von süss bis ungeniessbar

Andropause

Manche wissen vielleicht, was dieses Wort bedeutet. Ich wusste es bis vor kurzem nicht und habe mich darüber deshalb umso köstlicher amüsiert. Die Andropause ist nicht die Pause eines Androiden. Nein! Es ist das männliche Pendant zur weiblichen Menopause. Also die männlichen Wechseljahre. Ja, ihr lieben Männer – die gibt es! Auch wenn ihr das oft nicht wahrhaben wollt. Im Internet findet man so nette Umschreibungen wie:

In diesem Lebensabschnitt, also dem natürlichen Alterungsprozess, treten häufig kritische psychosoziale Belastungen auf. –> Das ist der Moment, in welchem die Männer auf einmal unbedingt einen Porsche fahren oder wieder die Harley aus der Garage nehmen müssen.

Die durchschnittliche sexuelle Aktivität ist rückläufig. –> Wie man weiss, haben Männer Probleme damit, dies zuzugeben. Also ist das der kritische Punkt, an welchem nicht selten die ebenso alternde Ehefrau dafür verantwortlich gemacht wird und kurzerhand durch eine junge Nachfolgerin ersetzt wird.

Das Nachlassen der psychischen und physischen Leistungsfähigkeit, Schlafstörungen, Herzklopfen sowie eine Abnahme der Potenz gehören zu den typischen Symptomen. –> Es ist nicht ratsam, einen Mann danach zu fragen. Es wird kaum einer zu finden sein, der das freiwillig zugeben würde. Deswegen folgen in dieser Zeit des öfteren mal ärztliche Untersuchungen, um nach nicht vorhanden Krankheiten zu forschen. Schliesslich müssen all diese unangenehmen Erscheinungen einen männlichen Grund haben – und das sind ganz bestimmt nicht die Wechseljahre.

Und seit ich diesen Ausdruck gehört habe, lache ich mich jedesmal kaputt, wenn ein Mann mittleren Alters über seinen Porsche spricht, vom Ausflug mit der Harley erzählt oder sein Herzrasen als Vorstufe eines Infarktes diagnostiziert. Ja, ihr lieben Männer – fertig gelacht über Frauen mit Wechseljahrbeschwerden. Es ist inzwischen mit einem Namen benannt, der erst noch lustig klingt. Andropause! Ich weiss nicht, ob das Wort vom deutschen „anders“ abstammt, aber passen würde es doch: Mann fährt auf einmal ein anderes Auto, hat eine andere Frau, will andere Klamotten, hat andere Pläne und erfindet sich auf einmal ganz neu und anders. Eben andro…..ohne Pause! Ziemlich einfach – wir Frauen wechseln, die Männer ändern. Dass ich auch nicht früher schon darauf gekommen bin…

Der Schlaf im Wolfspelz

Ich freue mich jetzt zuerst einmal schnell kurz über mein Wortspiel – aus dem Schaf im Wolfspelz habe ich den Schlaf im Wolfspelz gemacht. Den gibt es nämlich auch. Zumindest bei mir. Und den kenne ich auch besonders gut, seit die Wechseljahre eingesetzt haben (kennt ihr Männer den Schlaf im Wolfspelz eigentlich auch?). Was das ist? Ganz einfach:

Ich gehe zufrieden ins Bett, im frischen Pyjama (aus leichtem Stoff) mit der wohligen Absicht, mich gemütlich einzukuscheln. Vorfreude! Kissen zurechtrücken, Decke hochziehen, Licht löschen und – Augen zukneifen. Ping! Augen sind wieder offen. Nochmal zukneifen. Ping! Wieder offen. Meine Güte, das kann doch nicht so schwer sein. Vielleicht auf der anderen Seite. Also umdrehen, Kissen neu richten, Decke glattstreichen und – Augen zukneifen. Ping! Wieder offen. Also die elektronische Einschlafhilfe: Fernseher einschalten. Wusstet ihr, dass nachts besonders viel Werbung läuft? Und zwar Sexwerbung ohne Ende – auf allen Sendern wollen überdimensionierte Busenwunder mit einem telefonieren unter 08……. weiss der Geier was. Irgendwann wird das selbst meinem verknoteten Gehirn zuviel und ich werde schläfrig. Also nochmal Kissen zurechtrücken, einkuscheln und schlafen. Schööööön! So ungefähr zwei Stunden. Dann ist nämlich nach gefühlt 100 mal Drehen und Wenden der erste Pyjamawechsel angesagt, weil ich klatschnass aufwache und friere. Ich glaube kaum, dass man bei einem Marathon mehr schwitzt – hässlich. Alles klebt. Nach dem Wechsel ist Bettdecke umdrehen und ausschütteln angesagt, Zimmer lüften, zur Toilette tapsen, gähnen und die ganze Übung von vorne. Zwei Stunden und ungefähr 361 Drehungen später geht die Übung von vorne los. Habe ich schon erwähnt, dass ich die Pyjamas inzwischen neben dem Bett gestapelt habe? Ich glaube, dass es rund 30 Stück sind. Die ständige Wascherei nervt nämlich. So reicht die Wochenendwascherei – trotz dem Gewechsle. Man wechselt in den Wechseljahren nämlich die Pyjamas am Laufmeter. Ich bin ja überzeugt, dass es deswegen auch Wechseljahre heisst.

In schlimmen Nächten habe ich morgens jeweils das Gefühl, nur vom Schlafen geträumt zu haben. Eben der Schlaf im Wolfspelz. Man stellt sich ihn so schön vor, und auf einmal entpuppt er sich als hinterlistiger Miesepeter. Und wenn dieses Gewechsle wirklich Jahre dauert, dann werde ich zu den Eskimos in ein Iglou ziehen, bis es vorbei ist.

Süssigkeitenmagnetismus

Der Süssigkeitenmagnetismus ist kein physikalisches Phänomen aus der Schule, sondern ein ernsthaftes Leiden, an welchem offenbar Frauen in den Wechseljahren leiden – also eigentlich einfach ICH!!!

Dieses Leiden hat seit Monaten die Oberhand ergriffen; sich wehren – keine Chance! Solange ich beschäftigt bin, hält sich das Leiden in Grenzen. Wehe, wenn es Abend wird, ich am Laptop sitze (so wie jetzt) und schreibe. Oder wenn ich vor dem Fernseher sitze. Dann wird der Magnetismus richtig aktiv. Das wirkt sich so aus, dass der Tiefkühler zu flüstern anfängt. Und weil der Kühlschrank Antwort gibt, wecken die beiden auch die Schränke mit den Süssigkeiten auf. Und dann fangen die ganzen Knabberein, Süssigkeiten, Eiscrèmes und Schokoladendinger zu rufen an. Erst nur leise, dann immer lauter. „Komm! Komm her! Iss uns! Nur heute, ausnahmsweise! Komm.“ Ich meine, das kann man nicht einfach ignorieren. Da muss man einfach aufstehen und nachschauen. Vorerst nur mal schauen, logisch. Beim zweiten Gang dann darüber nachdenken, ob man nur für einmal nachgeben darf. Und beim dritten Gang alle Vorsätze über Bord werfen und reinhauen. Mampf! Weiterlesen

Wo sitzt euer Appetit?

Regelmässig, wie immer, gehe ich ja bekanntlich zu meiner Lieblingsnadelfrau. Im Fachchinesisch nennt man das Akupunktur. Heilsam, wirksam, schmerzvoll, interessant und immer wieder spannend. Und als alter Akupunkturhase dachte ich ja, dass ich inzwischen alle logischen und unlogischen Punkte meines Körpers kennen würde. Aber seit kurzem weiss ich, dass dem nicht so ist. Weiterlesen

Wechseljahre – von der Raupe zum Schmetterling

Ein Wort – tausend Konsequenzen! Wechseljahre ist das Allerweltswort für alle Unpässlichkeiten ab einem gewissen Alter. Waren früher das Wetter, der Partner, die Kinder, der Job oder das Klima an komischen Köperreaktionen schuld, ist es irgendwann zwischen 45 und 55 Jahren all das nicht mehr. In dieser Zeit sind es die Wechseljahre. Wie gut, dass Wechseljahre keine Gefühle haben, sonst wären sie hochgradig suizidgefährdet. Sie sind nämlich einfach an allem schuld. Und das Gute daran ist erst noch, dass sie nicht widersprechen können.

Schlaflose Nächte und dicke Augenringe – die Wechseljahre!
Schweissausbrüche – die Wechseljahre!
Schüttelfrost – die Wechseljahre!
Migräne – die Wechseljahre!
Brustschmerzen – die Wechseljahre!
Bauchschmerzen – die Wechseljahre!
Schlechte Laune – die Wechseljahre!
Fressattacken – die Wechseljahre!
Gewichtszunahme – die Wechseljahre!
Haarausfall – die Wechseljahre!
Brüchige Nägel – die Wechseljahre!
Müdigkeit – die Wechseljahre! Weiterlesen

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