von süss bis ungeniessbar

8 Geburtstage geschafft …

für den 9. hat es nicht mehr gereicht – und der wäre heute!

Ja, mein Göttergatte – nachdem man uns im 2016 die Schreckensdiagnose um die Ohren gehauen und uns klar gemacht hat, dass Du Deinen nächsten Geburtstag nicht mehr erleben würdest, hast Du das Steuer 8 mal gehörig rumgerissen.

Wir konnten 2017 – 2024 noch weitere 8 mal mit Dir Geburtstag feiern. Und wir haben Dich jedesmal gefeiert, weil Du Dich von nichts und niemandem hast beirren lassen. Du hast Deine Ziele fokussiert verfolgt und Du hast auf Deiner Bucketlist Häkchen um Häkchen setzen können.

Und heute tut es besonders weh, dass Du nicht mehr da bist. Heute wäre Dein 63er Geburtstag. Ich habe keine Ahnung, ob und wo Du ihn feierst – ich wünsche mir aber für Dich, dass auf der Venus für Dich eine richtige Sause läuft – mit massenhaft Menschen, die Dich genauso lieben wie wir.

Was gäbe ich drum, wenn ich Dir noch einmal ein Küchengerät schenken könnte, weil die Küche Dein Refugium war. Für mich wäre ein Küchengerät ein Scheidungsgrund gewesen – Du hast Dich immer diebisch über solche Geschenke gefreut. Luxusschäler, Siebe, Teigroller, Pizzableche und weiss der Geier was Du alles an Dingen angehäuft hast, die ich bislang nicht einmal in der Hand hatte. Nun mache ich mich so langsam mit diesen Teilen bekannt. ICH MUSS – sonst haben wir unsere schöne neue Küche vergeblich einbauen lassen. Das wäre ja auch schade.

Es gab seit Deinem Tod mehrheitlich Tage, in denen ich das neue Leben gut handeln kann. Es gibt aber immer wieder Abstürze, bei denen ich die Orientierung verliere, am Vermissen fast ersticke und nicht fassen kann, dass Du nicht mehr zur Türe reinkommen wirst.

Und heute – ja heute ist zwar „nur ein Datum wie jedes andere“, wie Du es nennen würdest – und doch ist es das eben irgendwie nicht. Es ist ein Datum, das schmerzt. Es macht mir bewusst, dass ich nie wieder mit Dir irgendeinen Geburtstag feiern werde. Das fühlt sich falsch an.

Ich wünschte, ich könnte Dir eine Deiner weltbesten Umarmungen erwidern.
Ich wünschte, ich könnte meinen Fels in der Brandung drücken und an Dir hochschauen.
Ich wünschte, es gäbe dieses Wissen, dass es Dir gut geht, wo Du jetzt bist.
Ich wünschte, ich könnte heute mit Dir ein Ursi-Budderli essen.

Mick, auch wenn Du jetzt den Kopf schüttelst – es tut saumässig weh.

Alle Herzallerliebste zu Dir!!

P.S.: Das Bild stammt von Deinem letzten Geburtstag im 2024.

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6 Kommentare

  1. Iris Schwab

    Sieb…Teigrouer…Pizzabläch oder was ou immer,
    Ou das schaffsch du…
    Möcht gärn mou cho probiere
    Äs feschts Drücki

  2. Gabi

    Liebe trauernde Bloggerin, ich „verfolge“ Dich schon lange und lese so gerne bei Dir, doch jetzt schreibe ich auch mal, weil … es ist der Schmerz, der mich so sehr berührt. Weil ich ihn so gut kenne. Es ist nun 15 Jahre her, seit ich in diesen Abgrund schaute, mittlerweile geht es mir wieder gut, ich bin erneut verheiratet, das Leben geht ja wirklich weiter, das stimmt alles, ich bin sogar glücklich. Ja, es geht weiter, alles richtig. Aber bis dahin, es war manchmal einfach nur die Hölle. Einkaufen auf dem Markt, ich hätte gerne Barschfilet, für wieviel Personen… und ich konnte nicht antworten, ich bin davon gerannt, ich konnte den Satz „für eine Person bitte“ nicht aussprechen, ich konnte es nicht. Das erste Weihnachtsfest, ich habe mich über das kleine Bäumchen gefreut, der Kaminofen war an, ich saß auf dem Sofa… und dann kam der Abgrund, den ich noch heute spüren kann, ich habe wirklich fast drei Stunden bittere Tränen geweint, ich konnte nicht aufhören, nicht aufstehen, ich hing über der Sofalehne und schluchzte. Und ich konnte die Schuhe nicht wegräumen, die Jacke über dem Stuhl…

    All die ersten Male, die so unendlich schwer waren. Ich habe gedacht, ich schaff das nie. Ich habe es geschafft, irgendwann ging es, irgendwann war die Sonne wieder da und irgendwann war ich bereit für etwas Neues.

    Aber dieser Abgrund. Dieses Fehlen. Diese Lücke. Dieses eine Barschfilet bringt mich heute noch zum Weinen.

    Ich würde Dir so gerne tröstende Worte senden, aber es gibt nichts Tröstendes. Es gibt nur weiterleben. Schwere Tage, schöne Tage, leichte Tage, graue und bunte, das alles wechselt sich ab.

    Ich bin sicher, dass Du das alles schaffst. Und ich bin sicher, dass Dein Mann es auch so wollen würde, aber aushalten musst Du es, und das ist manchmal so schwer. Kraft wünsche ich Dir dafür. Ganz viel Kraft.

    Ich habe meinem Mann damals geschrieben, so wie Du das hier auch machst, das hat mir geholfen. Das hat meine Trauer lebbar gemacht, ich dachte nämlich, ich ersticke daran. Ich habe einen Blog eingerichtet, ich habe ihn Briefe an meinen verstorbenen Mann genannt und so habe ich mich ihm nah gefühlt und das war es, was ich brauchte.

    Wer weiß, vielleicht haben sie im Himmel ja auch Internet…

    Ich wünsche Dir alles Liebe und viel Kraft!
    Ich denke oft an Dich!
    Gabi

    • modepraline

      Wow, was für ein unfassbarer Kommentar – herzlichen Dank dafür, liebe Gabi. Jedes Wort trifft ins Schwarze und JA, auch wenn man noch so stark ist, die Wellen brechen manchmal einfach über einem und man kann nur versuchen zu schwimmen, ohne dabei unterzugehen. Ich schwimme – mal gut, mal weniger gut – aber ich schwimme!
      Danke für Deine tollen Worte 🙂

  3. Ueli Käser

    Da, und doch nicht da, nicht berührbar und doch fühlbar, nicht sichtbar mit dem äusseren Auge, umso mehr mit dem inneren! Viel Kraft Daniela!

    • modepraline

      Herzlichen Dank – die kann ich grad sehr gebrauchen! 🙂

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