von süss bis ungeniessbar

Prioritäten neu sortiert

Habt ihr euch schon einmal überlegt, wie oft ihr euch um belanglose Dinge sorgt oder einen Kopf macht? Ich muss zugeben, dass ich die letzten Jahre mit mir selber sehr kritisch umgzugehen lernte. Und genauso habe ich mich auch immer öfter geärgert, wenn in den Medien belangloser Mist ganze Seiten füllen durfte.

Seit sich unser Leben durch eine fiese Krankheit aber komplett verändert hat, haben sich die Prioritäten erst recht neu positioniert. Und es gibt Dinge, die kann ich einfach nicht mehr ausstehen – und schon gar nicht mag ich mehr darüber lachen. Dinge wie …

–> warum Sarah und Pietro Lombardi sich wirklich getrennt haben

–> wie man ohne Gewichtszunahme am besten durch die Festtage kommt

–> was sich die Superpromis ihre Weihnachtsgeschenke kosten lassen

…all das sind Dinge, die mich nur den Kopf schütteln lassen. Und das sind nur drei von gefühlt drei Millionen solcher Dinge! Es mag noch so abgedroschen klingen, aber es ist tatsächlich so, dass ich mir nur etwas wirklich wünsche: Gesundheit für meinen Göttergatten. Und das ist tatsächlich auch das einzige, was ich als Dauergedanke im Kopf habe. Ich möchte nur, dass meine Lieben gesund und glücklich sind. Alles andere ist mir sowas von piepegal – mehr egal geht gar nicht.

Was ich dafür tun und geben würde? A L L E S !!! Und das ist nicht erst jetzt so … das war schon immer so. Aber jetzt ist es eben omnipräsent und lässt mich 100 mal am Tag den Kopf schütteln ob all dem Müll, der von der Allgemeinheit als wichtig angesehen wird. Wir Menschen sind echt doof. Solange es uns gut geht, werten wir den grössten Mist als wichtig. Und wenn es uns auf einmal nicht mehr gut geht, wird uns bewusst, dass die Gesundheit das wichtigste Gut überhaupt ist. Jeder weiss das – aber wirklich schätzen tut es trotzdem keiner. Man merkt es erst, wenn es plötzlich nicht mehr so ist.

Wenn ihr diese Zeilen lest, so fragt euch kurz ganz ehrlich, wann ihr zum letzten mal dankbar nach rechts und links geschaut habt und dabei dachtet: „Wie schön, dass es mir und meinen Lieben gut geht. Das grösste Privileg überhaupt.“ Sollte das schon lange her sein, so macht es ganz geschwind. Drückt eure Lieben und freut euch, wenn ihr alle gesund und munter seid. Es kann sich nämlich schlagartig ändern … und dann ist von jetzt auf gleich nichts mehr, wie es einmal war. Geniesst jeden guten Tag im Leben! Es ist ein Geschenk…

Nach fünf Wochen …

… im neuen Leben, zu welchem nun leider auch eine erschreckende und lähmende Diagnose meines Göttergatten gehört, versuche ich mich an das neue Normal zu gewöhnen.

Ich habe keine Ahnung, ob und wie so etwas jemals gelingen soll. Inzwischen haben wir alle gemerkt, dass die runde Kugel namens Welt sich weiterdreht, als ob nichts geschehen wäre. Für uns hat sich aber von einer Sekunde auf die andere alles verändert. Rund um uns herum läuft alles weiter wie gewohnt. Das ist manchmal ein komisches Gefühl – oft aber auch einfach nur gut, weil wir sonst den Boden unter den Füssen komplett verlieren würden.

Noch nie mochte ich Achterbahnfahrten – jetzt weiss ich wohl auch, wieso das so ist. Es gibt nichts Schlimmeres, als die Achterbahn des Lebens. An einem Tag geht es kurz nach oben und es fühlt sich gut an. Oben bleibt es einen Moment stehen und man kann kurz Luft holen, um dann im steilen Sturzflug wieder nach unten zu stürzen und starr vor Schreck regungslos im Leeren zu liegen. In etwa so fühlt sich das Leben seit fünf Wochen an. Und dann gibt es noch diese unendlich langen Tage im Vakuum; oder im Niemandsland. So nenne ich die Grauzone zwischen Leben und Funktionieren. Das mechanische Abspulen von Routinedingen und die unendlich vielen Leerläufe, weil die Gedanken einfach nicht zu kontrollieren sind und sich ständig um den neuen Familienbegleiter namens „Krankheit“ drehen.

Die Frage nach dem WARUM habe ich inzwischen in den Keller verbannt. Es bringt nichts. Es gibt schlicht keine Antwort auf diese Endlosschlaufe.

Ich merke, dass ich gerne ab und zu wieder schreiben möchte. Genauso merke ich aber auch, dass das unbeschwerte Schreiben der Modepraline aus dem alten Leben irgendwie nicht mehr möglich ist. Warum? Nun ja: Das alte Leben gibt es nicht mehr. Wir versuchen alle, unseren Weg im neuen Leben irgendwie zu finden. Und das einzig schöne dabei ist, dass wir zusammenhalten wie Pech und Schwefel. Die Familie, die Freunde – das Netz funktioniert! Sonst kann ich leider dem Ganzen keinen Sinn abgewinnen. Es gibt auch keinen Sinn. Ich meine: Worin sollte der Sinn bestehen, aus einem wunderschönen und sattgrünen Kleeblatt einfach ein Blatt wegreissen zu wollen? Und weil so etwas nur sinnlos sein kann, werden wir das nicht einfach so geschehen lassen. Wir kämpfen gemeinsam, halten uns fest und rücken näher zusammen als je zuvor. Sich geschlagen geben ist keine Option.

Die Kampffront steht bereit – allen voran der Göttergatte, umgeben von seiner Modepraline, dem Tochterkind, dem Sohnemann, der ganzen grossen Familie drumherum und allen lieben Freunden. Gang egal, was die Achterbahn für Kurven und für ein Tempo vorgibt – wir haben uns angeschnallt.

 

Wir sagen danke…

…für alle guten Wünsche…

…für die hübschen Karten…

…für Blumen…

…für Schutzengel…

…für unzählige SMS…

…für viele E-Mails…

…für aufmunternde Briefe…

…für jeden einzelnen positiven Gedanken…

…für die Tatsache, dass ihr uns alle tragen und kämpfen helft…

Wir haben der unheilbaren Krankheit den Kampf angesagt und der Göttergatte pfeift auf die Statistiken. Er will seine eigene Statistik machen – seine Aussage: „Trau keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast!“

Wir geben ALLES – und freuen uns, dass wir ein offensichtlich hervorragendes Netz haben, welches uns trägt.

DANKE, ihr Lieben! 🙂

Wunschkonzert für meine Leser-/innen Teil 7

Ich habe auf Facebook einen Aufruf gemacht, bei welchem ich nach Themen, Ideen, Visionen, Gedanken oder Überlegungen für Geschichten gefragt habe. Eine ziemliche Herausforderung, denn manche Ideen sind einfach Sätze, mit welchen ich anstellen kann, was ich will. Dann mal los – hier für „Es Marinsche“:
 Augen zu und durch

Wenn dir das Leben Zitronen vor die Füsse schmeisst….und dir immer wieder Salz in die Zitronenlimo kippt….trinken oder neuen Ansatz bereiten…… 😉 ..nach dem Motto „Wir haben immer die Wahl zwischen uns unterkriegen zu lassen oder es uns lösungsorientiert so komfortabel wie möglich zu gestalten, um gestärkt daraus hervorzugehen“…

Diese Zeilen hat mir Marina auf meiner Facebookseite als Input für eine Geschichte hinterlassen. Und ich weiss genau, warum sie das getan hat. Sie hat nämlich einen unglaublich steinigen Weg bereits hinter sich – und noch ein ganzes Stück vor sich. Und ich bewundere sie, denn sie hat sich bisher NICHT unterkriegen lassen.

Es gibt sie doch für alle, die Tage, an welchen man einfach nur jammern möchte. Jammern über das Wetter, die Kopfschmerzen, die unruhige Nacht ohne Schlaf, die Hitze, den Regen, die Kälte, die Rückenschmerzen, die doofen Leute und was es sonst noch alles zu jammern gibt. Und das ist der Moment, in welchem man sich überlegen sollte, ob ES wirklich so schlimm ist. Es gibt nämlich bestimmt irgendwo auf der Welt jemanden, dem es noch bescheidener geht.

Ich erinnere mich an den Tag, an welchem sie – neben gefühlt 100 anderen fiesen Hürden – erfahren hat, dass sie einen langen Gesundungsweg antreten muss, wenn sie keine Flügelchen fassen will. Und damals dachte sie, dass sie das niemals schaffen würde. Und ich muss gestehen, dass ich an ihrer Stelle vermutlich einfach nur im Tränenmeer versunken und mich selber unendlich bedauert hätte. Allen Widrigkeiten zum Trotz hat sie aber beschlossen, sich nicht unterkriegen zu lassen und den Kampf aufzunehmen. Und dies macht sie bis heute hervorragend und immer wieder mit einer Prise Humor. Ich staune! Dort, wo ich vermutlich vor mich hinlamentieren würde, postet sie ein Bild mit einem humorvollen Kommentar…und ich denke mir: Meine Güte, woher nimmt sie nur diese Kraft. Denn auf ein riesiges Unterstützungsnetz kann sie auch nicht gerade zählen.

Eine starke Frau, die beweist, dass man auch auf dem Weg durch die Talsohle noch die Wahl hat, ob man liegenbleiben, oder wieder nach oben klettern will. Ich ziehe meinen Hut vor Dir, liebes „Es Marinsche“!

 

Zeit des Vergessens

Wir werden alle immer älter. Die Medizin macht es möglich! Leider kommen damit aber auch Krankheiten wie Altersdemenz oder Alzheimer immer öfter vor. Und da stellt sich mir immer wieder die Frage, ob ich tatsächlich so alt werden möchte.

Ich habe in der eigenen Familie diese Krankheit über Jahre sehr nah miterlebt, und ich kenne liebe Menschen, welche seit Jahren einen sehr kranken Menschen pflegen und dabei immer wieder über ihre Grenzen hinausgehen müssen. Schlimm für die Betroffenen, noch viel schlimmer für die Angehörigen! Weiterlesen

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