… wenn man morgens aus dem Bett krabbelt – der war wunderbar. Und mir war nie klar, wie wichtig solch vermeintlich unwichtige Dinge sind.
Seit genau diese Dinge fehlen, realisiere ich, wie „leer“ ein Zuhause sich anfühlen kann. Es roch jahrelang nach Kaffee, wenn ich aufgestanden bin – weil der Göttergatte der Frühaufsteher war bei uns. Jetzt riecht es nach …. NICHTS. Und auch wenn unsere Heizung läuft, schlagen mir gefühlt Minusgrade entgegen, wenn ich die Schlafzimmertüre öffne und durchs Treppenhaus in die Küche gehe.
Es sind 1000 kleine Dinge, deren Fehlen auf einmal unsäglich schmerzen:
- der Geruch nach frischem Zopf aus dem Ofen (obwohl der weltbeste Tinu immer für mich backt).
- das morgendliche Schneuzen, das mich manchmal fast aus den Hausschuhen geblasen hat.
- das Rascheln der Zeitung, um die sich der Göttergatte jeden morgen mit unserem Kater gezofft hat.
- das gemeinsame Zähneputzen in unserem Badezimmer – ich schaffe es nicht, die Zahnbürste wegzuräumen.
- das genervte Schnaubgeräusch, wenn ich mal wieder den Geschirrspüler nicht im Göttergatten-System eingeräumt hatte.
Ja, sogar Dinge, die vorher genervt haben, fehlen auf einmal. Das Gehirn spielt mir da offenbar einen Streich. Oder es sind eben doch lieb gewonnene Gewohnheiten, die halt im Verlaufe der Jahrzehnte manchmal genervt haben.
Ich habe manchmal das starke Bedürfnis, aufzuräumen – nach dem Motto:
„Was ich nicht mehr seh, tut nicht mehr weh!“
Trugschluss! Es ist zwar ein grosser Bestandteil des Loslassens und der Verarbeitung, wenn man Dinge wegräumt, die nicht mehr gebraucht werden. Es gibt aber für alles eine Zeit im Leben. Und nur weil man aufräumt, tut es danach nicht weniger weh. Die Erinnerungen sind nämlich alle im Herzen. Und nur dort!
Sie sind nicht in der Urne, nicht in Schubladen, nicht in Ordnern oder Kisten – dort sind nur die Trigger, die unsere Erinnerungen wieder ankurbeln. Die wahren Erinnerungen sind warm verpackt im Herzen – und dort ist es auch, wo es sich so leer anfühlt, wenn eben am Sonntagmorgen wieder einmal der Duft vom Kaffee fehlt …
88 Wochen später tut es noch weh und ich fühle noch den genau gleichen stechenden, reissenden und drückenden Schmerz wie am Tag 1
Und jetzt beim Umzug fallen mir kleine Zettelchen in die Hände und reissen die Wunden komplett neu auf… und die Radrennfahrer sind wieder unterwegs und es schmerzt so so so sehr
Ich verstehe Dich soso gut, liebe Sandra. Ich schicke Dir eine wärmende Umarmung 🙂
Das sind Worte die ich nach fast 3 Jahren noch ganz gut verstehe… und Bei mir immer noch sind und weh machen…
Auch die Sachen weg rumen braucht Zeit… und lass Dir die Zeit …
Sie werden immer fehlen !!!
Ja, ich lege meine Messlatte immer zu hoch – ich möchte alles schon wieder so haben wie ich es im Kopf durchgeplant hatte …
wie wahr ☕️
chlini sächeli wo me sich amigs a chopf glängt het und jetz fähle si 🫶🐞🍀
und doch sis erinnerige wo eim au chönne guet tue
Schlussändlich sis aues schöni Erinnerige und gliich tüe sie haut weh … es brucht Zyt, ganz vüu Zyt … und mi Aspruch a mi isch eifach vüu z höch – wie immer!