von süss bis ungeniessbar

Was mich nichts angeht…

…sollte mich auch nicht aufregen. Klingt logisch und total einfach. Ist es aber nicht. Im Gegenteil!

Da fahr ich heute mit meinem Auto zum Bahnhof, parkiere und sehe eine junge Frau auf dem Parkplatz mit einer Zigarette im Mund. Genüsslich zieht sie daran und bläst den Rauch in den Wind. Nicht besonders spektakulär, wäre die Gute nicht mindestens im achten Monat schwanger. Ein kugelrunder Bauch schaut unter dem Mantel hervor und mein Puls schnellt schlagartig in die Höhe. Ich weiss – geht mich nichts an. Aber bitte, geht das nicht unter Körperverletzung? Ich stelle mir den kleinen Menschen da im Bauch vor, wie er vor sich hin hustet und verzweifelt versucht, einen gesunden Schluck Sauerstoff zu bekommen. Keine Chance. Solange Mama raucht, kann sich der Zwerg nicht wehren. Ich finde das eine Sauerei! Weiterlesen

Habt ihr eure Liste….

…mit den guten Vorsätzen für das neue Jahr schon fertig? Es bleibt nicht mehr viel Zeit, der Countdown läuft! Meine ist so kurz wie noch nie. Es steht genau ein Satz drauf:

Ich nehme mir vor, mir nichts vorzunehmen!

Das wird einfach, oder? Bislang habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich die Vorsätze genau über die ersten Tage im neuen Jahr retten konnte, dann waren sie auch schon wieder aus dem Sinn. Was soll das also bringen, ausser einem vermeintlich guten Gefühl in der Silvesternacht? Selbstbetrug in Ehren, aber dafür bin ich nun doch zu alt.

Ich möchte mal wissen, wieviel Fitnessabos in den ersten beiden Januarwochen gelöst werden, die dann zu Hause in der Schublade vor sich hin gammeln. Oder wieviele Zigarettenschachteln um 5 Minuten nach Mitternacht im Abfall landen, um anderntags an der Tankstelle schnell wieder Neue zu kaufen, weil die Superidee von der Silvesternacht sich als ziemlicher Kraftakt herausstellt. Oder das Versprechen, keinen Alkohol mehr zu trinken, das viele einfach zu heimlichen Trinkern macht. Am besten sind die Diätvorsätze, welche die Umsätze der „Diätisten“ (ich habe das Wort soeben kreiert) in die Höhe schnellen lassen – und mit ihnen meistens auch kurzum die Pfunde auf der Waage wieder. Die Liste könnte endlos ergänzt werden:
– Kinder versprechen, weniger Fernzusehen
– Männer beteuern, öfters mal Blumen nach Hause zu bringen
– Frauen schwören, nicht ständig neue Möbel anzuschleppen
– Eltern versprechen, toleranter zu sein
– Im Gegenzug werden Kinder zum Versprechen genötigt, bessere Noten zu schreiben
Seitenweise könnte man nun dieses Spiel weiterführen. Und oft kommt das böse Erwachen schon am Neujahrsmorgen, wenn die Vorsätze im verkaterten Kopf irgendwo noch hängen und man sich fragt, wie man aus dieser Nummer am besten wieder rauskommt.

Deshalb habe ich mir vorgenommen, mir diesmal einfach nichts vorzunehmen. Und ich glaube, dass das genauso schwierig ist. Denn schon alleine das Ersetzen der alten Agenda durch eine Neue verleitet einen dazu, darüber nachzudenken, was man im neuen Jahr alles (besser) machen möchte. Das erzeugt Druck und irgendwann schliesslich Frust, wenn man es denn doch nicht schaffen sollte. Ich wünschte mir, dass ich einmal ein Jahr lang einfach Tag für Tag nehmen könnte – einfach so, wie es halt kommt. Ohne Plan, ohne Vorsatz, ohne Druck – einfach nur so. Aber das ist kein Vorsatz, sondern ein Wunsch. Und dafür bin ich nun leider zu spät, denn das Christkind war schon da. Hätte mir eine Woche früher einfallen müssen. Nun denn: Seien wir gespannt, was das neue Jahr so bringen mag!

 

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