von süss bis ungeniessbar

3-jähriges Bürschchen

Meine beiden Enkelracker haben mir heute den Nachmittag versüsst. Sie haben mich auf Trab gehalten und mich einmal mehr mit ihren Logiken zum Grinsen gebracht.

Der Kleine, der von mir liebevoll Krawallino genannt wird, hat seine Aufgabe des nervigen Bruders richtig ernst genommen. Und wenn seine Schwester ihn ignorieren wollte, um ihn abzuschütteln, hat er ihr laut ins Ohr geschrien. Da musste ich schimpfen:

„Hey, das tut man nicht, das ist gefährlich!“

Er so: „Gefährlich? Wieso?“

Ich: „Erstens tut es weh und es ist gefährlich, Deine Schwester kann taub werden. Dann hört sie nichts mehr.“

Er so: „Wieso, sie hat doch auf der anderen Seite noch ein Ohr“, …..

Minimann und seine Logik

Gestern war der kleine Mann bei uns zu Besuch. Mit seinen 3 Jahren hat er es doch faustdick hinter den Ohren. Man kann ihn keine Minute aus den Augen lassen und wenn es einmal mehr als 20 Sekunden ruhig ist, dann ist Alarmstufe rot. Dann bastelt er schon mal mit den neuen Vorhängen von Mama oder schmiert das Mobiliar mit Hautcrème ein. Stühle haben schliesslich auch trockene Beine.

Am Grosi-Tag weiss er, dass er wünschen darf, was gespielt wird, welche Geschichte er hören möchte und wie sein Zvieri aussehen soll. Bis auf einige Ausnahmen, die er auch genau kennt. Er weiss auch, dass er eine halbe Stunde Fernsehen darf, wenn das Wetter nicht mitmacht und wir drinnen bleiben müssen. Auch dort sind aber die Regeln von den Eltern klar definiert und müssen eingehalten werden. Er weiss das, und doch:

„Grosi, ich möchte eine Serie der Power Rangers gucken.“
„Nein, Du weisst genau, dass Du dafür viel zu klein bist.“
„Aber guck, ich bin mega gewachsen“, dabei streckt er seine kleinen Arme in den Himmel und stellt sich auf die Zehenspitzen.
„Ja, das bist Du, aber Mami hat klar gesagt, dass es keine Power Rangers für Dich gibt.“
Und dann kommt seine absolut legitime Logik:
„Ja, ich weiss, aber hier sieht sie mich ja nicht!“

Kaboom!!

Ich muss jeweils kurz durchatmen, um eine schlüssige Erklärung aufzutischen, die ihn überzeugt. Der Kleine ist nicht nur zum Fressen charming, er lässt mich manchmal auch fast verzweifeln. Soviel freches Kerlchen in so einem kleinen Menschen …

Happy landing …

… der kleine Erdenbürger hat den Weg aus dem Bauch unserer Tochter in die Familie gefunden. Wir sind so dankbar, dass es den Beiden gut geht und alles dran ist – was bekanntlich nicht selbstverständlich ist.

Unsere kleine süsse Enkelin ist nun die „Grosse“ – und neben ihrem neugeborenen Bruder sieht sie tatsächlich auch aus wie die Grosse. Ein kleines Bündel Mensch in einem winzigen Pyjama mit einem Mützchen – und es riecht nach Baby. Klar, dumpfbackig wie ich bin, hab ich als erstes dran gerochen! Ich liebe den Geruch von Babys. Sie riechen so lieblich, unschuldig, süss, einfach so, dass man sie gleich ins Herz schliessen muss. Ich komme mir immer so ein bisschen vor wie ein Hund, wenn ich ein Neugeborenes im Arm halte und dran schnuppere, wie ein Vierbeiner an einem Baum. Wenn es dann noch das eigene Enkelkind ist, dann bin ich ohnehin ein kleines bisschen gaga.

Krass, wir sind nun zweifache Grosseltern … klingt uralt. Sind wir aber nicht! Und das ist cool!

Wenn die Zeit weiterhin so rast wie bisher, dann dauert es nicht lange, und ich werde mit zwei Minimenschen mit den Scootern um die Wette düsen. Die grosse Schwester weiss aktuell noch nicht so recht, was dieses zappelnde Ding da soll – aber das kommt noch. Und der kleine Erdenbürger kann sich schon an die vielen Nebengeräusche seiner Schwester gewöhnen.

Ich bin heilfroh, dass ich nicht noch einmal vorne anfangen muss mit den unzähligen schlaflosen Nächten und den gefühlt Millionen Windeln und den berstenden Nerven – aber ich geniesse es UNFASSBAR, als Grosi fast alles zu dürfen, aber nichts zu müssen!

Die Familie wächst und wir sind glücklich, dass wir das erleben dürfen.

© 2024

Theme von Anders NorénHoch ↑