von süss bis ungeniessbar

Endlich wieder daheim

Wir haben renoviert und umgestaltet. Zwei Monate sind wir aus unserem Zuhause ausquartiert gewesen, um nun in ein gefühlt neues Daheim zu kommen. Nach intensiven Umzugstagen und täglich 10’000 Schritten nur vom Hin und Her, sind wir endlich da, wo ich seit langem schon sein wollte. In einem neugestalteten Zuhause. Nach 28 Jahren wurde es Zeit, einmal neuen Schwung ins Daheim zu bringen. Schliesslich haben wir uns in dieser Zeit sehr verändert – und unser Zuhause jetzt endlich auch.

Die Zeit während des Umbaus fanden unsere Tiere mässig toll. Unsere alte Hündin hat sich im temporären Umbaudomizil neue Marotten angewöhnt, die uns schier zur Verzweiflung gebracht haben. Und unsere beiden Kater waren ziemlich beleidigt, dass sie nicht mehr in ihr Zuhause durften. Ich wurde vom einen sogar regelmässig angefaucht – so als ob er mit mir schimpfen wollte.

Jetzt, nachdem wir wieder eingezogen sind, versuchen sowohl wir, als auch unsere Tiere sich an die neuen Abläufe zu gewöhnen. In der Küche ist auf einmal das Kochfeld, wo früher die Abwaschzone war. Und die Abwaschzone ist dort, wo früher nichts war, ausser unserer einen Katze, die sich dort immer lang machte auf der Kombination.

Heisst: Mein Göttergatte und ich drehen uns täglich x mal im Kreis, weil wir in die falsche Richtung steuern und – unsere Tiere scheinen auch verwirrt. Unser Küchenkater hat heute ganz offensichtlich seine Liegezone gesucht und ist dabei im Abwaschbecken gelandet. Ziemlich verwirrt, der mauzende Kerl.

Ich bin froh, wieder im trauten Daheim zu sein. Und an die Abläufe werden wir uns hoffentlich in absehbarer Zeit auch wieder gewöhnen. Aber ja: Aktuell will ich mir täglich x mal die Hände auf dem Kochfeld waschen …

Bauen leicht gemacht

Bauzeit …

…gefühlte 3 Jahre!

Wir haben letzten Sommer mit unserem Neubau angefangen. Und wir werden im Juni umziehen können. Effektive Bauzeit also knapp ein Jahr – so wie das üblich ist. Es fühlt sich aber um einiges länger an!

Die Krux daran: Wir bauen in unserer Strasse – genau gegenüber von unserem jetzigen Haus – also 10 Meter von uns entfernt. Was das bedeutet? Nun ja – wir bekommen ALLES mit. Das Chaos, den Dreck, den Lärm und das nervenzerrende und mühsame Klingeln an der Haustür, weil jeder Handwerker meint, bei uns „kurz mal fragen zu müssen“, ob er dies und jenes nun tun oder lassen soll.

Wohnt man nicht bei der eigenen Baustelle, ist das selbstverständlich bedeutend einfacher, weil dann all das nicht möglich ist.

Mir tun auch unsere Nachbarn leid. Ich bin nun nämlich Nachbarin meiner eigenen Baustelle und weiss, was die Nachbarn alles erleiden müssen. Gehämmere, Gespitze, Geklopfe, Geschrei, Gestaube und verstopfte Strasse ohne Ende. Was für Idioten bauen eigentlich hier? Ach ja, richtig: Das sind ja wir!

Wenn man quasi auf der Baustelle wohnt und den täglichen Ungereimtheiten eines Baus nicht ausweichen kann, dann fühlt sich die Bauzeit endlos an. Man sieht den täglichen Fortschritt (oder eben auch nicht) und fragt sich manchmal, was die Baumenschen da eigentlich den ganzen Tag so treiben. Also das Rauchen haben sie fehlerfrei im Griff. Bei manchen frage ich mich, ob die überhaupt noch ohne Zigarette im Mund atmen können. Und andere rennen wie die Wilden den ganzen Tag mit leeren Händen hin und her. Ehm: Ich habe ja mal gelernt, dass man nie leer laufen sollte. Irgendwie scheinen das nicht alle gleich zu verstehen.

Auf den Plänen sieht ein Bau immer phantastisch aus. Wenn es dann in echt losgeht, dann möchte man diese mühsame Bauerei gefühlt 1000 mal sofort wieder rückgängig machen. Und ich habe noch NIE von einem Bau gehört, der reibungslos von Statten gegangen ist. Noch nie!

Das Arbeiten Hand in Hand bekommt auf dem Bau manchmal eine ganz neue Bedeutung. Da macht der Architekt einen Ablauf, sodass die einen Handwerker fertig sind, wenn die nächsten anrücken und somit flüssig an deren Arbeit anknüpfen können. In der Realität ist es nicht selten so, dass die einen fertig sind, und dann andere kommen müssen, um die Arbeit der Vorgänger zuerst zu flicken, bevor überhaupt etwas getan werden kann. Und wenn es dann endgültig kaputtgeflickt ist, dann fängt der ganze Zirkus von vorne an.

Habe ich schon erwähnt: Ich liebe Bauen – und das ist bestimmt das letzte mal, dass ich mir das antue. Wie sind wir überhaupt auf diese dämliche Idee gekommen? Muss wohl Alkohol im Spiel gewesen sein …

 

 

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