Ein lieber Freund hat mir das Buch „Mieses Karma“ geschenkt. Lustig und absolut passend zur Situation. Ich hatte noch nie mehr Zeit zu lesen, als heute! Warum?
Nun, das miese Karma hat Ex-Hurrikan Gabrielle zu den Balearen geschickt und hat Ibiza heute in eine ziemlich schlammige Unterwasser-Angelegenheit verwandelt. Und als wir uns mit dem absolut trostlosen Wetter abgefunden und auf dem Sofa im Hotel installiert hatten, da ging auf unseren Handys ein ohrenbetäubender Lärm los.
Wir bekamen alle die Warnung vor dem Unwetter, das sich schon letzte Nacht über der Insel zusammengebraut hatte. Die Insel hatte seit Monaten keinen Regen mehr und der Boden ist derart ausgetrocknet, dass die immensen Wassermassen nicht mehr aufgenommen werden konnten. Resultat: überschwemmte Strassen, Stadt im Ausnahmezustand und geschlossener Flughafen.
Für uns hiess das: Ausharren im Hotel (wie gut, dass wir rechtzeitig aus den Bergen des misslungenen Retreats geflüchtet waren) und Geniessen unserer fantastischen Suite. Wow, was für ein Luxusproblem. Denn auch das Essen wurde uns gebracht, weil die Restaurants geschlossen sind – Wasser und so, überall und viel zu viel. Und in der Lobby des Hotels sassen gestrandete Gäste mit ihren Koffern, die nicht mehr weg kamen, weil nicht nur der Flughafen, sondern vor allem die Strassen dicht waren.
Für uns hat sich das Ganze heute richtig entschleunigt angefühlt. All die armen Kerle da draussen, die versuchen mussten, die Hotels einigermassen trocken zu halten ohne dabei selber zu ertrinken, die taten uns leid.
Und so hat der Buchtitel „Mieses Karma“ nicht nur zur aktuellen Situation gepasst, der Inhalt des Buches hat mir auch den Tag versüsst.
In den letzten 4 Tagen ist gerade wieder einmal soviel passiert, dass mein Kopf ganz schön rotiert, um alles sortieren zu können. Ich hoffe sehr, dass morgen wieder die Sonne lacht und die Schäden sich hier auf der Insel in Grenzen halten. Die Flugzeuge fliegen zumindest wieder – ein gutes Zeichen. Aber die Regierung empfiehlt nach wie vor, in geschlossenen und erhöhten Gebäuden zu bleiben und sich nicht in der Nähe von Gewässern aufzuhalten.
Mal schauen, was das Karma morgen so mit uns vorhat. Stay tuned …