von süss bis ungeniessbar

Sommerzeit

Die Uhren sind mal wieder alle umgestellt – und wie jedesmal hat mein Biorhytmus vergessen, diese Umstellung netterweise mitzumachen. Echt jetzt? Ich meine, wir reden hier von einer kleinen winzigen Stunde, die man uns klaut – aber mein Körper stellt auf Jetlag. So ein Quark… Es ist zwar wunderbar, dass es abends nun so lange hell ist und die Tage sich irgendwie einfach sommerlicher anfühlen. Aber was nützt mir das, wenn ich wie eine Halbtote durch die Gegend schlurfe, weil meinem Körper wohl mehr als nur eine Stunde fehlt? Kann das überhaupt sein – medizinisch gesehen meine ich!? Wenn ich nämlich jemandem sage, ich sei seit der Zeitumstellung neben der Spur, dann höre ich immer dasselbe: „Oh, Du auch? Mir geht es genauso!“ Weiterlesen

Reisen versus schwache Blase…

Ich bin kein grosser Reisefan – das ist allgemein bekannt. Was ich aber sehr gerne mache, sind Tagesausflüge oder Städtereisen. Dazu gehört natürlich auch die regelmässige Reise zum Tochterkind nach Hamburg. Dumm nur, dass meine Harnblase noch viel weniger gerne reist, als ich. Leiden müssen darunter in der Regel meine Begleitpersonen – was in den meisten Fällen mein Göttergatte betrifft. Weiterlesen

Nervig oder kreativ

Ich höre mir heute – mit zwei erwachsenen Kindern – die Geschichten der jungen Mütter mit ihren Kleinkindern an und schmunzle dabei. Warum? Weil ich das alles auch erlebt habe. Und weil ich die gescheiten Sätze derjenigen, die damals die nötige Distanz hatten, verfluchte. Jetzt gehöre ich zu jenen mit der nötigen Distanz. Wie schön! Weiterlesen

Schreiben von A – Z: G = Grossmaul

Kennt ihr die Spezies namens Grossmaul? Das ist eigentlich eine Untergruppe aus der menschlichen Gattung. Das sind jene, die alles können, alles besser wissen, von allem mehr haben und einfach überhaupt die Allerbesten auf der ganzen Welt sind. Unterm Strich also einfach das Gegenteil vom Sympathieträger. Um immer eine Stufe besser zu sein, als alle anderen, greifen sie zur Not auch mal zur einen oder anderen Lüge. Ein Gespräch mit einem Grossmaul kann gut und gerne folgendermassen klingen:

„Hey, wie geht’s dir?“
„Suuuuper, wie immer. Ich habe gerade meinen Umsatz vom letzten Monat wieder getoppt. Und dir? Läuft’s auch so gut, wie bei mir? Ich wurde nämlich gleichzeitig noch Mitarbeiterin des Monats.“
„Oh, wie schön. Also bei mir ist es eher………“ (keine Chance, um Antwort zu geben, denn ein Grossmaul interessiert sich grundsätzlich nur für sich).
„Ach, das muss dich nicht traurig machen (hä?), ich hatte auch mal eine schlechte Phase. Da habe ich mir zum Trost einfach einen neuen BMW gekauft und gleich gings mir wieder besser. Was fährst du für ein Auto? Also, wir überlegen uns ja, ob wir noch ein Sommerauto kaufen sollen, weisst du, so just for fun.“
„Ehm, wir fahren immer noch unseren……“
„Macht ja nichts, wird bestimmt bald ein besserer Wagen drinliegen. Und wie gehts deinem Mann so? Also meiner wurde ja gerade befördert und ist nun oft im Ausland unterwegs.“
„Mein Mann hat gerade eine Operation gehabt und ist in der Reha.“
„Ach, das wird schon wieder. Meiner hatte auch mal so ein Theater mit dem Rücken, aber dann ist er wieder voll durchgestartet. Du weisst ja, Männer sind manchmal einfach Weicheier. Und geht ihr auch in die Ferien? Wir fliegen drum nächsten Monat auf die Malediven.“
„Wie schön, wir machen unseren Garten neu.“
„Oh, macht ihr auch eine Poollandschaft? Die haben wir auch gemacht! Echt cool, so zum Ausspannen und so.“
„Eigentlich ersetzen wir nur die Gartenplatten.“
„Ja, und eine Sauna haben wir auch noch eingebaut. Du, es war schön, mit dir zu reden, ich muss, habe noch einen Massagetermin. Tschühüüsss!“
„Tschüss, schöne Ferien.“

Und dann kommt der Moment, bei welchem das natürliche Bedürfnis in einem aufsteigt, diesem Grossmaul eins mitten in sein eben grosses Maul zu schlagen. Dann wären die Lippen nämlich auch gleich viel grösser, blutiger und geschwollener, als meine. Und schliesslich möchte doch ein Grossmaul immer alles toppen – in diesem Fall wäre ich sogar behilflich!

 

 

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