von süss bis ungeniessbar

Wo sind die lustigen Geschichten hin?

In meinem Kopf herrscht aktuell grad „dunkler-Keller-Stimmung“. Ich würde euch alle da draussen so gerne aufheitern – mit lustigen Episoden aus dem Alltag und so …

Irgendwie will mir das einfach nicht mehr gelingen. Bestimmt nicht zuletzt auch deshalb, weil die lustigen Episoden inzwischen rar geworden sind. Wir sind – wie viele von euch – sehr isoliert und mit einem Hochrisikopatienten sehr abgeschottet. Auch die Spaziergänge mit klein Ellie schaffen es nicht immer, mich wieder aufzumuntern. Ich schlafe abends ein mit dem Gedanken „wenn das alles bloss nicht wahr wäre“ und wache morgens auf mit einem Kloss im Hals und dem Gedanken „ob ich das wohl nur geträumt habe“? Leider kommt die Realität dann so schnell, dass oft die Tränen da sind, bevor ich überhaupt aus dem Bett kriechen kann.

Jap, ich jammere … laut und deutlich! Auch das Wissen, dass da draussen ganz viele von euch im selben Boot sitzen, will es einfach nicht besser machen. Zumindest im Moment grad gar nicht. Der Kloss im Hals ist gross, die Angst im Nacken fies und schwer und meine Nerven fühlen sich grad an, als ob sie alle kurz vor dem Bersten wären. Scheissgefühl!

Allen, die aus Sicherheitsgründen auch isoliert sind, wird es vermutlich hin und wieder nicht anders gehen. Ich weiss aber, dass da draussen auch ganz viele Hochrisikopatienten sind, die sich fragen, wie und ob es überhaupt weitergehen wird. Und DIESE Gedanken machen einen fertig! Auch wenn ich verzweifelt versuche, sie immer wieder runterzudrücken und positive Dinge stattdessen zu tun/denken, so gelingt es immer weniger gut. Mir fällt grad kein besseres Wort als „SCHEISSE“ ein. ‚Tschuldigung … aber positiv ist grad ganz schwer.

Ich habe aktuell auch das immense Bedürfnis, alle, die auf Facebook und sonstwo posten, „Corona als Chance“ zu sehen, eine abartig feste Ohrfeige zu verpassen!!! Was für eine Chance soll das bitte sein? Ah ja: Ihr schwerkranken Kämpfer da draussen, ihr habt jetzt noch die zusätzliche Chance, an Corona zu sterben. Oder: Hey, ihr Kleinunternehmer und Gewerbler, ihr müsste jetzt nicht mehr über Zalando schimpfen, Corona kann euch locker ganz allein ruinieren! ICH SEHE DIE CHANCE LEIDER NICHT!!!

Einziger Silberstreifen am Horizont: All die lieben Menschen, die ihre Hilfe anbieten und auch helfen. Wunderbare Freunde, die für uns da sind … auf welche Art auch immer! Ihr seid die Besten!!! DANKE 🙂

 

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Unser Held

Heute war Grosseinsatz an der Krebskampffront. Der Göttergatte hatte eine weitere grosse Operation vor sich, auf welche wir seit ein paar Wochen gebibbert haben. Und in den letzten Tagen wurde die Nervosität schier unerträglich – zumindest für mich. Er nahm es relativ gelassen – wie immer – und war bis heute morgen gut gelaunt. Die Kids und ich fuhren ihn heute früh in die Klinik und man hätte bei ihm meinen können, wir würden einen Ausflug machen. Äusserlich total gelassen – innendrin hats ganz bestimmt gearbeitet wie verrückt … aber mein starker Indianer würde das NIEMALS zugeben 🙂 !

Die vier Stunden vom Moment, als wir ihn am Eingang des Operationssaales verabschiedeten, bis zum Anruf des Chirurgen, kamen mir vor wie Lichtjahre. Auch wenn das Tochterkind und der Sohnemann sich alle Mühe gaben, mich abzulenken. Schwierig … mit jeder weiteren halben Stunde standen meine Magennerven mehr auf Sturm und meine Hände glichen zwei Tropfsteinen (Angstschweiss). Meine Güte, was war ich froh, als der erlösende Anruf kam: „Alles gut gelaufen – er liegt nun auf der Intensiv und sie können in einer Stunde kurz zu ihm gehen.“

Intensivstation nach grosser Operation – da stellt man sich beim ersten Besuch immer auf einen richtigen kranken Menschen ein. Der Göga war aber schon eine Stunde nach OP wieder auf Spasskurs – meine Güte! Der Mann ist mein Held … seit 30 Jahren mein Held!!! Da kommen wir in die Intensivstation und er fragt uns: „Hey, wisst ihr, wie man einen Typen nennt, der so tut, als ob er etwas werfen würde?“ Hä??? „SCHEINWERFER!“ Und dabei konnte er sich köstlich amüsieren. Nach einer vierstündigen OP mit unzähligen Schläuchen im Körper.

Ich wünsche unserem Held so sehr, dass auch die nächsten Tage ohne Komplikationen verlaufen und wir damit einen weiteren Meilenstein an der Krebskampffront hinter uns lassen können. Da wo ich jammern und mich bedauern würde, ist er positiv und schaut nach vorne – immer mit dem Satz: „Der Krebs ist nur Nebensache – die Hauptsache ist das Leben.“ Ich liebe diesen Mann! 🙂

Powerfrauen in the house

Ich habe schon mehr als einmal über mein weltbestes Lieblingshotel im schönen Tirol geschrieben. Aber ich werde nicht müde, immer wieder zu staunen. Nicht nur, dass die riesige Hotelanlage mit allem Drum und Dran ein Familienbetrieb ist – nein: Die Zugpferde sind ganz klar die beiden Frauen der Familie.

Da ist zum einen die Seniorchefin (Hotelinhaberin und Chefin), die sich selber Kameltreiberin nennt, wenn sie im Garten ihre Gehilfen umherscheucht. Und wir sprechen da von einer Gartenanlage, die in der Grösse locker ein oder zwei Fussballfelder übertrumpft. Die Gute hat es zu ihrer Lebensaufgabe gemacht, diese Anlage selber zu hegen und zu pflegen und auf Knien durch die Bete zu rutschen, um gefühlt 10’000 Tulpen zu setzen, danach durch neue Setzlinge zu ersetzen und alles farblich perfekt zu arrangieren. Alles zur Freude der Gäste, die sich immer wieder ob der Pracht dieses Gartens erfreuen können. Und wenn es darum geht, die Balkone der verschienenen Häuser mit Geranien zu schmücken, dann ist die Chefin selber an der Front und hilft beim Schleppen, Eintopfen und managt die 350 Blumenkisten an die richtigen Orte. Weiterlesen

Einfach alles ist schön…

…sagt Lisa. Wer ist Lisa? Lisa ist eine Freundin unseres Tochterkindes. Eine junge deutsche Frau, die ebenfalls in Hamburg studiert und mit ihren 26 Jahren zu den Alten der Schule gehört. Im Musik- und Schauspielbusiness ist man mit 26 eigentlich schon lange ausrangiert – zumindest in der Schule. Umso mehr freut sich Lisa, dass es bei ihr anders lief und sie die Chance doch noch bekommen hat. Eigentlich ist Lisa nämlich studierte Sozialpädagogin und … das merkt man, wenn man mit ihr spricht. Weiterlesen

Blogger mit Kalkül

Bevor ich mich in meinem Text über den eigentlichen Sinn und Unsinn auslasse, muss ich kurz für alle Nichtblogger etwas erklären: Wer auf einem Blog einen Kommentar hinterlässt, kann nicht automatisch davon ausgehen, dass dieser auch veröffentlicht wird. Der Blogger hat die Möglichkeit, den Kommentar freizuschalten, oder ihn zu sperren. Ich habe in meiner Zeit als Bloggerin noch nie einen Kommentar gesperrt. Ich würde auch nur dann zu dieser Massnahme greifen, wenn jemand total unter der Gürtellinie schreibt. Ansonsten lasse ich sehr gerne auch kritische Kommentare zu. Schliesslich müssen nicht alle Menschen meiner Meinung sein – das wäre ja stinklangweilig. Weiterlesen

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