von süss bis ungeniessbar

Lieb gemeint …

… aber nein danke 🙂

Seit Jahren lesen unendlich viele liebe Menschen auf meinem Blog mit, was in meinem Leben passiert. Und da ich nicht „Trude Rosarot“ bin, schreibe ich auch über das unschöne Kapitel mit dem Krabbenvieh, welches meinen Mann belagert. Ich stelle hier keine Diagnosen oder Therapien online – das ist und bleibt privat. Aber das Leben mit dem Krabbenvieh gehört leider nun auch zu unserem Leben mit dazu. Daran lässt sich nicht rütteln.

Es ist wunderbar, wieviele liebe Menschen da draussen uns Kraft senden, mit uns leiden, mit uns bangen und sogar ihre Hilfe anbieten. Danke dafür!!

Was ich aber hier nun doch einmal loswerden möchte, ist folgendes: Wir sind in der Theamtik der Krankheit absolut versierte Kämpfer – und Wunder geschehen in Grimms Märchen, aber in der Onkologie leider eher selten. Ach ja: Krebs ist nicht gleich Krebs, das kommt noch dazu.

Wer uns also wirklich beistehen möchte, der tut das am besten mit lieben Gedanken, mit Zuhören, mit normalem Verhalten und manchmal auch einfach mit dem Satz: „Ich verstehe und kann nicht mehr sagen als: RIESENSCHEISSE!“ Jap, das trifft es nämlich sehr genau. Oder auch einfach: „Ich bin da, wenn ihr mich braucht.“ Danke dafür!!!

Was uns gar nichts nützt sind irgendwelche Angebote zur Fernheiliung, Klangschalengedöns, Tipps über Randensaft, umprogrammiertes Trinkwasser oder weiss der Geier was es da noch an abstrusen Ideen gibt. Nein danke! Und auch die Tatsache, dass offenbar ganz viele da draussen meinen, jemanden zu kennen der genau dasselbe hatte (faktisch unmöglich) und der dann mit dem Jakobsweg, einer Wünschelrute oder einem Tanz im indischen Regen geheilt wurde, macht mich eher sauer, als dass es nützt. Wir tun ALLES, was man in unserer Situation tun kann … versiert, fundiert, in Zusammenarbeit mit Fachleuten, die ihr Wissen jahrelang studiert haben und mit unserem guten Bauchgefühl, welches uns hilft, unseren Weg zu finden. Und keiner kennt das Krabbenvieh besser als wir – denn wir leben seit bald 2 1/2 Jahren mit ihm und seinen hinterlistigen Tricks. Ihr dürft also getrost glauben, dass Chügeli, Säfte und Co. diesem Mistvieh nicht einmal ansatzweise Eindruck machen.

Sollte ich jetzt jemanden beleidigt haben, so möchte ich betonen, dass das nicht meine Absicht ist. Ich denke, dass ihr versteht, was ich euch sagen möchte.

Wir sind eine starke, pragmatische, rationelle, emotionale aber sehr realistische Familie. Unsere mentale Stärke nehmen wir aus der Liebe und dem Zusammenhalt unserer Familien- und Freundesgemeinschaft … und vor allem ist der Göga unser grosses Vorbild in Sachen Kämpfen mit der Kraft der positiven Gedanken. Wir möchten dies ohne liebgemeinte Ratschläge von aussen – dann kann ich hier auch ohne schlechtes Gefühl weiterschreiben.

Eine Danke an alle für das Verständnis! 🙂

Spiritualität

Gerade hatte ich eine witzige Diskussion mit einer lieben Freundin zum Thema Spiritualität. Dinge in Sachen sehen, die andere nicht sehen können. Dinge spüren, die andere nicht spüren können. Tiefere Erkenntnisse in simplen Zeichen entdecken. Man sagt ja, dass es Menschen gibt, die echt gut darin sind. Und meine liebe Freundin und ich mussten gerade erkennen, dass wir zwei DEFINITIV NICHT DAZU gehören.

Es gibt ja so einiges, was man tun kann, um Kraft zu tanken oder sich zu entspannen. Jeder Mensch ist da anders gestrickt. Aber folgt man den Trends, so sind wir zwei Weiber wohl zwei total tankresistente Wesen. Wenn es uns schlecht geht, hilft es uns leider nicht, wenn wir einen Baum umarmen. Wir bekommen davon höchstens Muskelkater, weil das Ding so gross ist oder aber wir ruinieren unsere Kleider, weil wir am Baum hängen bleiben. Wenn wir uns erden wollen, indem wir unsere Schuhe ausziehen und Barfuss gehen, dann kommen wir vermutlich gerade mal so knapp mit einem Splitter im Fuss davon. Und bei den Klangschalen holen wir uns einen Tinnitus. Nicht zu vergessen die Räucherstäbchen … davon wird uns schlecht und wir bekommen Hustenanfälle.

Dann gibt es noch jene, die am Fluss sitzen, dem Wasserlauf zusehen und daraus die Energie schöpfen, um die Probleme des Lebens lösen zu können … so wie der Lauf des Wassers. Wir zwei müssen vom Rauschen des kühlen Gewässers höchstens pinkeln gehen.

Es soll auch Kraftbilder geben. Man sagt, dass man – wenn man deren tieferen Sinn entdeckt – bei deren Betrachtung sehr viel Kraft tanken kann. Wir zwei finden ein Bild einfasch hübsch, oder eben nicht.

Was schliessen wir daraus? Entweder sind wir zwei total einfach gestrickte Landeier – oder aber es gehört schlicht zum guten Ton, in allem etwas Tieferes sehen  zu müssen … selbst wenn da gar nichts ist. Wer weiss … vielleicht schaffen wir es ja, dass wir eines schönen Tages im Wald einen Baum anschreien und der lauthals zurückschreit. Wir würden euch das also wissen lassen. Bis dahin lassen wir die armen Bäume aber besser in Ruhe!

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