von süss bis ungeniessbar

Wer bin ich?

Manchmal erkenne ich mich selber nicht mehr. Seit gefühlt 100 Jahren gehen wir in unsere weltbestes Lieblingshotel in die Ferien. Zweimal jährlich sind wir zum Ausspannen dort und da gehört in der Regel auch jedesmal ein kleiner Shoppingtrip dazu. Diesmal auch!

Noch bis vor kurzem hätte ich mich mit Handtaschen, coolen Hosen oder Seidenblusen und Lederjacken eingedeckt. Diesmal entnehme ich der Einkaufstasche was? Dreimal dürft ihr raten: Eine Outdoorsommerhose (wandern mit Ellie), ein Zeckenhalsband (für Ellie), zwei Funktionsshirts mit Polokragen (Spaziergänge mit Ellie), eine bunte Regenjacke (für Regentage mit Ellie) und Sportsocken (zu den Geländeschuhen). Hätte mir vor einem Jahr jemand prophezeit, dass dies einmal die Ausbeute meines Einkaufsbummel sein würde, ich hätte mir an den Kopf gefasst. Nie und nimmer! Und nun? Weiterlesen

Lädelisterben

Vermutlich handelt es sich bei meinem Titel um ein Schweizerdeutsches Wort. Aber es wird in Schriftdeutsch wohl auch verständlich sein. Das Sterben der kleinen Geschäfte … Lädelisterben eben. Leider inzwischen ein weit verbreitetes Phänomen – und ich frage mich, wo es noch hinführt.

In den schönen Innenstädten der Schweiz wechselt das Bild beinahe monatlich. Kleine, inhabergeführte Geschäfte müssen schliessen, weil sie nicht mehr kostendeckend (geschweige denn rentabel) arbeiten können. Ersetzt werden sie durch Filialen von grossen Billigketten, oder durch Banken und Versicherungen. Grässlich! Und der Trend sieht definitiv nicht nach einer Besserung aus. Im Gegenteil: Die Mieten sind viel zu hoch, der Onlinehandel legt zu, der Trend zum Einkaufen in den Euroländern ist voll am Boomen und der Schweizer Franken einfach viel zu stark. Es war irgendwie klar, dass das über kurz oder lang zum Genickbruch der kleinen Geschäfte führen würde.

Und wer nun denkt, dass es nur in den kleinen Städtchen so ist, der hat sich aber geirrt. Auch in der Shoppingmetropole Zürich hat sich das Bild massiv verändert. Viele, der alteingesessenen und schönen Geschäfte an der Bahnhofstrasse mussten die Türen schliessen und den Billiggiganten Platz machen. Oder aber Uhrengeschäft Nr. 365 hat das Geschäft übernommen (davon hat es dort inzwischen echt unzählige!).

Zu meinem grossen Erstaunen hat sich aber auch das Bild in Hamburg verändert. Jedesmal, wenn ich zum Tochterkind auf Besuch bin und ins Stadtzentrum zum Shoppen fahre, steht wieder irgendwo ein Ladenlokal leer. Kaum habe ich mir eine süsse, kuschelige Boutique endlich gemerkt, ist sie auch schon wieder weg. Aktuell sind an den besten Adressen inmitten von Edelboutiquen Billigfaschingstores, welche sich einfach solange dort austoben dürfen, bis ein neuer Mieter gefunden ist. Hamburg sagt sich: Besser sowas als Leerstand. Warum auch nicht?

Wo führt das hin und … wollen wir das so? Gehört ihr auch zu jenen, die Geiz geil finden und im Internet einkaufen? Ich habe viele Jahre an die Solidarität der Menschen geglaubt und dachte, dass es klar wäre, dass man das hiesige Gewerbe unterstützt. Leider musste auch ich bitter lernen, dass dem schon lange nicht mehr so ist. Und ich finde es schrecklich! Ich habe nämlich keine Lust, im Internet zu shoppen. Und dass ich für jedes Stück Käse zum Grossisten fahren muss, weil es die kleinen Dorfgeschäfte auch schon lange nicht mehr gibt, finde ich grässlich. Sind wir alle derart dämlich, dass wir nicht begreifen, dass der Wirtschaftsmotor nicht mehr laufen kann, wenn wir unser Geld nicht dort investieren, wo wir es verdienen? Ist das so schwierig zu verstehen? Ich verstehe echt manchmal die Welt nicht mehr … aber vielleicht könnt ihr sie mir erklären!

Reblog der 5 beliebtesten Beiträge laut WordPress-Statistik: *Nr. 2*

Im letzten Jahr habe ich einen komischen Bloghype thematisiert, über welchen ich mich übel geärgert habe. Hier noch mal zum Nachlesen:

Was soll der Mist?

Mir ist aufgefallen, dass unzählige Blogs Beiträge über Shoppingdiäten beinhalten. Manches sind sogar ganze Blogs, die nur das Thema Shoppingdiät abhandeln. Für alle, die nicht wissen, worum es sich dabei handelt (mir ging es nämlich am Anfang auch so): Shoppingdiät ist nichts anderes, als einfach nicht mehr einkaufen zu gehen. Keine Shoppingtrips mehr. Aus welchen Gründen auch immer. Verzicht steht bei einer Shoppingdiät ganz oben. Wer also vorher ein gutes Gefühl hatte, wenn er sich etwas Schönes kaufte, holt sich nun das gute Gefühl, wenn er sich dieses Etwas eben nicht kauft. Stolz am Schaufenster vorbeizugehen, nur zu schauen und nicht zu kaufen, das ist die Herausforderung. Und sich dabei sehr gut fühlen zu können, ist die Königsdisziplin.

Also: Wenn jemand shoppingsüchtig ist und damit seine Existenz gefährdet, dann verstehe ich, dass er lernen muss, abstinent zu leben. Dass sich das Ganze aber zu einem Trend quer durch alle Schichten zu entwickeln scheint, finde ich bedenklich. Was soll der Mist? Wenn wir nicht mehr einkaufen, blockieren wir den Geldkreislauf. Damit schwächen wir die Wirtschaft und gefährden Arbeitsplätze. Und mit dieser Art von Diät haben die Menschen in Drittweltländern auch nicht mehr zu essen. Wem also nützt dieses Vorhaben schlussendlich?

Ich habe mir überlegt, ob das Ganze ein Vorhaben ist, welches man sich zum Beispiel nehmen sollte. Schliesslich lerne ich im Land der Blogger tagtäglich Neues und Spannendes dazu. Ich komme aber auf kein positives Resultat. Eigentlich gibt es bei einer Shoppingdiät nur Verlierer. Und die Brieftasche wird bei der Diät erst noch fett, und nicht schlank. Also irgendwie läuft da alles schief. Ich kapiere es nicht und werde es deshalb niemals tun: Diäten sind ohnehin Blödsinn und der Jojo wird auch da zuschlagen. Wie bei jeder Diät!

Pech im Spiel

Wie heisst es so schön: Pech im Spiel, Glück in der Liebe. Ja, ich bin im Spiel tatsächlich kein Glückskind. Ich gewinne eigentlich nie etwas – und wenn, dann ist es in der Regel totaler Schrott. Eine Topfpflanze, die nicht einmal den Weg nach Hause überlebt oder eine Rinderzunge, bei deren Anblick mir schon schlecht wird (niemals würde ich sowas essen). Bei Losen oder im Lotto sind es vielleicht mal 10 Franken oder so. Alle paar Jahre mal. Drum spiele ich auch selten bis nie, es bringt ohnehin nichts. Unterm Strich muss ich nämlich dann immer sagen: Ausser Spesen nichts gewesen. Weiterlesen

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