von süss bis ungeniessbar

Biene oder Fliege?

Zwei Insekten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Und wieder hat es ganz viel mit uns Menschen und unserem Denken zu tun:

Die Biene summt fröhlich über die Blumenwiese. Sie sieht da ein Blümchen, dort einen Strauch mit Blüten und sie bestäubt, was das Zeug hält.

Die Fliege fliegt über dieselbe Blumenwiese. Nur leider sieht sie weder die Blumen, noch die Sträucher. Sie sieht nur ihn: Den absolut gruselig stinkenden Kackhaufen, den zuvor ein Hund dort platziert hat.

Dieselbe Wiese, dieselbe Ausgangslage – aber ein vollkommen anderer Fokus. Und was soll das nun?
Ganz einfach: Ihr entscheidet selber, wem ihr eure Aufmerksamkeit schenken wollt, wenn euch der Lebensweg im Business oder privat mal wieder extrem kurvig erscheint.

Im Grundsatz einfach erklärt: Ihr könnt euch entschliessen, über die Kacke wegzufliegen und euch auf die Blumen zu konzentrieren. Deshalb geht die Kacke zwar nicht weg, aber ihr Gestank hängt nicht dauernd in euren Nasenlöchern. Das Problem ist zwar noch da, aber ihr könnt so einen Weg finden, euch von diesem nicht komplett in Anspruch nehmen zu lassen. Und auf dem Weg zu anderen Gedanken kommen oft die Lösungen von alleine, weil der Kopf sich wieder öffnet.

Ihr könnt aber auch auf dem Kackhaufen landen, dort verweilen und euch darüber aufregen, dass der Gestank einfach nicht mehr aus eurer Nase verschwindet. Im Extremfall könnt ihr dabei sogar neidisch zur Biene schielen und über sie fluchen, weil sie einfach vorbeigeflogen ist. Das bringt euch in der Problemlösung einfach keinen Schritt weiter und es stinkt auch nicht die Bohne weniger.

Restrospektiv gesehen muss ich gestehen, dass ich viel zu lange den Fliegenfokus hatte. Und wisst ihr was: Genau deswegen habe ich auf jeder noch so schönen Blumenwiese immer nur die Kackhaufen gefunden und alles andere nicht mehr gesehen. Bin ich gescheitert, bin ich wie eine stinkende Fliege neben dem Kackhaufen gelegen und habe etwas neidisch den Bienen nachgeschaut.

Ich könnte jetzt sagen, dass mich das keinen Schritt weitergebracht hat. Das ist aber falsch! Es hat mich gelehrt, dass ich meinen Fokus ändern muss. Ich muss ihn schärfen und umlenken auf jene Dinge, die mir den Weg um und über die Kackhaufen erleichtern. Die Bienen werden nämlich nicht kommen, um mir die Blumen zu zeigen. Das muss ich schon alleine schaffen!

Wie, zu spät? Es ist nie zu spät!!! ⏱

Also bin ich mit meinen 56 Jahren nun in jeder Beziehung auf dem Weg zum Bienenvolk – dieses Fliegendasein stinkt mir nämlich gewaltig.

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2 Kommentare

  1. Katharina Aebi

    Sehr gut verfasst!🙂

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