von süss bis ungeniessbar

Machen Kleider immer noch Leute?

Dies ist ein Gastbeitrag vom Sohnemann:

Um dem Statussymbol Kleidung auf den Grund zu gehen, müssen wir ein wenig in der Zeit zurückreisen, irgendwo zwischen Mittelalter und Renaissance: Damals waren opulente, verzierte und mit Rüschen besetzte Kleider der letzte Schrei bei Mann und Frau von Welt. Frauen trugen weite Kleider mit Metallgestellen darunter, welche den sonst viel zu langen Röcken den nötigen Halt verliehen und die es praktisch verunmöglichten, die Kleider alleine anzuziehen.
Bei Männern war weit ebenfalls im Trend, trug Mann doch damals die berühmten „Ballonhosen“, denen die aufgeblasen anmutenden Oberschenkelpartien ihren Namen verliehen. Sowohl Mann als auch Frau von Welt trug ausserdem Schminke und viel Parfüm, da die Waschräume dazumal noch etwas weniger frequentiert besucht wurden, als wir das heute kennen.
Der grösste Unterschied im Vergleich zu heute waren jedoch die gesellschaftlichen Verhältnisse: so verfügten nur wenige reiche Kaufleute und Adlige überhaupt über genügend Geld, um sich derartig extravagante Textilien und Accessoires in die Schränke zu stellen. Der grösste Teil der Gesellschaft trug schlichte, gelbliche bis braune Kleider, da Farbstoffe zu dieser Zeit sehr begehrt und teuer waren, weil der Herstellungs- und Beschaffungsaufwand im Vergleich zu heute viel grösser war.
Lange Rede kurzer Sinn: Schon damals galt eine bestimmte Art von Kleidung als Statussymbol; man konnte sich in eine Reihe stellen mit den Reichen und Adligen. Weiterlesen

Offener Brief

Lieber Petrus

Ich habe ein Problem. In meinem Schrank sind die dünnen Kleider eingemottet und die Winterpullis und Jacken sind einsatzbereit. Mein Auto hat die Winterrreifen drauf und der Garten ist auf winterfest gerüstet. Die Katzen haben die Unterwolle sehr dicht und meine Füsse sind auch auf Winter eingestellt – was soviel heisst wie: Die Nägel sind nicht mehr lackiert und die Hornhaut darf auch wieder Hornhaut sein, stört ja keinen. Weiterlesen

Sprichwörter von A – Z / Buchstabe K

Kindermund tut Wahrheit kund. Dieses Sprichwort kommt daher, weil ein Kind noch nicht den Sprachregeln der Erwachsenenwelt folgt. Es sagt, was es sieht – und demzufolge auch das, was es denkt. Und das kann manchmal ganz schön hart sein. Wenn uns jemand sagt, dass er seinen dicken Hintern in keine Hose mehr bringt, sagen wir netterweise: „Echt jetzt, das wäre mir gar nicht aufgefallen. Ich finde, Du siehst aus, wie immer.“ Bei einem Kind kann es schon mal vorkommen, dass es bei Mama an der Bluse zupft und fragt: „Mama, warum hat diese Frau so einen dicken Hintern?“ Klatsch! Also meine Tochter hat dieses Sprichwort immer laut und deutlich gelebt. Überall! Auch in der Schule, wenn die anderen Mütter zu den Geburtstagen Kuchenkunstwerke kreierten und sie trocken dem Lehrer sagte: „Kann ich auch Semmeln und Schokolade bringen? Meine Mama hat keine Ahnung vom Backen.“ Danke, liebes Kind. Kindermund tut eben wirklich Wahrheit kund, ob es uns nun passt, oder nicht! Weiterlesen

Outlet ist nicht gleich Schrott!

Haben sie auch schon einmal in einem Outlet eingekauft? Wissen sie, was ein Outlet ist? Also im deutschen Sprachgebrauch bedeutet Outlet: „eine Verkaufsstelle, in der Waren aus nicht mehr aktuellen Kollektionen, B-Ware, Rückläufer des Handels oder Ware aus Überproduktionen zu in der Regel günstigeren Preisen angeboten werden“ (Quelle: Wikipedia).

Soweit, so gut. Ich betreibe unter anderem selber einen Outlet und kämpfe immer wieder gegen das Vorurteil: Outlet gleich Schrott, demzufolge bitte spottbillig! Weit gefehlt! Mein Outlet ist ein hübscher kleiner Laden in einer charmanten barocken Altstadt.

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Überdosis Farb- und Stilberatung

Vor Jahren habe ich eine Ausbildung zur Farb- und Stilberaterin gemacht. Also, wenn ich ehrlich bin, habe ich mich einfach durch den Kurs gewürgt, weil ich einbezahlt hatte und kein Weichei sein wollte – wirklich viel konnte ich der Logik aber nicht abgewinnen. Dass nicht jedem Menschen jede Farbe gleich gut steht, wusste ich vorher schon. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass ein gesunder Mensch mit Stil im Spiegel selber sieht, ob ihm etwas steht, oder ob es ein kompletter Griff ins Klo ist. In dieser Ausbildung habe ich damals gelernt, dass es dafür aber sowas wie „Anleitungen für Dummies“ gibt. Und dass man jeden Menschen klassifizieren kann:

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