von süss bis ungeniessbar

1 Monat ohne Dich

Wow, ich bin grad überfordert mit diesem Gedanken, dass Du schon seit einem Monat nicht mehr hier bist. Es fühlt sich an, als ob es gestern gewesen wäre – oder doch nicht? Irgendwie fühlt es sich auch schon wie ein halbes Leben an …

Schleudergang!

In den letzten Tagen habe ich so oft das Bedürfnis, Dir etwas zu erzählen. Und dann tut es unsäglich weh.

Ich möchte Dir aber noch einmal sagen, dass Dir leider nie bewusst war, wie sehr Du geschätzt worden bist. Nicht nur von mir und den Kindern – von so vielen Menschen!

Jeden Tag kommen Zeichen von Leuten, die Dich vermissen. Du dachtest immer, Du seist nicht so wichtig und kaum einer würde merken, wenn es Dich nicht mehr gäbe. Was für ein kompletter Blödsinn. Du wurdest von so vielen Menschen geliebt, geschätzt, gemocht und Du wirst nun so vermisst. Ich wünschte, Du würdest es sehen, lesen, hören oder was auch immer. Und ich möchte Dir das so gerne erzählen!

Bedingt durch Deine verkorkste Kindheit dachtest Du immer, Menschen wie Dich könne man nicht lieben. Ich habe Dir jahrzehntelang immer und immer wieder gesagt, dass das nicht stimmt. Und Du hast bei mir und unserer Familie ein Zuhause gefunden, wo Du Liebe und Familiensinn erfahren und lernen durftest.

Und doch blieb bei Dir immer die eingeimpfte Frage aus der Kindheit zurück, wie man jemanden wie Dich lieben könne.

Mick, ich habe Dich ein Leben lang geliebt – unsere Kinder haben Dich ein Leben lang geliebt – meine Eltern haben Dich ein Leben lang geliebt – Deine Freunde haben Dich ein Leben lang geliebt – unser grosses Netz hat Dich ein Leben lang geliebt.

Heute hadere ich gerade besonders mit der Tatsache, dass es in Deinen ersten 20 Lebensjahren prägende Menschen gab, die Dir so fest eingeimpft haben, dass Du unerwünscht warst, dass ich mit aller Kraft dagegen halten musste, um Dich vom Gegenteil zu überzeugen. Und doch ist es mir nur bedingt gelungen. Du hast zwar immer gesagt, dass Du Dich geliebt von uns fühlst und dass Du nirgends mehr zu Hause warst, als bei uns. Das kleine „aber“ schwang bei Deinen Worten jedoch immer ein klitzekleines bisschen mit.

Ich möchte Dich in den Arm nehmen und Dir sagen: Du wurdest unfassbar fest geliebt und das wird auch über Deinen Tod hinaus so bleiben.

Ich vermisse Dich.

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2 Kommentare

  1. Nathalie Wyss

    Ich sitze gerade im Büro und habe deinen Beitrag gelesen…und plötzlich ist mein Herz ganz schwer. Deine Worte gehen tief und erinnern mich daran, wie wichtig es ist, den Menschen um mich herum öfter zu sagen, wie sehr ich sie schätze. Es ist so traurig, dass Mick es nie ganz annehmen konnte, wie geliebt er war und doch ist es wunderschön zu lesen, wie stark eure Liebe und euer Zusammenhalt waren. Danke, dass du deine Gedanken teilst. Sie berühren und lassen innehalten.

    • modepraline

      Ja, die Kindheit ist prägend – wenn Eltern das verkacken, dann baden das die Nachkommen aus. Leider!!! Aber er wusste, dass wir ihn geliebt haben, wenigstens das! 🙂

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