Ich hatte vor nicht allzulanger Zeit eine Lesung in einer Mediothek. Selbstverständlich las ich wieder mit meinem Sohnemann – wir sind inzwischen ein eingespieltes Duo.
Die weiblichen Zuhörerinnen waren klar in der Überzahl, da gab es auch nichts zu zählen…bei drei Männern ist nämlich in einer Sekunde klar, dass die Frauen dominieren. Schade, denn wir hatten extra noch einen Text ausgewählt, in welchem ich mich über das Männervolk in der Midlifecrisis lustig mache. Nun ja, die Frauen haben dafür umso herzlicher gelacht.
Beim anschliessenden Apéro wurde gelacht, geredet, gefragt und gut zugehört (denn das gibt immer wieder neue Geschichten für mich).
In der Regel geht es bei diesen Gesprächen um meine Texte, meine Gedanken und mein Buch. Dass aber meine Schuhe auf einmal zum Mittelpunkt der Diskussion werden, das ist mir das erste mal passiert. Eine interessierte Zuhörerin fragte mich:
„Darf ich fragen, was das für Schuhe sind, die sie tragen?“
Ich muss gestehen, dass ich kurz einen Schuh ausziehen musste, um die Marke nennen zu können – ich wusste es nicht. Man muss dazu sagen, dass ich einen Glitzersneaker trug – einen, den man schlecht übersehen kann. Ich liebe Glitzer!
Okay, ich habe also Auskunft gegeben und da meinte die Dame:
„Ich habe während der ganzen Lesung ihre Schuhe betrachtet und mich gefragt, was das wohl für welche sein könnten. Meine Sitznachbarin wusste es eben auch nicht.“
Ich wusste nicht so recht, ob ich mich nun geehrt fühlen sollte, dass meine Schuhe so gefallen – oder ob ich beleidigt sein sollte, dass meine Schuhe wichtiger schienen, als meine Texte. Also es gibt eigentlich nur eine Erklärung: Entweder sind meine Schuhe derart der Burner, dass sie meine Texte toppen, oder ich habe so schnarchenslangweilig gelesen, dass die Schuhe interessanter waren … das kann man nun sehen, wie man möchte. 🙂 Aber eben … auch daraus gibt es wieder eine Geschichte. Dankeschön! 🙂
Das nächste Mal setzt du dich einfach nackig aufs Podium.
Mit hochrot leuchtenden Öhrchen werden die Leute nun nur noch krampfhaft vor sich auf den Boden starren und dir ganz bestimmt gespannt lauschen.
Lediglich die drei Männer könnten etwas abgelenkt sein. Aber ein bisschen Schwund ist ja immer.
Glaub mir – keiner möchte das! Alle würden rennen … T R A U M A forever ….neee Du, nicht einmal vielleicht!!!
Wohin ist dein Selbstbewusstsein entschwunden?
😉
Sondermüll….:-(
Ach was!
Schon mal was von Recycling gehört?
Nun nimmt mich aber doch wunder:
„Nach was guckten die drei Männer während der Lesung am meisten?“
Das weiss ich leider nicht…
…da sieht man mal wieder…wie die Leute einem mustern, vom Scheitel bis zum SCHUH…Sneaker
d.h. nichts zum Ablenken anziehen für nächste Lesung …
Dooooooooch, dann kann ich noch so grottenschlecht lesen … das Blingbling lenkt ab! Glitzer von oben bis unten! 🙂