Was wäre ich, ohne meine beiden Enkelkinder? Ganz schön traurig und soviel weniger aktiv. Sie sind einfach auf diesem Planeten die besseren Menschen …
Sie sind unvoreingenommen und haben eine reine Sicht auf die Welt. Sie sind neugierig und offen und nehmen deshalb alles dankend an, was sie lernen können. Vorurteile kennen sie nicht und das haben sie uns als grosse Gabe voraus.
Sie haben eine bemerkenswerte Fähigkeit zur Empathie. Sie spüren intuitiv in schwierigen Situationen den Drang, zu helfen. Wie schön wäre es, wenn das alle hätten! Die emotionale Intelligenz von Kindern ist ein wertvolles Gut, welches ich jeden Tag aufs neue bewundern darf. Und ich bin dankbar, dass meine Tochter und ihr Partner den Kleinen dieses Gut nicht auf Gedeih und Verderben abtrainieren wollen. Es werden schon genug verkorkste Zwerge von noch viel verkorksteren Eltern grossgezogen.
Kinder haben einen natürlichen Sinn für Gerechtigkeit. Sie bemerken Ungerechtigkeiten nicht nur, sie benennen sie auch lautstark. Sie lassen sich den unerschütterlichen Glauben daran, dass damit alles besser wird, nicht einfach nehmen. Leider wird ihnen das aber viel zu früh schon abtrainiert. Denn laut auf Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen, kann schon mal ungemütlich sein und Probleme heraufbeschwören. Und wie wird es so schön gesagt? Vor der eigenen Türe kehren oder sich bloss nicht einmischen, das gibt nur Ärger. Da lernen meine beiden Kleinsten bei mir aber ganz etwas anderes. Und schon meine Kinder haben das anders gelernt – nicht selten zum Ärger der Lehrer, die ungern auf ihre Defizite in Sachen Gerechtigkeit aufmerksam gemacht wurden. Elterngespräche waren jene Gespräche, bei welchen ich den „Vorbildern“ gerne mal ins Gesicht gegrinst und gesagt habe, dass ich finde, mein Kinder machen das ganz wunderbar!
Kinder können sich über die simpelsten kleinen Wunder des Lebens freuen – oder wann habt ihr euch das letzte mal über eine Stunde auf dem Eis mit Schlittschuhen an den Füssen gefreut wie eine Schneekönigin?
Immer, wenn ich in die strahlenden Augen meiner Enkelkinder schaue, weil sie mich nach langem (so um die 12 Stunden) wiedersehen, dann denke ich: Wie wunderbar ist die Welt, wenn man sie mit Kinderaugen sieht. Und wenn diese kleinen Menschen mir ihre Geschichten erzählen, dann denke ich: Warum nochmal machen wir eigentlich das Leben so unfassbar kompliziert. Es könnte mit etwas Fantasie, einer Prise Humor und ganz viel Strahlen im Gesicht so verdammt einfach sein.
Kinder halten uns nicht nur regelmässig den Spiegel vor, sie zeigen uns auch immer wieder die wirklich wichtigen Werte des Lebens – und wir täten gut daran, von ihnen zu lernen, anstatt sie möglichst schnell angepasst werden zu lassen.
Ein Hoch auf die Kinder dieser Welt – ganz besonders auf meine beiden kleinen Wilden, die selbstverständlich mit Abstand die besten sind.
#Grosiliebe
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