von süss bis ungeniessbar

Nie ohne Eltern

Meine Güte, ich werde alt – und merke es an den heutigen Gepflogenheiten im Bezug auf Babys und Erziehung.

Es gibt schon Baby-Pyjamas mit Sensoren, Überwachungsarmbänder für Kinder und Überwachungsphones jeglicher Art. Nun forscht Google an Teddybären mit Kameraugen. Klingt bescheuert? Ist es in meinen Augen auch!

Wir steuern ganz offenbar tatsächlich auf die totale Rundumüberwachung zu. Und wenn man nach dem Prinzip „Die Nachfrage bestimmt das Angebot“ geht, dann scheint es ja Eltern zu geben, die nach diesen elektronischen Rundumnannys schreien. Ich verstehe es nicht. Können Kinder also bald schon keine Geheimnisse mehr haben? Und das soll bitte was bringen? Ein gutes Gefühl für die Eltern? Oder einfach nur eine Menge Geld für die Erfinder und Kids, die sich wie Inhaftierte im Hafturlaub fühlen müssen? Weiterlesen

Tentakel-Frauen

Kennt ihr nicht? Tentakel-Frauen? Ich schon, zumal ich selber eine Tentakel-Frau bin. Also, für jene, die sich nun fragen, hier die einfache Erklärung:

Frauen werden geboren mit zwei Armen und zwei Händen dran. Das ist alles super, solange Frau nur für sich schauen muss. Wird Frau aber multifunktional, dann wird es richtig schwierig. Und wann wird Frau das? Wenn sie…

…Mutter wird
…Ehefrau wird
…Geschäftsfrau wird
…Hausfrau wird
…Heimwerkerin wird
…Hobbies hat
…Weiterbildungen macht
…Sport betreibt
…politisch aktiv ist
…etc.
…etc. Weiterlesen

Schreiben von A – Z: W = Witzig

Meine Schreibe ist meistens mit einem ironischen Witz. Meine Wesensart ist – laut meinem Umfeld – auch auf der witzigen Seite. Ich scheine also rundherum eine Witzfigur zu sein. Das meine ich nicht negativ. Nicht so, dass mich kein Mensch ernst nehmen würde, das wäre tragisch. Zumindest hoffe ich, dass ich hin und wieder ernst genommen werde. Aber im Grunde meines Herzens lache ich gerne und mag witzige Gespräche. Mindestens genauso, wie ich tiefgründige Gespräche mag. Witzig zu sein kann aber manchmal auch ganz schön anstrengend sein. Es erzeugt den Druck, witzig sein zu müssen. Auch wenn man mal absolut keine Lust dazu hat. Weiterlesen

Taxifahrt in die Hölle

Berufsbedingt bin ich in der Stadt Zürich des Öfteren mit meiner Kollegin im Taxi unterwegs. Meine Güte, was wir schon alles erlebt haben – das gäbe ein ganzes Buch mit Geschichten. Eine hat aber in unseren Erzählungen inzwischen ihren festen Platz.

Wir kamen also am Hauptbahnhof mit dem Zug an, marschierten zum Taxistand und wollten beim vordersten Taxi einsteigen. Der Taxifahrer winkte uns sogar noch herein, wurde aber schlagartig von seinem Kollegen in der Wagenkolonne nebenan dermassen angeschrien, dass er uns bat, wieder auszusteigen. Wir wechselten also ziemlich verdutzt das Taxi, um von dem aggressiven Fahrer angeschnauzt zu werden, dass ER nun an der Reihe sei. Wir schauten uns nur an und reagierten auf sein Geschnauze nicht. Wir gaben ihm die Zieladresse an, worauf er (Achtung, jetzt kommt’s!) uns entgeistert ansah und keifte: „Nur so wenig weit? Nein, da fahre ich nicht. Sie müssen gehen zu meine Kollege nebenan.“ Ich dachte erst, irgendwo hätte jemand eine Kamera versteckt. Vom Kollegen nebenan hat er uns doch hergeholt. Nun gut. Bloss nicht unnötig provozieren. Aussteigen – Spur wechseln – einsteigen. Der Kollege schaute nun etwa genau so doof, wie wir und fragte: „Was ist passiert?“ Wir erklärten ihm den Sachverhalt, er schüttelte den Kopf und fuhr los. Übrigens nicht ohne dem vermeintlichen Berufskollegen noch den Stinkefinger zu zeigen. Was für ein schönes Arbeitsklima! Weiterlesen

Albtraum

Ich gehöre zur den Menschen, die nie traumlos schlafen. Ich weiss gar nicht, wie es sich anfühlt, traumlos schlafen zu können. Ob das normal ist, weiss ich nicht, denn es war immer schon so. Zudem kann ich mich immer an meine Träume erinnern und diese auch detailliert wiedergeben. Natürlich tue ich das nicht immer, denn damit müsste ich täglich meine Mitmenschen mit uninteressanten Geschichten malträtieren. Wer will das schon?

Was ich aber gar nicht mag, sind die anstrengenden Albträume, die mich leider auch regelmässig plagen. Diese fühlen sich meist so real an, dass ich morgens komplett kaputt erwache und mich zuerst buchstäblich selber sortieren muss, um halbwegs in der Spur zu laufen. Dieses Gefühl mag ich gar nicht. In meinen Albträumen kommen zudem immer Menschen vor, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Keine Ahnung, wie die da rein geraten. Ein Traumanalytiker würde mich wahrscheinlich nach meinen Erzählungen für verrückt erklären. Da geraten Onkel, Freunde, Eltern, Kinder, Angestellte oder flüchtige Bekannte womöglich in ein Flugzeug über dem offenen Meer, schiessen wild um sich, verfolgen mich und überall krabbeln hässliche Getiere aus den Lüftungsgittern. Komischerweise weiss ich während eines solchen Traumes immer, dass ich träume. Als ob ich neben meinem Bett stehen und mir beim Träumen zusehen würde. Aufwachen funktioniert aber trotzdem nicht. Und entspannend schlafen erst recht nicht. Morgens fühle ich mich wie gerädert und frage mich, ob ich überhaupt geschlafen habe. Weiterlesen

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