von süss bis ungeniessbar

Weihnachtsmarkt durch Kinderaugen

Wenn wir kinderlos einen Weihnachtsmarkt besuchen, dann gucken wir uns das Handwerk der Marktbetreiber an. Wir bewundern die Schmuckstücke, die Holzstatuen, die handgefertigten Engel, die mundgeblasenen Baumkugeln oder die unzähligen anderen kreativen Erzeugnisse der Menschen, die in ihren schön dekorierten Markthäuschen stehen und sich dabei nicht selten den Allerwertesten abfrieren.

Wenn wir mit den Enkelkindern den Weihnachtsmarkt besuchen, dann sieht das alles völlig anders aus:

Wir werden von den kleinen Lieblingsmenschen an der Hand von Süssigkeitenstand zu Süssigkeitenstand gezogen. Mir war bis anhin gar nicht bewusst, dass man sich an einem Weihnachtsmarkt locker in ein paar Stunden den ultimativen Zuckerschock holen kann, ohne dabei mehr als 100 Schritte gehen zu müssen. Waffeln mit Schokolade, Crèpes mit Schokolade, Bananen mit Schokolade, Erdbeeren mit Schokolade – aktuell eigentlich alles mit DUBAI-Schokolade. Der Renner auch an den Weihnachtsmärkten.

Danach ziehen uns die Kleinen an jeden Stand, wo etwas zappelt oder Lärm macht. Kitschige Weihnachtsmänner die tanzen, die Schlagzeug spielen, die Rentierschlitten fahren oder singen. Tannenbäume die zu „Last Christmas“ hüpfen oder Huskys, die grauslig „bellen“ und sich dabei überschlagen. All das selbstverständlich verziert mit Zuckerstangen und Schokofiguren.

Und dann gibt es da noch jene Marktstände, die sich für mein Verständnis fälschlicherweise zwischen die anderen Markthäuschen gequetscht haben: Da sind die Paw Patrol Figuren in Übergrösse und in allen Ausführungen zu haben. Und die Kinderaugen sind so fest darauf fixiert, dass es den Betreiber freut. Notabene ist es auch dort so, dass die fibrierenden Kinder „gratis“ noch einmal eine Ladung Schokolade in die Finger gedrückt bekommen, ohne dass man eine Chance hat, zu intervenieren.

Am Weihnachtsmarkt im Zürcher Hauptbahnhof steht übrigens nicht mehr der berühmte Swarovsky Baum, sondern der Baum vom Chocolatier Lindt mit übergrossen Schokokugeln und einer kleinen fahrenden Eisenbahn, die mit Lindt-Schokobären bestückt ist. Die Kleinen freuts – noch mehr Schokolade!!! Dort verteilen nämlich die netten Angestellten von Lindt gratis Schokobärchen an alle Marktbesucher.

Und wenn man sich dann nach ein paar Stunden Schokokampf mit den Zwergen wieder in den Zug setzt, dann dürfte ihr Fazit vom Weihnachtsmarkt eigentlich vor allem eines sein: Süss!!!

In diesem Sinne: Allen eine süsse Adventszeit!

Der kleine Widder schreibt

Als Grossmutter zweier Enkelkinder bin ich stolz. Stolz auf die zwei kleinen Menschen, die jeden Tag für Überraschungen gut sind und die Welt mit so anderen Augen sehen, als wir das tun. Ihre Entwicklung gleicht einer Wundertüte: Was heute noch unmöglich schien, funktioniert morgen schon tadellos!

Das ältere der beiden Enkelkinder, die 5-jährige „Grosse“, interessiert sich intensiv für Sternzeichen. Man könnte jetzt sagen, dass sie das irgendwo abgeschaut hat. Das Interesse kam aber ohne unser Zutun. Niemand in unserer Familie zeigt grosses Interesse an dieser Thematik. Und so kam es, dass die Grosse an einem Nachmittag bei mir unzählige Löcher in meinen Bauch fragte. Sie wollte alles darüber wissen, was man darüber wissen kann. Ich war ganz schön gefordert. Mein Laptop auch! 🙂

Sie wollte wissen, wer welches Sternzeichen hat, welche Eigenschaften dieses Sternzeichen besonders machen, in welchem Element welches Sternzeichen zu Hause ist und wie sie denn überhaupt alle aussehen. Also haben wir gemeinsam eine Collage dazu gemacht:

Fein säuberlich hat sie Sternzeichen ausgeschnitten, die ich ihr ausgedruckt habe. Mit Glitzersteinen hat sie die jeweiligen Elemente Wasser, Luft, Erde und Feuer dazugeklebt und alle Familienmitglieder wurden im Kopf in die passenden Bilder gepackt. Seither stellt sie sich zwar noch mit ihrem Namen vor, schiebt aber gleich noch das Sternzeichen nach und will von ihrem Gegenüber wissen, welches Sternzeichen sie oder er denn hat.

Vor kurzem habe ich der Grossen ein leeres Notizbuch mit einem geprägten Widder auf dem Deckel geschenkt. Ja, sie ist ein kleiner Widder und ich habe ihr gesagt, dass sie dieses Buch brauchen kann, um Dinge reinzukleben, Erinnerungen aufzumalen oder Geschichten zu schreiben. Sie interessiert sich nämlich brennend für die Geschichten, die ich immer schreibe. Im Traum habe ich aber nicht daran gedacht, dass sie das mit ihren 5 Jährchen sofort umsetzen würde. Am ersten Tag schon hat sie begonnen, diverse Widder in ihr Buch zu zeichnen und Wörter dazu zu schreiben. Seither zieht sie sich regelmässig zurück und setzt sich mit ihrem Buch an ihr Pult. Ihre Fantasie ist ohnehin schon grenzenlos – jetzt fängt sie an, diese in ihrem Widder-Buch aufs Papier zu kritzeln. Es gibt sogar schon einen Widder in einem Raumschiff. Schliesslich sind die Sternbilder im Weltraum zu Hause.

Okay, eine ganz normale Entwicklung, sagen die einen. Ich sage: Grosi platzt vor stolz. Ich war und bin nämlich die einzig Schreibende in der Familie. Vielleicht ist da ein kreatives Schreib-Gen durchgerutscht …

Enkel auf dem Bauernhof

Die beiden Kleinen durften ihre Eltern auf ein Fest auf dem Bauernhof begleiten. Dort gibt es eine Menge zu sehen und es ist der perfekte Ort für neue kindliche Erkenntnisse.

Das Enkelmädchen hat interessiert den Kopf in den Stall gesteckt und dann gefragt:

„Mama, warum sind diese Kühe an den Ohren alle mit Preisschildern angeschrieben?“

Der Minimann hat dann ins Spiel der Fragen aller Fragen gleich mit eingestimmt und hat bei einer Leitung mit Isolationsschaum gemeint:

„Mami, dort hat jemand sein ganzes Zmittag hingestrichen!“

Es gibt so vieles, worüber man grinsen kann – Enkelkinder sind ganz vorne mit dabei!

Voller Briefkasten

Die Adventszeit steht bevor und das bedeutet, dass der Briefkasten täglich voll und voller wird. Die Bettelbriefe gehören wieder zum postalischen Alltag. In der Zeit, wenn die Nächte kalt und lang und die Wohnzimmer mit Kerzen erleuchtet sind, gehen den Menschen offenbar die Herzen schneller auf. Und damit auch die Brieftaschen! Das mag ja schon sein und manche besonderen Aktionen zu jener Zeit finde ich sogar gut – wie beispielsweise die Aktion „Jeder Rappen zählt (JRZ)“, welche in der Schweiz im Dezember von Radio/TV SRF durchgeführt wird. Bei den Bettelbriefen habe ich aber so meine Probleme. Weiterlesen

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