von süss bis ungeniessbar

Der Sinn des Lebens

Mein Coach hat mich gestern nach dem Sinn meines Lebens gefragt. Wow, ganz schön philosophisch. Und meine Antwort ganz schön platt: Glück und Zufriedenheit. Mit dieser Antwort hat er sich nicht zufrieden geben wollen. Er wollte es genauer wissen. In meinem Kopf war Sturm! Es kann doch nicht sein, dass ich den Sinn meines Lebens nicht einfach raushauen kann. Was soll das?

Nun, die Frage hat eigentlich darauf abgezielt, ob ich durch den Verlust meines Göttergatten den Sinn meines Lebens verloren habe. NEIN – habe ich nicht!

Ich habe nach dieser Frage aber intensiv weiter gegrübelt. Wie benenne ich ihn nun, den Sinn meines Lebens? Und ich habe bis spät abends philosophisch viel zu weit gesucht. Eigentlich ist es in meinem Fall nämlich ziemlich einfach:

Als Familienmensch und Freundin ist der Sinn meines Lebens, meine Liebsten um mich herum lieben zu dürfen und von ihnen geliebt zu werden. Und weil ich mehr als „nur“ Ehefrau, Sparringspartnerin und Lebensbegleiterin meines Göttergatten war, habe ich durch seinen Tod wohl eine grosse Lücke in mein Leben gerissen bekommen, aber ich habe definitiv den Sinn des Lebens nicht verloren.

Diese Erkenntnis hat mich mit einer tiefen Dankbarkeit erfüllt. Ich habe das Privileg, von ganz vielen Menschen geliebt zu werden, weil ich auch sehr viele Menschen sehr lieben kann. Da gibt es

. meine Kinder
. meine Enkelkinder
. meine Eltern
. meine Schwiegerkinder
. meinen Bruder und seine Familie
. meine grosse Familie
. meine Freundinnen und Freunde

und viele Wegbegleiter-/innen, die ich niemals missen möchte.

Keiner dieser Menschen kann meinen Göttergatten ersetzen. Das ist aber auch nicht das Ziel. Das Ziel meines Lebens ist es, die Liebe niemals zu verlieren und glücklich sein zu dürfen. Und ich merke gerade, dass ich zwar gerade einen harten Schlag verarbeiten muss, weil ich EINE grosse Liebe des Lebens verloren habe. Alle anderen sind aber noch da! Und all diese anderen Menschen helfen mir, mit der Lücke leben zu lernen, die mein Göttergatte hinterlassen hat.

Auch wenn es mir manchmal schwer fällt, mich aus meinen Löchern wieder ans Licht zu kämpfen, so weiss ich eines mit Sicherheit: Da sind immer Menschen, für die es sich zu leben und zu lieben lohnt. Und da bin ja noch ich! Ja, ICH gebe dem Leben nämlich auch ganz viel Sinn. Warum?

Weil ich es immer wieder schaffe, anderen einen Sonnenstrahl ins Herz zu zaubern.
Weil ich durch meine Liebe starke Bänder zwischen Menschen erschaffen habe, auf die ich stolz bin.
Weil es Menschen gibt, die durch mich einen Sinn in ihrem Leben sehen.

Ja, ich darf ruhig auch mal mir auf die Schulter klopfen. Ich hadere nämlich in letzter Zeit soviel mit mir und mit den Geschehnissen der letzten 8 1/2 Jahre, dass ich dabei fast vergesse, wieviel ich eigentlich in diesem einen Leben schon bewegt habe. Und wenn ich mir ins Bewusstsein rufe, wieviel das wirklich ist, dann habe ich ihn, den Sinn meines Lebens. Und all das hat nur funktioniert mit ganz viel Liebe. Nun gilt es, selber auch für mich dankbar zu sein. Selbstliebe wäre der Schlüssel – ich bin auf dem Weg … weg von Selbstkritik und viel zu hohen Ansprüchen an mich, hin zu einer grossen Umarmung, nur für mich.

Danke Coach, für den wertvollen Denkanstoss!

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8 Kommentare

  1. Erika

    Ich habe den Beitrag nun schon dreimal gelesen und werde jedes Mal ganz still. Danke, für diese Worte und Gedanken: Sie finden mich.

    • modepraline

      Ich weiss, dass Du mich verstehst 🙂 Dafür danke ich Dir von Herzen.

  2. Marti Beatrice

    so wunderschön gschriibe 🫶🫶

  3. Rosmarie Kurth

    Wundervou gschribä das hedmär richtig zdänkä gä. Du bisch ä wundervouä Mönsch i hadi i mis Härz gschlossä au weni Di nid könnä bisch Du mir mega noch.

    • modepraline

      Was für liebi Zile, danke derfür! Das macht mer Muet 🙂

  4. Katharina Aebi

    Sehr zutreffend verfasst!😘

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