von süss bis ungeniessbar

Spazieren im Schatten mit klein Ellie

Hin und wieder schafft es der Göttergatte, mich in ein Waldstück zu schleppen, damit klein Ellie im Schatten spazieren kann. ICH HASSE ES!
Jeder weiss, dass ich kein Fan vom Wald und seinen Bewohnern bin. Warum es Menschen gibt, die es als entspannend bezeichnen, durch den Wald zu wandern, wird mir immer ein Rätsel bleiben.

Beginnen wir mit den fiesen Pflanzen. Da haben wir zum Beispiel den „Gemeinen Schnellball“. Ernsthaft, wer gibt einer Pflanze einen solchen Namen? Es klingt fast so, als ob sie mir in die Fersen schießen würde, während ich mühsam und fluchend den Weg hoch schnaufe. Oder der „Stinkende Storchschnabel“. Ja, danke, aber nein danke. Wenn ich etwas Riechendes möchte, dann kaufe ich mir doch lieber ein leckeres Parfum. Und die gemeine Schafgarbe, die mich hinterhältig beim Warten auf klein Ellie überfällt. Ganz zu schweigen von der Brennnessel, die mir infolge meiner mangelnden Botanikkenntnisse die Wade anbrennt.

Und dann haben wir da noch die netten Viecher, mit denen ich mich so gar nicht anfreunden kann. Schlangen, Zecken und Spinnen – ach Du meine Güte! Ich weiß, dass sie alle wichtige Rollen im Ökosystem spielen, aber das ändert nichts daran, dass ich vor ihnen eine extreme Abneigung habe. Zumal ich bei der Zecke bis heute ihre Daseinsberechtigung nicht finden konnte. Und die Vorstellung, eine Schlange plötzlich unter einem Stein hervorkommen zu sehen – definitiv zu viel für mich. Oder eine der hier viel verbreiteten Zecken könnte sich an mir festzusaugen. Das ist schlicht und einfach nicht mein Humor. Und die Spinnen … nun ja, ich habe eine gewisse Fähigkeit entwickelt, mich hysterisch zu verhalten, sobald ich eine Spinne sehe, egal wie klein sie auch sein mag. Es ist ein Talent, das ich lieber nicht weiterentwickeln würde.

Ich habe meinen Göttergatten kürzlich beim Waldspaziergang völlig verständnislos gefragt, wie es Menschen geben kann, die den Wald und seine Bäume als Kraftort bezeichnen. Mir raubt er bestenfalls nicht nur die Kraft, sondern auch noch den letzten Nerv. Ich habe dauernd das Gefühl, dass es überall zwickt und piekst und ich kratze mich, obwohl da vermutlich gar nichts ist, weswegen man sich kratzen müsste.

Und dann kommen wir zu dem für mich unlösbaren Rätsel der Wanderferien. Wandern und Ferien – für mich ist das ein Widerspruch in sich. Ferien sollten Entspannung, Faulenzen, Massage und leckeres Essen sein. Wandern bedeutet hingegen, sich den Weg durch verschlungene Pfade zu bahnen, während man schwitzend den Rucksack mitschleppen und mit schwerem Schuhwerk kämpfen muss. Ich meine, wo ist da der Spaß? Und eine Toilette gibt es auch nicht.

Und wieder einmal merke ich, dass es Dinge gibt, bei welchen man mir zwar immer prophezeit hat, dass ich sie im Alter dann schon noch lernen werde, die ich aber definitiv NIEMALS LERNE! Zum Beispiel die Liebe zum Wald, oder zum Wein. Nope. Nicht mal vielleicht!

Der Göttergatte meinte übrigens: Sieh es positiv, der Wald spendet uns Schatten.
Hä? Schon mal was von Sonnenschirm und so gehört …?

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6 Kommentare

  1. Ü60

    Gottlob sind die Bedürfnisse und Empfindungen nicht bei allen gleich. Bin froh wenns beim Waldspaziergang nicht ist wie auf dem Wochenmarkt🤣🤣

    • modepraline

      Ich auch – das wär noch, wenns auf dem Wochenmarkt auf einmal Zecken, Spinnen und Schlangen hätte und überall kreucht und fleucht!

      • Ü60

        Muesch mou guet luege ha scho mänge komische vogu uf em märit gseh😉😉

      • modepraline

        Vögu hani zum Glück gärn – und wenn sie komisch si, de erscht rächt! Kennsch mi doch … 🙂

  2. Susanne Tamburrino

    Daniela Du sprichst aus, genau das was ich Denke. Also bin ich nicht alleine gewisse Dinge und Sachen zu hassen.
    Gut geschrieben.

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