigen kleinen Bankfilialen, die in etwa die Grösse einer Hundehütte haben? Bei uns gibt es von diesen noch so einige, schliesslich leben wir auf dem Land. Und da steht zwar bei der Bankfiliale an der Eingangstür ein Schild, auf welchem steht „Bitte Diskretionsabstand wahren“, es könnte aber auch genauso gut stehen, dass man draussen warten soll. Es ist in diesen Minifilialen nun einmal nicht möglich, dem Vordermann (oder der Vorderfrau) nicht im Nacken zu sitzen. Und weil wir ja ein ganz offenes Völkchen sind, haben die meisten Bankfilialen auch die Glasfronten zwischen Berater und Kunden verschwinden lassen. Alles offen, alles sehr familiär. Prima – vorausgesetzt, es kommt nicht zu peinlichen Situationen. Weiterlesen

Das kann doch nicht gesund sein

Als Vielfliegerin kenne ich inzwischen sämtliche Sicherheitsbestimmungen und Checks, die man beim Fliegen und vor allem auf dem Weg zum Fliegen berücksichtigen muss. Sogar mit dem Sprengstoffpad wurde ich nun schon dreimal abgetastet – könnte ja sein, dass ich noch Schmauchspuren an den Kleidern habe – vom Grillieren der letzten Cervelat im Garten. Also nichts darf ins Flugzeug, was auch nur annähernd gefährlich sein könnte. Da gehören auch Dinge wie Nagelschere oder Desinfektionsmittel dazu. Oder das Haargel – hochexplosiv, wie jeder weiss… Weiterlesen

Vorschnell urteilen…

…oder einfach nur Angst haben!?

Was mache ich falsch, wenn ich nach den negativen Ereignissen der Silvesternacht und den Geschehnissen im vergangenen Jahr in jedem fremdartig und womöglich arabisch angehauchten Antlitz einen potentiellen Feind sehe? Kennt ihr das Gefühl, nicht wertend, oder gar abwertend sein zu wollen und in eurem Magen verkrampft sich doch etwas, wenn ihr in ein Gesicht seht, das nur annähernd so aussieht wie jene Gesichter, die man in den letzten Monaten zu Hauf in den Medien sieht. Dunkle Augen, mitteldunkle Haut und schwarzes Haar. Dabei eine Sprache, die total fremd klingt und Blicke, die ich nicht recht einordnen kann. Weiterlesen

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