von süss bis ungeniessbar

Ups…

Wer regelmässig bei mir mitliest, der weiss, dass wir bekennende Fans der Hansestadt Hamburg sind. Das ist auch der Grund, warum unsere Ferienwohnung im hohen Norden Deutschlands und nicht auf einer Insel im Süden ist. Und das Wunderbare an einem solchen Feriendomizil ist nicht zuletzt, dass man – weil alles vorhanden ist – nicht packen muss, wenn man verreist. Einfach nur Schuhe und Jacke anziehen und los. Alles andere ist ja im zweiten Zuhause. Also: Zumindest wäre das der optimale Plan. Diesmal hats irgendwie nicht so wirklich funktioniert. Warum?

Einfache Antwort: Wir waren zwar vor zwei Monaten das letzte mal hier, aber eben auch vor 5 Kilo. Jawohl – die Modepraline hat es geschafft, sich in zwei Monaten rund fünf Kilo Speck auf die Rippen zu mampfen. Ich nenne das auch Nervenfutter, in Form von Schokolade und anderem Schrott, der eigentlich nicht sein müsste, aber eben doch gegessen wird. Und was bedeutet das nun für unser Feriendomizil? Ganz einfach: Die Kleider, die hier schön fein säuberlich im Schrank deponiert sind, passen schlicht nicht mehr. Von wegen: „Ich brauch nix zu packen, ich hab ja alles dort.“ Man könnte sagen, dass ich einen Schrank voll mit „nichts anzuziehen“ habe, weil die Knöpfe nicht mehr zugehen, die Ärmel viel zu eng sind und alles zwickt und spannt. Wunderbar. Wenigstens sind die Pyjamas elastisch genug, sodass diese noch funktionieren.

Was also ist der erste Akt im hohen Norden? Einkaufswagen satteln und die Garderobe in einer grösseren Nummer anschleppen. Das hab ich nun von meiner Fresserei! All die schönen Sachen, die ich hier im Laufe der letzten 2 Jahre zusammengestellt und gut durchdacht angesammelt habe, wollen einfach nicht mehr an meine Speckrollen passen.

Luxusproblem? Jap! Und hier gibt es für wenig Geld soviel Schönes zu kaufen, dass die Garderobe relativ schnell wieder den aktuellen Kurven entspricht. Aber wenn ich so weitermampfe, dann werde ich künftig bei jedem Besuch eine Nummer grösser und irgendwann einen Schrank mehr brauchen. Frettchen lässt grüssen. Ja, ich sags ja: Luxusproblem! Ich geh dann mal ein Eis essen – beim Italiener an der Ecke … und tschüss!

Der kleine Nachtisch

Der Göttergatte und ich waren mit zwei lieben Menschen zum Nachtessen im Restaurant verabredet. Auf dem Plan stand ein Fondue Chinoise in gemütlichem Ambiente – und bekanntlich überisst man sich dabei immer. Die Gefahr, dass man beim Reden, Lachen, gemütlichen Sitzen und Beisammensein einfach unbedarf reinschaufelt, ist relativ gross. Wir haben also mehr als genug gegessen – aber meine Devise: Ein Nachtisch geht immer … so ein ganz Kleiner halt …

Auf der Karte war die Auswahl gross und schmackhaft und ein Nachtisch hiess „Vo auem e chli“ – auf Hochdeutsch „Von allem ein wenig“. Dies sollte gemäss Beschreibung eine Entdeckungsreise durch die gesamte Dessertauswahl sein. Klang verlockend und der Göttergatte meinte: „Ja, nimm doch das – das hattest Du schon beim letzten mal … da ist von allem so ein kleines Müsterchen auf dem Teller.“ Ich so: „Hä? Ich hatte das schon mal? Echt jetzt? Ich kann mich nicht erinnern.“ Er so: „Doch, ich erinnere mich, das war einfach so ein Auswahlteller mit kleinen und feinen Dingen.“

Ja gut, wenn der Göttergatte das sagt, dann würde das wohl stimmen. Ich kann mich bis heute nicht erinnern, dass ich das schon mal gegessen haben soll – noch viel weniger, als das kleine und feine Etwas serviert wurde:

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Mich traf beinahe der Schlag. Hallo??? Dieser Nachtisch hätte für eine ganze Familie gereicht und von kleinen Müsterchen konnte keine Rede sein. Die Nachtischplatte (Teller?) hat locker den halben Tisch abgedeckt. Es war einfach nur riesengross und ich wusste gar nicht, wo ich anfangen sollte – zumal mein Magen vom Fondue Chinoise bereits mehr als voll war. Klar, dass der Göttergatte mit seinem Handy meine Überforderung mit dem Nachtisch bildlich festhalten musste. Zur „Strafe“ musste er übrigens auch zünftig mithelfen, den kleinen Nachtisch zu vertilgen. Der Kellner hatte wohlweislich auch schon von Anfang an zwei Löffel gebracht! Habe ich schon erwähnt, dass mir immer noch schlecht ist? Es hat wohl wunderbar geschmeckt … aber was zuviel ist, ist nunmal einfach zuviel. Und die beiden lieben Menschen, die mit uns am Tisch sassen, haben sich köstlich amüsieren können über die „kleine Auswahl“ und mein „Entsetzen“ …. 🙂

Schokomaus

Der Dezember ist der Killermonat für jede Figur. Oder zumindest für meine Figur! In jedem Einkaufsladen stehen bei der Kasse Regale mit Süssigkeiten. Eigentlich kann ich sonst gut an diesen Regalen vorbeigehen (wenn ich denn überhaupt mal einkaufen gehe).

In diesem Jahr war alles anders. Ich habe mir schöngeredet, dass man sich bei extremer Belastung der Psyche alles gönnen darf, was man gerade möchte. Die Schokomäuschen mit den Zuckerfondantfüllungen in den Regalen ganz besonders. Wunderschön verpackt in farbigen Alufolien wohnen sie in den verschweissten Plastiktüten und möchten befreit werden. Die kleinen Biester können sprechen. Unglaublich!

Da zirkelt man mit dem Einkaufswagen an den Regalen vorbei und auf einmal piepst es herzzerreissend: „Hey, hallo – Du da! Könntest Du uns mitnehmen? Wir möchten aus dem Plastikbeutel raus!“ Als selbsternannte Weltretterin komme ich natürlich nicht an den armen Tierchen vorbei und rette mindestens einen Beutel von den Süssen. Bin ich nicht nett? Also: Ich meine natürlich einen Beutel  t ä g l i c h !!!

Auf dem Weg zum Auto ziehen bereits mindestens zwei von den süssen Tierchen vom Beutel in meinen Magen um – dort haben sie es schön und warm. Zuhause erzähle ich selbstverständlich sehr glaubhaft, dass es eine riesen Frechheit sei, dass heutzutage unvollständige und offene Tüten verkauft werden. Hallo!?

Jetzt sind die armen Tierchen sogar im Ausverkauf und man wirft quasi mit Mäusen um sich. Da muss ich doch auch wieder als Retterin an vorderster Front stehen. Und als ob die Mäuse nicht schon schlimm genug für meine Waage wären, sind da noch die diversen Panettone, Racelettes, Fondues und Königskuchen dazugekommen. Ich bin erfolgreich auf dem Weg zur Mugel = halb Mensch, halb Kugel. Und das mit dem Schönreden macht es auch nicht mehr wirklich besser … die Waage hat mich sogar schon angeschrien: „Hör endlich auf, alles retten zu wollen, was Zucker beinhält!“ Dabei meine ich es doch nur gut…

Geniessen verlernt?

Ich arbeite aktuell an meiner Ernährung. Ja, richtig – ich ARBEITE daran. Es ist richtig schwierig, alte Gewohnheiten loszuwerden und sich neue anzugewöhnen.

Als erstes habe ich in der Schulung also gelernt, dass alles, was nicht selber gewachsen ist, vom Menschen in der Regel so verändert wurde, dass kaum noch etwas Schlaues an Inhaltsstoffen drin ist. Das bedeutet also vermutlich, dass Hamburger und Pommes nicht selber wachsen. Mist! Pizza auch nicht … noch mehr Mist. Weiterlesen

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