von süss bis ungeniessbar

Lesen und Schreiben

Ich lese und schreibe, weil ich lesen und schreiben kann. Könnt ihr alle auch! Warum tut ihr es dann nicht? Eigentlich kann doch jeder in der ersten Welt lesen und schreiben … und doch tun es nur wenige. Entweder weil sie keine Lust haben, weil sie – wie sie selber sagen – es nicht gut können oder warum auch immer. Vom ersten Buchstaben meines Lebens an habe ich gelesen und geschrieben. Irgendwie logisch … für mich! Nicht für andere. Die fragen nämlich nicht selten, wie man sowas freiwillig tun könne. Und ich frage mich dann, wie man sowas freiwillig nicht tun kann? Schreiben und lesen ist doch wie essen und trinken. Das tut man doch auch freiwillig – in der Regel zumindest. Warum also nicht auch lesen und schreiben? Was ist daran so verflixt schwierig, dass man es als Zwang ansehen kann? Ich verstehe es nicht! Das Sortieren der Buchstaben? Das Aussprechen der Laute? Das Verstehen des Geschriebenen? Oder einfach alles zusammen? Ich stelle mir gerade vor, wie ein Leben ohne Lesen und Schreiben sein würde. Schreckliche Vorstellung. Langweilig. Öde. Für mich eigentlich unmöglich! Weiterlesen

Toiletten-Lektüre

Kennt ihr das – mit der Zeitung auf dem Klo zu sitzen? Gemütlich, lesend, manchmal so lange, bis die Beine einschlafen? Hand aufs Herz: Die meisten kennen das, oder?

Das grösste aller Lieblingskomplimente bekam ich im Bezug auf mein kürzlich veröffentlichtes Buch letzthin von einer treuen Leserin, und zwar genau zum Thema Toiletten-Lektüre. Sie hat mein Buch gekauft, liess es bei mir signieren (das macht mich immer unglaublich stolz) und erzählte dann meiner Tochter: „Die Geschichten Deiner Mama sind der Hammer. Ich habe das Buch auf der Toilette deponiert. Eine Geschichte ist gerade ein Toilettengang lang, das passt wunderbar.“ Weiterlesen

Der ganz normale Ehewahnsinn

Dialog zwischen einem ganz normalen Ehepaar:
Sie: „Schatz, denkst Du daran, dass wir heute Abend ins Theater gehen!?
„Er: „Wir gehen ins Theater? Warum weiss ich nichts davon?
Sie: „Ich habe es Dir letzte Woche gesagt.“
Er: „Wann?“
Sie: „Am Frühstücksstisch, als ich den Bericht über das Theaterstück sah.“
Er: „Du weisst doch, dass ich nie speichere, was Du mir sagst, wenn ich die Zeitung lese.“
Sie: „Fakt ist, dass ich nun die beiden Tickets für heute Abend habe.“
Er: „Dann muss ich wohl mit.“
Sie: „Nein, Du musst nicht, aber es wäre schön!“
Er: „Sag ich doch, ist genau das gleiche.“
Sie: „Also, wenn es Dir so gegen den Strich geht, suche ich eine andere Begleitung.“
Er: „Ich habe nie gesagt, dass es mir gegen den Strich geht.“
Sie: „Du tust gerade so, als ob ich Dich zwingen würde.“
Er: „Ich hatte es halt einfach nicht auf dem Plan, drum bin ich gerade etwas überrumpelt.“
Sie: „Was kann ich denn dafür, wenn Du nie zuhörst?“
Er: „Ich habe Dir schon zig mal gesagt, dass Du mir keine Termine setzen sollst, wenn ich
am Lesen bin. Du weisst, dass ich dann nicht aufnahmefähig bin.“
Sie: „Dann bin ich jetzt also schuld daran, wenn Du nicht zuhörst?“
Er: „Niemand ist schuld, es lief nur einfach nicht optimal.“
Sie: „Dann rufe ich jetzt also Susanne an, und frage sie, ob sich mich begleiten würde.“
Er: „Ich habe langsam das Gefühl, dass Du mich gar nicht mitnehmen willst.“
Sie: „Du hast vorhin gesagt, dass Du dann wohl mitkommen MUSST.“
Er: „Echt, hab ich das? Kann mich gar nicht erinnern.“
Sie: „Man kann mit Dir einfach nicht normal reden.“
Er: „Wieso? Ich sage doch gar nichts.“
Sie: „Eben, und zuhören tust Du auch nicht.“
Er: „Weisst Du was, mich nervt dieses Theater!“
Sie: „Wusst ichs doch, Du willst gar nicht mit mir ins Theater.“
Er: „Nicht DIESES Theater, das Theater hier mit Dir!“
Sie: „Ach, nun mache ich wieder Theater, weil Du nicht zugehört hast.“
Er: „Ja, und das geht mir ziemlich auf den Senkel.“
Sie: „So, mir reichts, ich ruf jetzt Susanne an und werde mir einen schönen Abend
machen.“
Er: „Tu das, mir ist die Lust ohnehin schon lange vergangen.“
Sie: „Pha, als ob Du überhaupt je Lust gehabt hättest.“

Das ist der Moment, in dem sie den Raum verlässt um zu telefonieren und er sich zurücklehnt, sich genüsslich streckt und dabei denkt: „Nochmal Schwein gehabt, um ein Haar hätte ich den heutigen Abend im Theater verbracht, anstatt Fussball zu schauen.“

Eben der ganz normal Ehewahnsinn!

 

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