… steht vermutlich auf meiner Stirn. Und für wen? Für sämtliche Viren, welche aktuell in unserem Land im Umlauf sind. Meine Güte ???? sowas habe ich noch nie erlebt und ihr müsst jetzt mein Gejammer aushalten:
Seit dem 4. Dezember bin ich krank. Mit einem Tag Pause!
Angefangen hat alles mit einem positiven Coronatest. Was sanft begann, hat sich dann zu einem mühsamen und wochenlangen Debakel entwickelt und ist schlussendlich noch auf die Lunge gerutscht. Ich habe in dieser Zeit sogar den 80igsten Geburtstags meines Papas verpasst, der von der Familie gross gefeiert wurde. Ich sass alleine zu Hause und habe mir die Seele aus dem Leib gehustet.
Wie es wohl ist, dort zu arbeiten, wo die Reichen und Schönen ein- und ausgehen und ihre Dinge kaufen?
Ich kenne einige Menschen, die genau an selbigen Orten täglich ihren Job machen. An der Zürcher Bahnhofstrasse, wo der Geldadel sich tummelt. Und ich mache hin und wieder eine Tour durch all diese glamurösen Boutiquen, um einen Schwatz zu halten und mir die unfassbaren Geschichten anzuhören. Spannender als jede TV-Sendung, das ist sicher. Ich liebe es, diese Menschen zu studieren und die Geschichten hinter den Gesichtern zu hören.
… ist für mich die verhassteste Aufgabe aller Haushaltaufgaben. Ich meine nicht Shopping – ich meine das Einkaufen aller Artikel für den täglichen Gebrauch. Und weil ich das so hasse, meide ich es, wie der Teufel das Weihwasser. Ausser, es muss mal unbedingt sein. Dann würde ich vermutlich jeden Wettbewerb der dümmsten Webstübler mit Einkaufswagen gewinnen.
Zuerst ersäufe ich gefühlt den gesamten Einkaufswagen im Desinfektionsmittel, weil die Dinger mir so widerstehen. Die metallenen Ungetüme schreien mir buchstäblich „Achtung Virenalarm“ entgegen, sobald ich ein Einkaufscenter betrete. Dann fahre ich mit dem Ungetüm in einem gruseligen Lift, der Knöpfe hat, die auch von Millionen von Menschen betatscht wurden. Bäh! Wieder Desinfektionsmittel im Einsatz!
Dann geht der Spiessrutenlauf aber ja erst so richtig los. Da ich nur alle paar Monate einkaufen gehe, steht nichts mehr dort, wo es anno dazumal noch stand. Ergo: Ich finde nichts und schaffe es locker, für einen Sack Linsen gefühlt 5 Kilometer durch sämtliche Regalkorridore mehrfach zu marschieren, um letztlich dann doch kapitulieren und Hilfe holen zu müssen. Ein kurzer Einkauf dauert bei mir also locker ein Stunde, um zu Hause beim Auspacken dann noch merken zu müssen, dass mindestens drei Artikel vom Einkaufszettel fehlen. Es ist einfach nicht meins!!! Übrigens habe ich anstelle der nötigen Artikel bestimmt mindestens fünf Dinge, die nicht auf dem Zettel standen …
Aktuell finde ich genau besagte Tätigkeit besonders toll, weil nämlich der ganze Weihnachtskrempel auf Wühltischen zu Spottpreisen angeboten wird. Und die Menschen verhalten sich wie ausgehungerte Hyänen. Gruselig.
So erlebt habe ich das diese Woche, als ein kleiner Junge auf dem Wühltisch ein Spielzeug zum halben Preis in die Höhe hielt und schrie: „Mama, bekomme ich JETZT den Paw Patrol Hund?“ Was dann als Antwort kam, hat mich komplett aus den Schuhen gehauen: „Nein, Du weiss doch, dass ich unbedingt noch Zigaretten brauche. Dann reicht das Geld sonst nicht mehr!“
Ja klaaaaaaaar, liebe Mutter, logisch weiss der kleine Mann, dass Deine miese Angewohnheit viel wichtiger ist, als der Paw Patrol Hund. Versteht doch jeder!?????????
Ich bin unkontrolliert stehengeblieben und habe die Mutter angestarrt wie eine Ausserirdische. Solche Eskapaden mit meinen Gesichtsentgleisungen passieren mir des öfteren. Ich wurde auch schon angesprochen deswegen. Aber diese Supermutter hat offenbar meinen entsetzten Blick nicht mal bemerkt. Für einen kurzen Moment habe ich mir überlegt, ob ich dem Kleinen das Spielzeug kaufen soll. Dann habe ich den Gedanken aber beiseite geschoben, weil ich keine Lust auf Streit mit einer rauchenden Supermutter hatte.
Und so kam es, dass ich einmal mehr mieslaunig an der Kasse stand und dachte: Wie gut, dass ich normalerweise nicht einkaufen gehen muss – und wenn doch, dann gibt es ja glücklicherweise noch die Onlinevariante.
Das Tüpfelchen auf dem „i“ bei dieser Tätigkeit ist ja, dass man den ganzen Krempel zuerst einpacken, in den Kofferraum verstauen und nach Hause karren muss, um dann alles ins Haus tragen und wieder auspacken zu müssen. Da ist mir Staubsaugen, Kleider bügeln oder Fensterputzen echt noch lieber. Da muss ich mich wenigstens nicht mit mühsamen Idioten und gruseligen Einkaufswagen rumärgern.
Ihr könnt also davon ausgehen, dass ich mich – wenn ihr mich beim Einkaufen antrefft – in einer Notsituation befinde und ihr mich besser nicht ansprecht.
Ich durfte heute mit meinen beiden Enkeln Zirkus spielen – ergo: Ich musste turnen. Bei einer Übung, welche die beiden Zwerge mit Leichtigkeit vormachten, musste ich abwinken.
„Warum kannst Du das nicht, Grosi“, fragt meine süsse Enkelin.
„Weil meine Knochen schon etwas alt sind – nicht so elastisch wie eure.“