von süss bis ungeniessbar

The magic of …

… I K E A !!!

Alle, die hier schon seit langem mitlesen wissen, dass sich mir die Magie des Möbelgiganten IKEA einfach nicht erschliessen will. Schon gar nicht, weil die meisten sich dort einfach nur verweilen um schlussendlich mit einer Packung Teelichtern und 3 Packungen Servietten das Haus zu verlassen – notabene nach vier Stunden und im Optimalfall noch mit einem total entnervten Partner im Schlepptau.

Dass nun aber nach ein paar Wochen Shutdown bei der heutigen Wiedereröffnung der Geschäfte lange Menschenschlangen vor dem nordischen Billiggiganten bildeten, das will sich mir noch viel weniger erschliessen. Gibt es eine Krankheit namens „Teelichtkaufenmüssenjetztsofort“?

Ich habe verstanden, dass die Geschäfte heute wieder öffnen dürfen und man wieder vor Ort einkaufen kann. Von stundenlangem Shopping war in meinen Augen nicht die Rede, zumal man den Kollegen Covid nicht in Schach halten kann, indem man sich möglichst lange und ausgiebig in Einkaufszentren tummelt, einfach weil sie wieder geöffnet haben und einem langweilig ist.

Als ich die Bilder der Menschenschlangen vor den Einkaufszentren gesehen habe, da war mein erster Gedanke: Was läuft falsch im Kopf eines Menschen, der nach einem Shutdown morgens schon losrast, um sich in eine Warteschlange zu stellen (die notabene zu erwarten war) und nach Schnäppchen Ausschau zu halten. Oder andersrum: Was läuft in meinem Kopf falsch, dass ich das einfach nicht kapieren will???

Ich gestehe, ich finde meinen begrenzten Bewegungsradius auch nicht erquickend und ich fände eine Shoppingtour durch Zürich auch abwechslungsreicher, als eine erneute Waldtour mit klein Ellie. Aber es käme mir aktuell nicht im Traum in den Sinn … weil mir zu Hause nichts fehlt, was ich nicht auch in der Shutdown-Zeit hätte kaufen können. Oder was ist es, was mir fehlen sollte und was mich heute früh in eine Warteschlange hätte treiben sollen? Erklärt es mir!! Ich möchte es verstehen!

Ich kann mir das nur so erklären: Während dem erneuten Shutdown war das Aggressionspotential so hoch, dass zu Hause sämtliche Möbel dran glauben mussten. Aus Frust über die kaputten Möbel mussten die gebeutelten Frauen massenhaft Entspannungsbäder mit Hunderten von Teelichtern nehmen, währenddessen die Kleinen sich in der Küche über die schön bunten Ikea-Servietten hergemacht haben, um daraus Konfetti für die nicht abgehaltene Fasnacht zu basteln. Und all das zusammengepackt ergibt dann den unbändigen Drang, sich am 1. März in der früh nach ein paar Wochen geschlossener Geschäfte bei Ikea in die Warteschlange zu stellen.

Könnte das die Erklärung sein? Ich geh mal gucken, wieviel Teelichter wir noch im Vorrat haben … wer weiss …

Dezembermärchen Teil 2

Wie immer: Mein Abendrundgang mit klein Ellie und ich bestaune die vielen wunderbaren Weihnachtsbeleuchtungen der Häuser. Bis mir ein komisch bunter Haufen farbig leuchtender Punkte auffällt. Er ist anders als die anderen – er ist ständig in Bewegung und passt so gar nicht ins schöne Bild der Weihnachtslichter. Ich gehe näher hin und Ellie knurrt. Da erkenne ich die kleine grüne Schrumpelkartoffel mit den Pickeln mittendrin. Ja, genau der kleine grüne Kerl mit den fetten Patschhändchen, der mir letzthin schon im Weg stand.

„Hey, dich kenn ich doch!“ trötet er frech aus dem Gewusel raus.
„Ja, Du bist doch dieser Covid der 19. aus Wuhan, oder?“
„Genauuu!!!“ er klatscht freudig in seine gruseligen Patschände und kreischt: „Ich habe meine Familie dabei!“
„Aha – und was wollen die alle da?“ Ich studiere dabei all die bunten hässlichen Gesichter mit ihren Pickeln, die da wild drucheinander hüpfen und ziehe mein Gesicht noch tiefer in meinen Schal.
„Die freuen sich alle schon mächtig auf die diversen Reisemöglichkeiten, die sich ihnen bieten. Wir stimmen uns auf die grosse Megaparty ein – gemeinsam!“
„Welche Megaparty?“ frage ich erstaunt.
„Wo lebst Du?“, fragt mich klein Covid frech.
„Zuhause“, antworte ich knapp.
Er so: „Ach so, deshalb kennst Du die Party nicht. Die läuft derzeit tagsüber in den Städten!“
„Echt jetzt?“ Ich verstehe nur noch Bahnhof.
„Klar, da kommen ganze Scharen von gestressten Reisegelegenheiten und drängeln in diese Häuser mit den Spielsachen und Fernsehern und all dem bunten Zeug. Die kann ich doch nicht alle alleine begrüssen. Dafür brauche ich Verstärkung!“
„Oh – so macht ihr das also? Findest Du das nicht fies?“ ich gucke böse.
Er so: „Wieso fies – wir suchen ja nicht bewusst – wir warten nur und steigen zu, wenn sich die Gelegenheit bietet. Und es bieten sich massig Gelegenheiten.“
„Und warum lasst ihr uns nicht einfach in Ruhe?“ ich fauche inzwischen beim Sprechen.
„Warum sollten wir? Wir leben von euch – und ihr lasst uns leben. Und ich bin ja kein Egoist. Partys feiert man nicht alleine – also habe ich meine Freunde noch gerufen – die treffen alle in Kürze auch ein.“
Er sagt das und seine ganzen bunten und hässlichen Familienmitglieder hüpfen wie die Irren hoch und runter.

Ich schaue ratlos in diesen bunten Haufen und Ellie hat inzwischen ihre Rute zwischen die Beine geklemmt. Sie winselt leise. Ich koche innerlich.

„Du weisst schon, dass ich euch alle gerne totschlagen würde?“ fauche ich den hässlichen Schrumpelknollen an.
„Echt jetzt? Schade, ich liebe euch alle sehr. Ihr seid so nett und serviert mir immer wieder neue Reisemöglichkeiten auf dem Silbertablett. Grad gestern bin ich mit einem Zweibeiner mit komischen Dingern an den Füssen einen weissen Hang runtergedüst. Davon hatte es dort so viele, dass ich meine Familie auch zur Verstärkung rufen musste.“

Ich schüttle den Kopf und flüstere: „Du weisst gar nicht, wie sehr ich euch alle hasse!“
Er so: „Warum denn? Wir nehmen nur, was ihr uns anbietet! Und jetzt müssen wir los – wir bereiten uns auf unseren Tag vor den grossen Häusern mit den bunten Sachen vor!“

Der bunte und wirre Haufen verschwindet im Dunkeln und ich gehe irritiert meinen Rundgang mit klein Ellie weiter. Mir läuft es immer wieder kalt den Rücken runter – aber nicht, weil es Winter ist … nein: Mir macht Angst, was da noch alles auf uns zukommt. Und Angst ist ein schlechter Begleiter. Aber die kleine Schrumpelkartoffel und sein Gefolge scheinen weit cleverer zu sein als wir.

Das macht mich traurig …

Bitter bestraft

Ich hasse Möbeleinkäufe – ich schlendere auch nicht gerne durch  Möbelhäuser. Das war schon immer so und wird sich wohl auch nie ändern. Bislang habe ich immer Glück gehabt, dass meine Katalog- oder Onlinemöbeleinkäufe funktioniert und gepasst haben. Bis heute! 🙁

Unser neues Sofa wurde heute geliefert. Was ich als silber (und in meinem Kopf grau) bestellt habe, hat sich als silber-grau-blau herausgestellt. Wenn etwas absolut rein und überhaupt gar nicht in unser Haus passt, dann blaustichige Farben. Kalte Töne ohnehin nicht. Meine Lieben – das Sofa wurde aufgestellt und ich hätte am liebsten losgeheult. Weniger passen geht gar nicht. Das Ding steht wie ein Fremdkörper in unserem Wohnzimmer und ich könnte ko… !!!

Die neuen Vorhänge, die neuen Kissen, der alte Lieblingsteppich, die Möbel … nichts passt auf einmal mehr. Und das alte Sofa ist bereits weg. Ich stehe da und gucke wie ein begossener Pudel. Was soll das?? In meinem Kopf hat das Ding irgendwie anders ausgesehen. Und die berechtigte Frage der Umgebung: „Warum bestellst Du auch online ein Sofa, das muss man doch in echt sehen!?“ Ach neee – danke auch für den Input!

Lustig daran finde ich ja, dass die Männer es cool finden und die falsche Farbe gar nicht sehen, während die Frauen fast Ausschlag bekommen. Sind Männer denn wirklich alle farbenblind? Zurückgeben geht nicht, denn ich habe ja bekommen, was ich bestellt habe. Ganz schön doof! Und das Ding ist unfassbar bequem. Jetzt gucke ich mal, ob es sich meinem Auge anpasst … sonst muss es leider wieder ausziehen.

Memo an mich: Sofas sollte man in echt angucken … online ist eine schlechte Idee! 🙁

Rennt, Leute – rennt!!!!

Es ist wieder soweit: Die Parkhäuser der Einkaufszentren zeigen „besetzt“ an und an den Kassen der Foodabteilungen steht man in kilometerlangen Schlangen. Ja, der Krieg bricht übermorgen aus. Oder vielleicht auch schon morgen!

Meine Güte – was reitet die Menschen, wenn sie sich vor Weihnachten beim Einkaufen benehmen wir menschenfressende Ureinwohner eines Dschungelstammes? Es ist ja nicht so, dass ich ohnehin nicht gerne einkaufen würde – aber jetzt? Jetzt ist es eine wahrer Spiessrutenlauf. Gibt es Leute, die keinen Tiefkühler zu Hause haben? Kann man soviel überhaupt essen, wie da in die Einkaufswagen getürmt wird? Und wie lange haben die Geschäfte nochmal geschlossen? Zwei Tage oder zwei Monate? Das ist ja gruselig!

Jedes Jahr dasselbe Drama – jedes Jahr dieselben Kämpfe an den Regalen – jedes Jahr die gleich angewiderten Gesichter in den Einkaufsläden. Zum Wegrennen. Und selbst an den allerhöchsten Feiertagen haben wir ja an jeder Ecke eine Tanke, welche zur Not noch aushelfen kann. Ich kapiere den Stress dieser Leute nicht. Aber ich habe ihn eigentlich wohl nie wirklich kapiert. Was wäre denn das Schlimmste, was an Weihnachten passieren könnte? Verhungern? Wohl kaum! Sahne vergessen? Weltuntergang!!! Falsche Servietten? Tränenausbrüche!!! Oh Du Fröhliche!

Wie jedes Jahr bin ich auch in diesem Jahr froh, wenn diese scheinheilige Zeit vorbei ist und die Menschen sich wieder wie zivilisierte Wesen benehmen … nicht wie verhungernde Monster! In diesem Sinne: Guten Appetit oder … schöne Weihnachten – wie auch immer!

Ups…

Wer regelmässig bei mir mitliest, der weiss, dass wir bekennende Fans der Hansestadt Hamburg sind. Das ist auch der Grund, warum unsere Ferienwohnung im hohen Norden Deutschlands und nicht auf einer Insel im Süden ist. Und das Wunderbare an einem solchen Feriendomizil ist nicht zuletzt, dass man – weil alles vorhanden ist – nicht packen muss, wenn man verreist. Einfach nur Schuhe und Jacke anziehen und los. Alles andere ist ja im zweiten Zuhause. Also: Zumindest wäre das der optimale Plan. Diesmal hats irgendwie nicht so wirklich funktioniert. Warum?

Einfache Antwort: Wir waren zwar vor zwei Monaten das letzte mal hier, aber eben auch vor 5 Kilo. Jawohl – die Modepraline hat es geschafft, sich in zwei Monaten rund fünf Kilo Speck auf die Rippen zu mampfen. Ich nenne das auch Nervenfutter, in Form von Schokolade und anderem Schrott, der eigentlich nicht sein müsste, aber eben doch gegessen wird. Und was bedeutet das nun für unser Feriendomizil? Ganz einfach: Die Kleider, die hier schön fein säuberlich im Schrank deponiert sind, passen schlicht nicht mehr. Von wegen: „Ich brauch nix zu packen, ich hab ja alles dort.“ Man könnte sagen, dass ich einen Schrank voll mit „nichts anzuziehen“ habe, weil die Knöpfe nicht mehr zugehen, die Ärmel viel zu eng sind und alles zwickt und spannt. Wunderbar. Wenigstens sind die Pyjamas elastisch genug, sodass diese noch funktionieren.

Was also ist der erste Akt im hohen Norden? Einkaufswagen satteln und die Garderobe in einer grösseren Nummer anschleppen. Das hab ich nun von meiner Fresserei! All die schönen Sachen, die ich hier im Laufe der letzten 2 Jahre zusammengestellt und gut durchdacht angesammelt habe, wollen einfach nicht mehr an meine Speckrollen passen.

Luxusproblem? Jap! Und hier gibt es für wenig Geld soviel Schönes zu kaufen, dass die Garderobe relativ schnell wieder den aktuellen Kurven entspricht. Aber wenn ich so weitermampfe, dann werde ich künftig bei jedem Besuch eine Nummer grösser und irgendwann einen Schrank mehr brauchen. Frettchen lässt grüssen. Ja, ich sags ja: Luxusproblem! Ich geh dann mal ein Eis essen – beim Italiener an der Ecke … und tschüss!

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