von süss bis ungeniessbar

Bucketlist CHECK …

Habt ihr sie auch, die Liste, auf welcher Dinge stehen, die ihr im Leben noch gemacht haben möchtet, bevor ihr abtretet? Auf meiner stehen jetzt nur noch die Elefanten in Freiheit zu sehen. Der Punkt mit

  • Clubbesuch auf Ibiza wenn David Guetta auflegt

ist erledigt. Und er war es nicht wert! Aber im hohen Alter von bald 57 Jahren wollten meine Girls und ich dieses Erlebnis noch nachholen. Wir hatte einen Tisch im berühmten „Ushuaia“ gebucht und waren gespannt. Rausgepützelt haben wir uns auf den Weg gemacht.

Wunderschöne halbnackte Barbies haben uns zu unserem Tischchen gebracht. Auf dem Weg dorthin war mein Mund bereits dauerhaft offen – ich kann nicht staunen mit geschlossenem Mund. Geht nicht – Gendefekt oder so!

Am Tisch hat man mir – bei über 100 Dezibel Lautstärke – versucht zu erklären, dass wir keine Drinks bestellen können, sondern nur flaschenweise Alkohol. Und beim Blick auf die Karte haben wir gesehen, dass das Günstigste Getränk der Jägermeister war – für schlappe 500 Euro!!!

Mutig haben wir also bestellt:

Ich weiss nicht, welcher Part mich am meisten überfordert hat. Die Tatsache, dass man mir zur Sicherheit des Clubs die Kreditkarte abgenommen hat, oder die Tatsache, dass man dort offenbar einfach saufen muss, um mitzumachen. Oder da hätten wir noch die Tatsache, dass wir in unseren Outfits den Anteil der Textilien um rund 200% angehoben haben. Dort rennen nämlich die weiblichen Besucherinnen quasi nackt rum. Als Kleidung würde ich die Patches auf den Nippeln nicht bezeichnen. Ich habe mich bereits nach 10 Minuten gefragt, in welchem Film ich da gelandet bin.

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr zu Hause auf dem Sofa RTL2 schaut und euch fremd schämt für die Idioten, die da Dinge zeigen, die kein Mensch sehen möchte? Genauso war mein Gefühl – ich hatte einfach keine Fernbedienung, um weg zu zappen. Und selbst als der hochgelobte David Guetta endlich on stage war, konnte meiner Laune nicht mehr geholfen werden. Meine Girls und ich haben zwar noch versucht, auch unser gesamtes Tun durch die Instagram Linse zu dokumentieren – einfach um so ein bisschen dazugehörig zu sein. Aber seht selbst:

Was lasziv hätte wirken sollen, wurde zu einem Lacher-Bild.

Ich habe nach einer Stunde aufgegeben – ich hatte echt keine Lust mehr auf all diese hässlichen Menschen, diese halbnackten Weiber und diese Hyaluron- und Botox Unfälle. Und so habe ich der netten Dame von unserem Tisch meine Karte zurückverlangt. Nun, sie hat sie gebracht und mir gesagt, dass sie mir die Servicegebühr gleich abbucht, damit meine Mädels noch bleiben können.
Klar doch – leider hat mir kein Mensch gesagt, dass diese Gebühr 975 Euro beträgt. Mir ist mein Herz kurz in die Hose und dann in die Magengrube gerutscht.
Und auch geteilt durch vier fand ich diese Preise jenseits von Eden!

Okay – ich hab mich dann verdünnisiert und bin zurück ins Hotel gefahren. Meine Mädels haben durchgehalten und hatten sogar noch Spass an diesem Erlebnis. Zum Schluss wurde ihnen noch eine Riesentasche mit Getränken in die Hand gedrückt, weil sie nicht soviel trinken konnten, wie im Tischpreis enthalten gewesen wäre. Wer zum Teufel kann an einem Abend soviele Promille in sich reinschütten, ohne dabei tot umzufallen? Okay, ich bin keine Referenz – auf meine Schirm sind immer 0,0 Promille.

Mein Fazit:

Ich weiss jetzt, warum Ibiza bei vielen den Ruf der verruchten Party-Insel hat. Es gibt diesen Teil tatsächlich auf der Insel auch. Verliebt habe ich mich aber in den anderen, sehr viel grösseren Teil der Insel: Die Magie, das wunderschöne Meer, die entspannte Lebensart, die schönen Gassen der Altstadt und das gute Essen.

Party kann man – muss aber nicht sein! Zum Glück …

Es ist vorbei!!!! :-)

Ab heute ist die Welt wieder covidfrei. Wir können unsere Koffern packen und wieder verreisen. Ist das nicht wunderbar? Die Restaurants sind alle wieder geöffnet und wir dürfen wieder maskenlos flanieren und uns ein wunderbares Essen in einer schönen Gaststätte gönnen.

Ich werde als erstes meine Tasche mit Brieftasche schnappen (ich bin nämlich seit Monaten ohne Brieftasche unterwegs … brauche sie ja nie!) und mich in den Zug setzen und einen Tag lang durch Zürich schlendern. Schaufenster gucken – einkaufen, was kein Mensch braucht, in ein Café sitzen und Menschen gucken – grinsen und geniessen ohne Ende!

Wieder zu Hause werde ich mit dem Göttergatten die Koffer packen, ins Flugzeug steigen und wegfliegen. Wir haben uns ein tolles Haus am Meer gebucht. Das Haus liegt inmitten eines wunderbar bunten Dorfes mit vielen einheimischen Geschäften und Essmöglichkeiten. Wir werden dort mit den gemieteten Rollern über die Insel düsen und ganz viele Leute kennenlernen. Jeden Tag werden wir uns überlegen, wo wir als nächsten wunderbar Essen können und wir werden jedes Tier streicheln, das uns begegnet (ausser es hat 8 Beine … dann nicht!).

Wieder in der Heimat werden wir mindestens unsere 50 liebsten Menschen einladen und gemeinsam auf unserem Strässchen unser Leben feiern. Mit Umarmen (Küssen muss nicht sein), mit Lachen, Flüstern, Kreischen, Sitzen, Hüpfen und ohne Abstand. Überall werden Häppchen und Getränke stehen und jeder kann sich nach Herzenslust bedienen. Und die Kinder werden gemeinsam mit Fingerfarben die ganze Strasse bunt bemalen, weil sie das dürfen!

Dann werden wir schon wieder packen müssen. Hamburg steht an! Unsere Hansestadt wird einmal mehr von uns unsicher gemacht. Jedes der laufenden Musicals wird besucht. Wir werden Tim Mälzer in der Bullerei besuchen, im Alex am Jungfernstieg einen fetten Burger verdrücken und dabei die stolzen Gockel in ihren PS-Boliden beobachten, die regelmässig dort ihre Runden drehen. Danach werden wir zum Elbstrand bummeln und mit klein Ellie den riesigen Schiffen zusehen, die wie schwimmende Riesen den Fluss passieren, um die Container zu entladen. Danach werden wir in einem der wunderbarsten Fischrestaurants eine gigantische Meeresfrüchte-Etagere de Luxe geniessen und dabei aufs Wasser gucken. Danach? Satt und zufrieden ins schönste Hotelbett der Welt sinken.

Meine Güte, bin ich froh, dass wir all das wieder tun können … irgendwann … aber leider nicht jetzt … es ist nämlich nur ein APRILSCHERZ! Aber es war cool, mal kurz zu träumen …

Kein Kaffee, kein Tag!!

Mein Morgenritual besteht aus drei grossen Tassen Kaffee und dem Laptop … gemütlich und langsam in den Tag starten. Und dann passiert DAS: Die Kaffeemaschine gurgelt, motzt, würgt und … gibt keinen Kaffee her. WELTUNTERGANG!!! Ich werde leicht panisch. Ich drehe und wende das Teil, fülle den Wassertank neu, befreie mit dem Backpinsel die Maschine von irgendwelchen Kaffeepartikeln und hoffe auf ein Wunder. Was tut sie? Sie wehrt sich mit Gurgeln und anderen komischen Geräuschen.

Ich stehe in der Küche wie ein lauwarmer Schluck Wasser und habe leichte Panikattacken. Ein Tag ohne Kaffee ist kein Tag … dann kann ich gleich wieder zurück ins Bett kriechen. Das kann doch nicht sein. Verzweiflung!

Nach gefühlt einer halben Stunde Fehlersuche durchforste ich sämtliche Küchenschränke nach einem Instantkaffeepulver. Wer weiss, vielleicht liegt ja noch irgendwo sowas. Und ich werde fündig. Auf dem Beutel, versteckt hinter den gesammelten leeren Marmeladegläsern liegt ein orangefarbenes Beutelchen, auf welchem „Incarom“ steht. Ich greif mir das Teil und nehme wie eine Süchtige den Wasserkocher in Betrieb. Die Tatsache, dass auf dem orangenen Relikt aus dem Küchenschrank das Ablaufdatum vom Jahre 2014 steht, interessiert mich keine Bohne. Hauptsache Kaffee.

Zum Thema Kaffeepulver für Schnellkaffees kann ich nur folgendes sagen: Pfui Teufel! Ist nur mit Zucker erträglich und ich trinke nie was mit Zucker. Aber was tut man nicht alles, wenn die absolute Kaffeekrise ausbricht?

Unglaublich, was das braune Heissgetränk auslösen kann. Ich dachte ja immer, ich hätte null Suchtpotential. Falsch gedacht. Man nehme mir den Kaffee weg und ich werde panisch! Und wieder einmal hat mir der Göttergatte das Leben gerettet … Maschine läuft wieder – juhuuuuuuuuui!!! 🙂

Krank oder selber schuld?

Das Thema Sucht ist wohl seit Menschengedenken ein kontroverses Thema. Ist eine selbstverschuldete Sucht eine Krankheit, oder ist es eine Lebensbehinderung, mit welcher man selber klarkommen muss?

Diese Frage ist brisant, ich weiss – mich interessiert aber die Meinung der Aussenwelt, weil ich mich frage, ob es eine Rechtfertigung dafür gibt, dass das öffentliche Gesundheitssystem für Suchterkrankungen aufkommen muss. Ich meine, wer raucht, Drogen konsumiert oder trinkt, wird in der Krankenkassenabrechnung genauso unter krank abgehandelt, wie jemand, der an Krebs erkrankt oder einen Schlag- oder Herzanfall hatte. Ist das richtig so?

Jeder mündige Mensch hat die Wahl, ob er das Risiko einer Sucht eingehen will, oder nicht. Genauso weiss auch jeder mündige Mensch, dass diese Sucht nicht schadlos an ihm und seinem Körper vorbeigehen wird. Trotzdem tut Mensch, was er eigentlich genau weiss, dass er/sie es nicht tun sollte. Und wenn dann die Schäden kommen, muss das Gesundheitssystem für diese Folgen aufkommen. Und dies, obwohl doch Süchtige selber entschieden haben, diese Sucht einzugehen.

Ich gestehe, ich bin selber suchtfrei und kann von daher nicht aus eigener Erfahrung sprechen. Ich bin aber in der Jugend mit dieser Thematik sehr nahe konfrontiert worden und habe mich eingehend damit befasst. Und ich muss gestehen, dass ich nie verstanden habe, wie man Suchtpatienten auf die gleiche Ebene stellen kann, wie unverschuldet schwer kranke Menschen. Für mich und mein Gefühl ist das ein Hohn all jenen gegenüber, die sich einfach nur ein halbwegs gesundes Leben wünschten, und die niemals die Wahl hatten. Ein Suchtmensch hatte die Wahl – irgendwann; und hat sich falsch entschieden. Daran lässt sich nunmal nicht rütteln. Oder sehe ich das so falsch?

Rent a boyfriend

Miete Dir einen Freund für einen Abend – oder für den Ausgang – oder fürs Weekend … je nach Geldbeutel und Bedarf. Geht nicht? Geht doch! In Japan ist das Gang und Gäbe, so habe ich das heute im Fernsehen gelernt. Ich dachte, mir wird übel. Da geht ein Mädel in eine Agentur, wo die Jungs in Reih und Glied bereitstehen … und … liest sich einen Mann aus. Und zwar aus einer Auswahl an Jünglingen, die alle gleich aussehen. Haarschnitt wie Bill Kaulitz von Tokio Hotel zu Anfangszeiten, Babyface und mädchenhafte Figuren. Schrecklich. Weiterlesen

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