von süss bis ungeniessbar

Wo bleibt das Fussballspiel?

Das Wort sagt es doch eigentlich: Fussball spielen. Spielen steht doch für Freude, oder verstehe ich das falsch?

Ich gucke die Spiele der aktuellen WM, wann immer ich dazu komme. Leider fällt mir auf, dass das Gezicke auf diesem grünen und riesigen Feld kaum mehr was mit Spiel zu tun hat. Das geht irgendwie eher um Politik, Länderfeindschaften, Rassismus oder Theater.

Also die meisten Fussballer scheinen eine ausgiebige Schauspielausbildung in Hollywood genossen zu haben. Ich verstehe ja nix von Fussball – aber ich verstehe soviel von Schmerzen, dass ich weiss, dass man sich nicht schreiend auf dem Boden wälzen kann, um dann 30 Sekunden später aufzustehen und weiterzurennen, ohne dass das nicht ein einziges Theater sein muss.

Das Gezanke unter den Spielern gleicht oft eher einem Rugbyspiel, denn einem Fussballspiel. Da hängen zwei Typen am Leibchen eines Gegenspielers und versuchen ihn so im Sprint zu stoppen. Und der Ball ist schon lange im Nirgendwo … hä? Oder die armen Männchen purzeln auf dem Rasen rum, als ob eine Rakete sie abgeschossen hätte … selbst wenn sie nicht mal berührt hat. Jede Schwalbe wäre beleidigt, wenn sie wüsste, dass man für dieses Affentheater ihren Namen missbraucht.

Schiedsrichterentscheide werden regelmässig verbal boykottiert bis zum Erbrechen – als ob deswegen schon einmal ein Schiedsrichter seinen Entscheid geändert hätte. Und dann kommt noch das Theater mit der Politik dazu:

Wehe, die Spieler singen die Landeshymne nicht mit – ein Drama! Und ein Grund für Schlagzeilen. Tschuldigung, aber kennt ihr Secondos, die die jeweilige Hymne kennen? Oder gehört die Hymne neuerdings zur Einbürgerungsprüfung? Und wehe, ein Spieler macht ein Handzeichen (zum Beispiel den Doppeladler), welches ein Symbol für ein anderes Land ist, als für jenes, in dessen Team er spielt. Dann will man das rechtlich verfolgen. Hä? Ein Spiel besteht aus Emotionen … was hat da political correctness zu suchen? Würde nicht Fairplay reichen?

Ich bin sehr versucht, die Fussball-WM mit dem Eurovision Song Contest zu vergleichen. Es geht schon lange nicht mehr um die eigentliche Sache – es geht um Länderkriege, Politik, viel Geld und verkommt zum Trauerspiel. Schade eigentlich, oder?

P.S.: Ich freue mich übrigens diebisch, wenn die Underdogs besser spielen, als die Favoriten!!!

P.S. 2: Ich wäre dafür, dass man alle FIFA-Funktionäre entlässt und das Geld dieser nichtsnutzigen Organisation in die Förderung von Jungsportlern steckt!

Schockstarre

Ich bin seit einer Nachrichtenmeldung wie eine Eidechse in Schockstarre … verständnislos harre ich der Dinge, die da kommen werden … und haue dabei in die Tasten: Donald Trump kommt ans WEF in Davos. Ich dachte ja die ersten Stunden, es sei ein Witz. Aber über den US-Präsidenten mit dem blonden Frisürchen macht man keine Witze – es sei denn, man ist Bloggerin und darf das!

Wer zum Geier ist auf die absolut abstruse Idee gekommen, diesen Gefahrenherd auf zwei Beinen in die Schweiz einzuladen? Oder hat sich dieses selbstverliebte Irgendwas womöglich selber eingeladen? Ich hab mich bei dieser Meldung so erschrocken, dass ich es irgendwie nicht fassen kann.

Lernt der Mensch denn nichts? Ich meine: Beim G20-Gipfel in Hamburg lag die Stadt in Schutt und Asche, weil Donald Trump zu Besuch war. Und nun finden wir Schweizer wohl, wir müssten das auch mal erleben, oder wie? Einfach mit dem kleinen Unterschied, dass unser Land so klein ist, dass wir damit rechnen müssen, dass bei Protesten unzählige Städte kurz- und kleingeschlagen werden. Aber wir sind ja schliesslich gastfreundlich und lieb – angepasst und für jeden Menschen offen! Typisch Schweiz: Wir verschleudern Steuergelder, um uns selber in Gefahr zu bringen und einem unkalkulierbaren Risiko mit Schweinsäuglein Gastrecht in unserem Land zu gewähren. Wie doof kann ein Land sein?

Oder anders gefragt: Was erhofft man sich von einem Besuch von Donald Trump? Jeder vernünftig denkende Mensch weiss doch, dass wir ausser Spesen und Krawallen nichts von einem Besuch des US-Präsidenten zu erwarten haben. Es gibt derzeit keine grössere Witzfigur in der Politik, als dieser Mann. Und aus seinem Mund kommen ausschliesslich rhetorisch schlecht verpackte Lügen begleitet von warmer Luft. Die Schweiz punktet überall mit ihrer eleganten Zurückhaltung, mischt sich nirgends ein und bezieht nie Stellung. Und dann kommt die grösste Gefahr der Welt in unser kleines Land zu Besuch und wir mobilisieren so ziemlich alles was möglich ist, um diesem Menschen Sicherheit und einen angenehmen Aufenthalt zu garantieren.

Jene Millionen, welche der Bund bezahlt, um den blonden Grosskotz zu schützen – dürfen wir die von den Steuern abziehen? Wir wurden nämlich nicht gefragt, was wir davon halten. Und alle Geschäftsbesitzer und Gastronomen, die unter den Krawallen zu leiden haben – dürfen die ihre Schäden anschliessend beim Bund wieder geltend machen? Oder wie läuft das genau?

Ich verstehe grad die Welt nicht mehr. Was genau nochmal bringt der Besuch von Donald Trump am WEF? Ich habs schon wieder vergessen …

Wahlstreik

Ich habe heute beschlossen, in den Wahlstreik zu treten. Warum? Weil mich die unendlichen Plakatwälder mit Politkandidatinnen und -kandidaten am Strassenrand derart nerven, dass ich nicht ein einziges dieser Gesichter wählen würde.

Alleine die Strecke von unserem Zuhause in die nächstgelegene Stadt gleicht einem Plakatsalat und vermutlich werden demnächst noch zusätzliche Strassenlampen aufgestellt, um noch mehr Plakate befestigen zu können. Und wenn keine  Befestigungsgegenstände vorhanden sind, dann werden die Politparteien extrem kreativ. Ich musste heute auf der Hauptstrasse doch tatsächlich die Handykamera zücken (das Tochterkind sass am Steuer), um euch zu fragen, ob solche Parteien ein zu grosses Budget haben oder ob sie einfach nur aus Langeweile ein ganzes Plakatdomino am Strassenrand aufstellen…

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Wohlverstanden – diese Plakate im Abstand von jeweils nur wenigen Metern sind alle von ein- und derselben Partei…

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Man kann sich weder ein einziges Gesicht merken, noch kann man einen Namen oder die Parteizugehörigkeit lesen. Das kann man doch nun wirklich nicht mehr ernst nehmen. Wir haben uns bei der Durchfahrt vorgestellt, wie sich die „Chefplakataufhänger“ der Parteien nachts üble Schlägereien liefern, um die besten Plätze für ihre Köpfe zu ergattern.

Ich kann nur noch den Kopf schütteln – selbst in unserer Wohngemeinde stehen so gut wie keine Strassenlampen mehr, an welchen nicht mindestens ein Gesicht hängt. Und alle haben sie dasselbe unechte Pepsodentgrinsen drauf. Ich staune immer wieder, dass in der streng reglementieren Schweiz solche Plakatsalate erlaubt sind … sie lenken nämlich übelst vom Strassenverkehr ab. Also jetzt mal Hand aufs Herz: Kann bei euch ein solches Plakat die Kandidatenmeinung ändern?

Bei mir hat der Schildersalat, welcher die Strassenränder säumt, nur Wahlfrust ausgelöst. Ich werde meinen Umschlag … ehm … Altpapier und so!

 

Ob wir gemeinsam etwas verändern könnten?

Mein letzter Beitrag über die Altersarmut und das Grosi, welches in Bern betteln musste und mich angesprochen hat, ist durch die Decke gegangen. Die Kommentare sowohl hier auf dem Blog als auch auf Facebook zielten durchwegs in dieselbe Richtung: Mehr Hilfe in der Schweiz in den eigenen Reihen und bei den Rentnern wäre dringend nötig. Und der Ruf nach den verantwortlichen Politikern ist in den Kommentaren eindeutig und laut. Nun habe ich mich gefragt: Kann man denn in einem Land wie der Schweiz tatsächlich als Bürger/in nichts bewegen? Oder meinen wir das vielleicht nur, weil wir es nicht versucht haben? Weiterlesen

Geschrieben vor 2 Jahren … Reblog-Serie Teil 6

Frauenquote

Wer kennt ihn nicht, den Begriff Frauenquote. Jede Zeitung, jede Talkshow und jede Diskussion am Stammtisch verwendet ihn. Der Begriff ist in aller Munde und lässt mich nur noch ratlos den Kopf schütteln. Mit der Frauenquote will man die Gleichstellung von Frauen und Männern in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft fördern. Und weil man dies bislang nicht mit Vernunft und Verstand erreichen konnte, soll eine Quote dem nun Abhilfe schaffen. Für mich klingt das eher wie Behindertenhilfe. Also schon mal eins vorneweg: Ich bin für jede Art von Hilfe, um Schwächere zu stärken. Aber sind Frauen schwach? Oder gar behindert? Weiterlesen

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