Unser Minimann, der im Februar 4jährig wird, ist schon sehr selbständig. Anziehen, ausziehen, Kloprojekte, Hände waschen – das allermeiste funktioniert sehr gut. Er wollte schon immer alles SELBER mit dem Argument
„Ich chan das!“.
Er hat eine gesunde Portion Selbstvertrauen, was mich unglaublich freut.
Gestern, nach dem Kloprojekt, als er auf seinem Klapptritt stand um die Hände zu waschen, hat er laut getrötet:
„Maaaaami, mein Hosenflöckli guckt raus!!!“
Danke kleiner Mann, ich werde in Zukunft bei jeder Kleideretikette einen Lachanfall bekommen!
Seit über 8 Jahren begleite ich meinen Göttergatten zu nahezu jedem Termin, der mit seiner Krebserkrankung zu tun hat. Nun ja: Vier Ohren hören mehr als zwei und vier Augen sehen mehr als zwei. Eine ziemlich einfach Rechnung.
Die Bestrahlungstermine, welche dem fiesen Vieh in seinem Körper das Leben ungemütlich machen sollen, die hat er nun alle selber absolviert. Deshalb kann ich auch nur von seinem Foto, welches er vom Bestrahlungsraum gemacht hat, berichten. Zugegeben, unser Wohnzimmer sieht gemütlicher aus, als der Bestrahlungraum mit der schmalen Britsche. Aber wir schiessen in unserem Wohnzimmer schliesslich auch nicht auf entartete Zellen. Bei uns wird maximal im Fernseher bei unseren abendlichen Krimiserien geschossen. Zum Glück!
Was mir heute – als wir gemeinsam in der Onkosprechstunde waren – wieder einmal aufgefallen ist? Die Tatsache, dass offensichtlich viele Menschen meinen, dass man im Wartezimmer der Onkologie gaaaaaaanz still sein muss und auch nicht lachen darf. Ich bin die Crasherin der absoluten Stille aller Wartezimmer. Das führt regelmässig dazu, dass sich die Menschen mir zuwenden und anfangen, mir ihre Lebensgeschichten zu erzählen. Da wäre also der Beweis, dass Krebspatienten am Leben teilhaben wollen, solange das ihre Krankheit erlaubt. Gelebt wird nämlich an jedem Tag. Gestorben nur an einem!
Ich hatte immer meine Mühe mit der Tatsache, dass viele Menschen in den Mitleidsmodus fallen, wenn sie um die Krankheit meines Göttergatten wissen. Tatsache ist aber: Er ist seit Tag eins (Diagnose) als Palliativpatient eingestuft (unheilbar) und wir wissen, dass die Uhr tickt. Deswegen leben wir aber genauso jeden Tag, wie alle anderen – vermeintlich Gesunden – auch. Viele da draussen stellen sich unter der Onkologie (Wartezimmer auf dem Foto – mega chillig) etwas Grässliches vor. Ja, die Krankheit an sich ist grausam und man wünscht sie keinem. Tatsache ist aber, dass sie sich noch viel schlimmer anfühlt, wenn wir sie mit jedem Tag der Krankheit ein bisschen mehr dramatisieren. Wenn wir verstummen, nicht mehr lachen und auf den Tod warten, dann ist die Krankheit tatsächlich unerträglich. Wenn wir sie als ungebetenen Gast ansehen, dem wir das Leben so lange ungemütlich machen, wie es nur geht, ohne dabei den Humor ab Tag eins zu begraben, dann fühlt es sich nicht ganz so schwer an.
Keiner möchte an Krebs sterben. Also eigentlich möchte grundsätzlich irgendwie niemand sterben. Und doch werden wir es alle irgendwann tun. Bis dahin wäre es aber ratsam, zu leben und zu geniessen, was eben (noch) geht! Und ja: Auch unheilbar Kranke können verdammt gut aussehen. Ich höre nämlich immer mal wieder den Satz: „Ich kann mir das gar nicht vorstellen, dass Dein Mann so krank ist, der sieht ja noch gut aus.“ Solche und ähnliche Aussagen zeigen mir immer wieder, dass wir noch soviel Aufklärungsarbeit zu leisten haben. Ein Grund mehr, dass ich mich als Peer bei der Krebsliga engagiere!
All das klingt einfach? Ist es nicht – aber man kann daran arbeiten und sich immer wieder bewusst machen, wieviel Leben in jedem Tag steckt, wenn wir es nur sehen wollen!
In diesem Sinne: Bleibt gesund – oder seid einfach dankbar für jeden guten Tag im Leben.
Unser Kleinster (bald 4) interessiert sich für die Geschöpfe dieser Welt, die schon seit Jahrtausenden ausgestorben sind. Und er kennt deren Namen in der Regel sehr gut – definitiv besser als ich auf jeden Fall.
All diese Saurierarten sind mir schon per se zu kompliziert zum Aussprechen, aber den Säbelzahntiger, den kenn ich. Er eigentlich auch:
„Weisst Du, Grosi – der Löwenzahntiger ist im Fall schon lange ausgestorben.“
Wenn wir kinderlos einen Weihnachtsmarkt besuchen, dann gucken wir uns das Handwerk der Marktbetreiber an. Wir bewundern die Schmuckstücke, die Holzstatuen, die handgefertigten Engel, die mundgeblasenen Baumkugeln oder die unzähligen anderen kreativen Erzeugnisse der Menschen, die in ihren schön dekorierten Markthäuschen stehen und sich dabei nicht selten den Allerwertesten abfrieren.
Wenn wir mit den Enkelkindern den Weihnachtsmarkt besuchen, dann sieht das alles völlig anders aus:
Wir werden von den kleinen Lieblingsmenschen an der Hand von Süssigkeitenstand zu Süssigkeitenstand gezogen. Mir war bis anhin gar nicht bewusst, dass man sich an einem Weihnachtsmarkt locker in ein paar Stunden den ultimativen Zuckerschock holen kann, ohne dabei mehr als 100 Schritte gehen zu müssen. Waffeln mit Schokolade, Crèpes mit Schokolade, Bananen mit Schokolade, Erdbeeren mit Schokolade – aktuell eigentlich alles mit DUBAI-Schokolade. Der Renner auch an den Weihnachtsmärkten.
Danach ziehen uns die Kleinen an jeden Stand, wo etwas zappelt oder Lärm macht. Kitschige Weihnachtsmänner die tanzen, die Schlagzeug spielen, die Rentierschlitten fahren oder singen. Tannenbäume die zu „Last Christmas“ hüpfen oder Huskys, die grauslig „bellen“ und sich dabei überschlagen. All das selbstverständlich verziert mit Zuckerstangen und Schokofiguren.
Und dann gibt es da noch jene Marktstände, die sich für mein Verständnis fälschlicherweise zwischen die anderen Markthäuschen gequetscht haben: Da sind die Paw Patrol Figuren in Übergrösse und in allen Ausführungen zu haben. Und die Kinderaugen sind so fest darauf fixiert, dass es den Betreiber freut. Notabene ist es auch dort so, dass die fibrierenden Kinder „gratis“ noch einmal eine Ladung Schokolade in die Finger gedrückt bekommen, ohne dass man eine Chance hat, zu intervenieren.
Am Weihnachtsmarkt im Zürcher Hauptbahnhof steht übrigens nicht mehr der berühmte Swarovsky Baum, sondern der Baum vom Chocolatier Lindt mit übergrossen Schokokugeln und einer kleinen fahrenden Eisenbahn, die mit Lindt-Schokobären bestückt ist. Die Kleinen freuts – noch mehr Schokolade!!! Dort verteilen nämlich die netten Angestellten von Lindt gratis Schokobärchen an alle Marktbesucher.
Und wenn man sich dann nach ein paar Stunden Schokokampf mit den Zwergen wieder in den Zug setzt, dann dürfte ihr Fazit vom Weihnachtsmarkt eigentlich vor allem eines sein: Süss!!!
Meine Enkelin hat ihren ersten Zahn verloren. Was für eine Aufregung!!!! Seit Wochen hat der Zahn gewackelt und zum Schluss hing er noch am seidenen Hautfaden … wortwörtlich.
Wie mit Mama abgemacht, hat sie den Zahn beim Zubettgehen unters Kissen gelegt – für die Zahnfee. Und tatsächlich, die Zahnfee hat einen guten Job gemacht und morgens lag unter dem Kissen ein grosser Silbertaler (5-Liber-Stück) und eine neue Zahnbürste.
Heute hat die Enkelin mit der Mama in einem Parkhaus den Ticketautomaten mit einer 10-er Note gefüttert und als Rückgeld fiel ein Silbertaler ins Geldfach. Oh!
Die Kleine: „Mama, das ist derselbe Silbertaler, wie die Zahnfee unter mein Kissen gelegt hat – ich glaube, die wohnt hier in dem Automaten.“