von süss bis ungeniessbar

Modepraline im Yoga-Retreat

Aus eigenem Antrieb, mit viel Motivation, bin ich mit meinen Girls ins Yoga-Retreat nach Ibiza abgereist. Für mich, meine Seele und mein Mindset wollte ich mir voller Elan etwas Gutes tun, so der Plan.

Die Tatsache, dass mich zu Hause alle gefragt haben, ob ich an geistiger Umnachtung leide oder was sonst mit mir passiert sei, scheint nicht grundlos gewesen zu sein. Auch die Wetten, die auf mich abgeschlossen wurden, wie lange ich durchhalte, waren durchaus begründet. ABER: Meine Girls waren nicht wirklich besser unterwegs als ich.

Vorneweg: Eine wunderbare Location hat uns erwartet. Erreicht haben wir sie auf Schotterwegen mit Schüttelkurven ohne Ende. Flucht ausgeschlossen!

Hinter einem riesigen Tor hat sich eine medidative Welt eröffnet. Teiche mit Seerosen und Fröschen, Palmen, Pinien … Fichten, Berge … Pinien, Fichten, Berge … habe ich schon erwähnt, dass es verdammt viele Pinien, Fichten und Berge hatte? Die Villa wunderbar eingebettet inmitten … der PAMPA! Aussicht auf genau gar nichts. Grün, grün, grün und grün! Kein Meer, nur grün.

Okay, die Zimmer liebevoll eingerichtet – OHNE FERNSEHER! Echt jetzt? Wer zum Geier lebt heute noch ohne Fernseher? Ich war noch nie so froh, meinen Laptop mitgenommen zu haben.

Zum Einstand eine Runde von unfassbar vielen verschiedenen Menschen, die meisten gleich und ähnlich (Medical Surgery sei dank – ich konnte sie NICHT unterscheiden).
Ebenfalls als Start in die Seelenarbeit, eine Kakao-Zeremonie.
Klingt lecker? Dachte ich auch!
War lecker? Blödsinn.
Wir sassen knappe zwei Stunden in einem Kreis auf einem Kissen auf dem Boden. Für die meisten relativ unbequem.

Mit Atemübungen, Gesang und einem Kakaobecher mit lauwarmem Etwas drin, das wir an unseren Herzen drücken sollten, war es das Ziel, unsere Herzen zu öffnen und die Emotionen fliessen zu lassen. Mein Gedanke war eigentlich nur, dass ich diese Grütze nicht über mein T-Shirt leeren möchte. Deshalb hielt ich – natürlich als einzige – meinen Becher in sicherem Abstand zu meinem Shirt. Und den Genuss des ersten Schluckes, den fand ich oberamüsant. Zugegeben, man hätte die Augen schliessen sollen. Ich bin bekanntlich jene, die immer alles im Griff haben muss und habe in die Runde geschaut. 14 Menschen haben beim ersten Schluck ihre Gesichter in den wildesten Variationen verzogen. Lecker? Boah, nope. Es roch nach lauwarmem Essig. Und die Leiterin des Treatments hat uns ermutigt, weiter zu trinken – das sei wie Medizin. Es hat mich an meine Kindheit erinnert, als ich ständig diesen hässlichen Hustensirup trinken musste.

Ob es mein Herz geöffnet hat? Nö, ich stand de facto eher im Kakao. Wortwörtlich. Einfach nur hässlich und mühsam. So gar nicht meins.

Kurzes aktuelles Fazit: Was macht eine Modepraline, die in der Pampa im Kakao steht? Weitere Infos im nächsten Beitrag …

Im Herzen und am Finger

Nach dem Tod meines Göttergatten und des Vaters meiner Kinder haben wir in der Familie beschlossen, dass wir aus einem Teil der Asche drei kleine synthetische Diamanten werden machen lassen.

Es hat 8 Monate gedauert, bis unsere Erinnerungsdiamanten „gewachsen“ waren. Diese Diamanten verfügen über identische chemische und physikalische Eigenschaften, wie in der Natur gewachsene Diamanten. Die Bedingungen, unter welchen ein natürlicher Diamant über Jahrtausende entsteht, werden in der Diamantsynthese genau nachgebildet.

Auf www.algordanza.com kann jeder, der sich dafür interessiert, Einsicht in die Entstehung dieser Diamanten bekommen.

Ich habe meinen Stein, der sich ziemlich stark blau gefärbt hat, in einen einfachen Ring fassen lassen. Die Färbung der Diamanten ist unterschiedlich – manche sind ganz hell … andere fast dunkelblau. Da ich meist mehrere kleine Ringe als Kompositionen immer wieder neu zusammenstelle, ist mein Erinnerungsdiamant an meinen Göttergatten nun immer an meinem Ringfinger und sieht immer etwas anders arrangiert aus. Bleiben tut aber die Erinnerung an einen wunderbaren Lebensbegleiter, der nun nicht nur in meinem Herzen seinen Platz für immer hat, sondern auch an meinem Finger.

Der Goldschmied meines Vertrauens hatte einige Schweissperlen auf der Stirn, als er den Stein gefasst hat. Schliesslich gibt es DIESEN Stein nur einmal – ergo: Es sollte nichts schiefgehen beim Fassen.

Ich freue mich darüber, dass mich nun dieser Stein anglitzert und mir immer leise zuflüstert, dass er bei mir ist. Okay, hin und wieder wird er mich vermutlich auch anrunzeln, wenn ich mal wieder Mist mache. Solange er nicht anfängt zu knurren, ist alles gut.

„Ich kenn Dich!“

Der Blick durchs Schlüsselloch – das ist es, was ich hier auf einem Blog euch allen da draussen gewähre. Eigentlich einfach so fokussiert, dass ihr nur sehen könnt, was ich bereit bin zu zeigen.

Manchmal vergesse ich, dass mich so viel mehr Menschen kennen, als dies umgekehrt der Fall ist. Menschen lesen meine Zeilen, leben mit mir mit (was ich notabene sehr schön finde) und haben Teil an schönen und weniger schönen Dingen meines Lebens. Dass ich wohl sehen kann, aus welchem Ort sich wann jemand auf meinen Blog zuschaltet und wie lange er darauf bleibt, heisst aber nicht, dass ich das auch regelmässig tue. Und selbst wenn, so weiss ich nicht, wer hinter der IP-Adresse steckt. Oder ich habe zumindest kein Gesicht dazu.

Und so geschieht es immer mal wieder, dass ich zu einer Sause mit unendlich vielen Gästen eingeladen bin, von welchen ich die meisten nicht kenne, viele mir aber auf die Schulter klopfen und sagen: „Hey, ich kenne Dich, ich folge Dir!“

Dieser Satz ist per se schon lustig. Dann brauche ich aber jeweils einen Moment, um zu realisieren, dass diese Menschen definitiv mehr über mich wissen, als ich über sie. Und nein, es ist nicht unangenehm – es ist schön zu spüren, wieviele Menschen sich für meine Texte, deren Inhalt und meine Meinung interessieren.

Gestern hatte ich an einer Geburtstagsparty unfassbar viele solcher Begegnungen und ich wurde gefragt, ob diese Aufmerksamkeit der Aussenwelt nicht Druck erzeuge. NEIN, tut es nicht. Im Gegenteil. Ich gebe preis, was ich möchte – und ich finde schön, wieviele Menschen so mit mir mitleben und ein Stück meines Weges mit mir gehen können.

Apropos gestern: Sorry an alle, die ich dreimal oder gar nicht begrüsst habe, weil ich einfach soviele Gesichter und Geschichten gehört habe, dass mein Kopf OVERLOAD angezeigt und sich ausgeloggt hat. Und das mit den Namen – keine Chance. Ich kann mir Namen nicht merken und erst recht nicht, wer zu wem gehört. Das gelingt mir nur bei Menschen, die ich regelmässig sehe. Ansonsten ist bei mir nur: „Hey, freut mich!“ Allemal besser, als ständig den Heinz zum Franz und die Susi zur Anna zu machen.

Schön, dass ihr alle immer mit an Bord seid!

Zoff mit dem Körper

Meine Güte: Kennt ihr das Gefühl, wenn der Körper und die Seele nicht dasselbe wollen? Bei mir ist das aktuell Dauerzustand!

Meine Seele und mein Geist wollen volle Fahrt voraus in mein anderes Leben, welches sich im Januar durch den Tod meines Göttergatten ergeben hat. Mein Körper steht trotzig in der Ecke, mit verschränkten Armen, guckt böse und sagt: „NEIN, ich hab jetzt mal einfach keine Lust mehr!“

Das ist richtig mühsam. Akute Hüftbeschwerden machen mir das Leben schwer. Notabene Hüftbeschwerden, die operabel behoben werden sollten (mit neuen Hüftgelenken) und die ich offenbar vor fünf Jahren schon habe dokumentieren lassen. Bedingt durch die Krankheit meines Mannes, hatte ich diese Tatsache aus meinem Kopf komplett gestrichen. Ich kann mich daran nicht mehr erinnern. Nun sind die Beschwerden mit voller Wucht wieder da!

Genau wegen selbiger Beschwerden versuche ich seit knapp 2 Monaten mit viel Proteinen und wenig Kohlehydraten meinen Körper davon zu überzeugen, dass er einige Kilos hergeben soll. Kaputte Hüfte freuen sich nämlich nicht über zuviel Gewicht. Was sagt mein Körper dazu? „Interessiert mich nicht die Bohne!“ Er gibt trotz Kaloriendefizit und täglich 10’000 Schritten kein Gramm Speck her. Es ist, als ob er mich blöd angrinsen und mich auslachen würde.

Dazu kommt, dass ich unfassbar viele neue Ideen in meinem Kopf habe, die ich gerne in die Tat umsetzen möchte. Mein Körper sagt: „NOPE, keine Lust, ich bin müde und möchte schlafen.“ Meine Güte – ich bin 58ig, nicht 98ig. Was soll das?

Habt ihr euch schon einmal mit einem wachen Geist und einem bockigen Körper rumschlagen müssen? Die beiden prügeln sich den ganzen Tag und zapfen mir die noch übriggebliebene Energie ab. Der Geist winkt auf der Überholspur dem Körper zu, um ihn zur Mitfahrt zu motivieren. Der Körper lümmelt auf dem Pannenstreifen rum und schmollt. So wird das nie was!

Nun habe ich die Therapeutin meines Vertrauens aufgesucht in der Hoffnung, die beiden dazu zu bewegen, dass sie sich auf der normalen Fahrspur treffen und wieder in dieselbe Richtung ziehen. Anders macht das echt mürbe und sauer. Ja, ich werde manchmal richtig wütend, wenn mein Körper mich zur Ruhe zwingt, obwohl mein Geist gerne tausend Dinge tun würde.

Ich habe mich sogar für eine Retreat-Woche mit Yoga, Medidation und Klangschalen-Therapie angemeldet, um meinem Körper etwas Gutes zu tun; in der Hoffnung, dass er endlich wieder mit mir zusammenarbeitet, anstatt bockig in der Ecke zu stehen und mich böse anzugucken. Ich bin gespannt …

Wieviel hält eine Seele aus?

2025 ist nicht mein Jahr. Auch wenn es viele schöne Dinge gibt, die ich aufzählen könnte, so ist und bleibt es für mich das Jahr, in dem ich soviele Grenzen sprenge, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Manche gezwungenermassen, andere freiwillig, weil ich einen neuen Lebensweg suchen muss.

Im JANUAR musste ich meinen geliebten Göttergatten für immer ziehen lassen. Es ist unbeschreiblich, was die Seele in diesem Moment an Hochleistung erbringen muss, um einen am Leben zu erhalten. Ich musste eine Grenze im Leben überschreiten, die ich bis dahin nicht einmal wusste, dass man das kann. Die bislang happigste Erfahrung meines Lebens.

Ebenfalls im JANUAR haben wir auf sehr unkonventionelle und besondere Weise von unserem Helden Abschied genommen. Ich musste mich gegen alte Traditionen durchsetzen, um einen für uns stimmigen und passenden Abschied gestalten zu können. Ich ginge mehrfach über meine persönlichen Grenzen und sprengte so ziemlich alles, was es zu sprengen gab.

Im FEBRUAR habe ich ein emotionales Tattoo mit dem Fingerabdruck meines Göttergatten stechen lassen. Zu einem Zeitpunkt, in dem ich noch voll im Strudel der Emotionen gefangen war. Auch diese Grenze habe ich gesprengt.

Auch im FEBRUAR kamen die ersten ganz nahen Geburtstage unserer Tochter und unseres Enkels ohne meinen Göttergatten. Das Wechselbad der Gefühle war heftig.

Ebenfalls im FEBRUAR kam mein Enkelbuch auf den Markt. Das tat weh – aber ich war froh, dass der Göttergatte das „Gut zum Druck“ noch erlebt hat.

Im MÄRZ kam der erste Geburtstag meines Göttergatten, den ich verzweifelt wegzudrücken versuchte. Mit sehr mässigem Erfolg. Auch der Geburtstag unsere Sohnes holte wieder Erinnerungen hoch – eine weitere Grenze war zu sprengen.

Ebenfalls im MÄRZ kam meine erste Reise zurück in die Vergangenheit und in unsere zweite Heimat Hamburg. Ich wurde begleitet von zwei wunderbaren Seelen und auch wenn es hart war, so habe ich auch diese Grenze erfolgreich gesprengt.

Dann kam kurz darauf – ebenfalls im MÄRZ – eine ziemlich grosse Krise, aus der ich glaubte, nicht mehr herauszufinden. Dank meiner Familie und meinen Freunden gelang es mir doch. Die Grenze, die ich da sprengen musste, war immens. Der Schmerz war gross!

Im APRIL kam eine erste Reise mit Freunden, die meiner Seele gut tat. Zuvor musste ich aber eine weitere Grenze sprengen, weil die Angst, es nicht zu schaffen, sehr gross war.

Ebenfalls im APRIL war der Geburtstag unserer Enkelin. Freude und Schmerz kämpften um ihre Plätze – eine weitere Grenze, die ich seelisch sprengen musste.

Kurz darauf – ebenfalls APRIL – flog ich mit meiner Freundin weit weg ans Meer. Es waren gefühlt 100 Grenzen, die ich da sprengte. Alles, was meinem Göttergatten gefallen hätte, tat mir in der Seele weh. Mein Körper fing an zu rebellieren und ich kämpfte mich mit Darmproblemen durch 9 Tage Ferien.

Im MAI suchte ich eine Psychologin auf, um herauszufinden, ob die Art meiner Trauer „normal“ sei. Ihr lacht, aber es gibt tatsächlich eine medizinisch festzustellende Art, ob man in einem normalen Trauerprozess ist, oder ob dieser „gestört“ ist. Nun, ich wurde nach 2-stündigem Gespräch im Wissen entlassen, dass ich alles wunderbar zu machen scheine. Aber auch damit habe ich eine weitere Grenze gesprengt.

Ebenfalls im MAI beschloss ich, unseren Garten umzugestalten und einen Pool zu realisieren. Etwas, was der Göttergatte nie gewollt hatte. Eine grosse Grenze, die es da zu sprengen galt. Kurz darauf eine weitere Seelenreise nach Hamburg.

Im JUNI musste ich unsere Hündin Ellie nach 14 Jahren ziehen lassen. Ein weiterer Abschied, der alles wieder hoch holte, was die letzten Monate passiert war. Eine happige Grenze, die ich sprengen musste.

Ebenfalls im JUNI kam der Geburtstag meiner Mama. Der Göttergatte hat diesen Geburtstag sehr geliebt, weil meine Mama auch SEINE Mama war. Und er hat sie geliebt. Ein weiteres Wechselbad der Gefühle.

Auch im JUNI kam der erste Hochzeitstag (der 34.) ohne meinen Göttergatten. Eine grosse Grenze, die es da zu sprengen galt. Wie soll ein Hochzeitstag ohne die andere Hälfte gefeiert werden? Gar nicht …
Mein Körper zeigte mir mit etlichen Symptomen, dass er am Ende seiner Energie war und liess sowohl Haare als auch Fingernägel „los“. Zuviele Grenzen?

Genau zu dieser Zeit habe ich mit der Ausbildung zur zertifizierten Trauerbegleiterin angefangen – eine ganz persönliche Grenze, die ich sprengen will!

Im JULI standen die ersten Familienferien ohne den Göttergatten, Papa und Gropi an. Wow, die ultimativ grösste Grenze, die ich sprengen musste. Es waren harte Tage mit vielen Tränen und dem unbändigen Wunsch, wieder nach Hause in mein Nest flüchten zu können. Er fehlte an jeder Ecke und in jeder Faser meiner Gefühlswelt.

Ebenfalls im JULI fand das grosse 30-gi Fest meiner Tochter und ihres Lebenspartners an. Mit Verkleiden und viel Tamtam. Etwas, worauf der Göttergatte sich gefreut hatte. Eine weitere Grenze galt es zu sprengen. Ich musste alleine da hin – schon das alleinige Verkleiden zu Hause tat weh.

Im AUGUST stand das grosse Feuerwerk der Feuerwerksfreunde an. Ich durfte dort – im Sinne meines Göttergatten – die grösste Rakete eigens für ihn abfüllen und mit einem Wunsch versehen. Diese Grenze zu sprengen war eine Mammutaufgabe. Mein Körper hat es mir gezeigt, indem er an selbigem Abend eine Totalblockade meines Beins und meiner Hüfte fabrizierte. Seither war ich nie mehr schmerzfrei und ich weiss, dass ich ein neues Hüftgelenk brauche …

Ebenfalls im AUGUST war der traditionelle und alljährliche Besuch der Thuner Seebühne mit meinen Eltern und meinem Bruder mit Frau. Ich habe bis kurz vor Abfahrt nicht gedacht, dass ich es schaffen würde. Mein Göttergatte war immer ein fester Bestandteil dieses Abends. Eine harte Grenze, die es zu sprengen galt.

Auch im AUGUST stand der Flug mit der DC3 der Grenchner Classic Formation an, bei welchem wir die Asche des Göttergatten über dem Mittelland fliegen lassen durften. Ein Wunsch von ihm, der damit in Erfüllung ging. Eine grosse Grenze, die ich fliegend sprengen musste.

Kurz darauf, ebenfalls im AUGUST stand mein Geburtstag an. Ich war wie eine leere Hülle. Ich war einfach froh, diesen Tag überstanden zu haben, obwohl ich eigentlich früher nie viel auf meinen eigenen Geburtstag gegeben habe. Kurz darauf stand ein weiterer Hamburgbesuch auf dem Programm – mit dem 1. Besuch des Zoos, den mein Göttergatte auch sehr geliebt hat.

Und nun bin ich im SEPTEMBER angekommen und habe das Gefühl, mein ganzer Körper rebelliert. Es gibt kaum etwas, was nicht weh tut. Ich wusste gar nicht, dass ich soviele Knochen habe, die schmerzen können. Die Trauer zeigt sich auf sonderbare Weise an Orten, die ich nicht auf dem Schirm hatte.

Was mich in all dieser Zeit auch begleitet ist das komplette Löschen von Ereignissen in meinem Kopf. Mein Seele scheint phasenweise so überlastet zu sein, dass meine Festplatte alles löscht, was sie als nicht nötig erachtet. Resultat: Mir erzählen Menschen Ereignisse, die wir erlebt haben, von denen ich absolut NICHTS mehr weiss! Weg – gelöscht – ausradiert!

Warum schreibe ich all das auf? Nun – für mich – Erinnerungen und Verarbeitung. Aber auch für all jene, die mich zum Superstar der Trauerverarbeitung machen wollen. Das bin ich nämlich nicht. Ich sprenge wohl viele Grenzen – immer wieder – aber es hinterlässt auch bei mir seelisch tiefe Spuren und die Trauer zieht mir regelmässig wieder den Boden weg. Der neue Weg ist knüppelhart und auch wenn ich offensiv damit umgehe, so tut es nicht weniger weh. Es macht einfach für mich und mein Umfeld den Umgang damit leichter.

Eins ist sicher: Ich werde am 31. DEZEMBER – wenn das Schicksal es zulässt – dieses Jahr 2025 in die Luft sprengen. Das wird meine persönliche SPRENGGRENZE sein – kurz bevor der erste Todestag meines Göttergatten kommen wird.

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