von süss bis ungeniessbar

Drängeln was das Zeug hält

Ich dachte ja bislang immer, unsere Tempolimiten auf Schweizer Autobahnen seien für die Katz. Nun hatte ich aber das Vergnügen, auf der Deutschen Autobahn fahren zu dürfen. Ehm: Ich finde ja unseren ordentlichen Autobahnverkehr seither wieder mehr als okay. Kaum schnuppert man nämlich deutsche Luft, gibt es bei vielen Möchtegerns in ihren Boliden kein Halten mehr.

Wenn ich auf der Überholspur mit 140 km/h fahre, mir aus dem Nichts auf einmal ein deutscher Pfeil im Nacken sitzt (also quasi bündig Stossstange an Stossstange), nach rechts zieht um auf der rechten Seite mit gefühlt 200 Sachen an mir vorbeizuziehen, um meinem Vordermann aufzusitzen … dann merke ich, wie fest ich doch eine Schweizerin bin. Ich bin überfordert, entsetzt und schüttle den Kopf! Was soll das?

Als ob dieses rüppelhafte Verhalten nicht schon schlimm genug wäre, gibt es auch welche, die man im Rückspiegel mit den Händen fuchteln sieht, um einem deutlich zu machen, dass man sich gefälligst in Luft auflösen soll. Sofort! Unmittelbar! Selbst wenn da gar nirgends ein Plätzchen zum Ausweichen ist. Egal!

Das Allerbeste an diesen lebensmüden Rasern finde ich ja, dass sie nach ihren waghalsigen Manövern letztlich irgendwo im Stau oder an einer Ampel 10 Autos vor mir wieder stehen … und sich tierisch darüber aufregen, dass sie nicht fliegen können. Echt jetzt? Leben gefährden um möglicherweise eine Minute zu gewinnen – oder noch wahrscheinlicher einen Unfall zu bauen, bei welchem leider immer auch Verantwortungsbewusste zu Schaden kommen. Der Göttergatte sagt ja immer, ich soll nur kurz die Bremse antippen, um die Arschkleber zu wecken und loszuwerden. Aber ich kann euch sagen: Wenn mir diese Idioten so nah auffahren, dass ich im Rückspiegel nicht mal mehr deren Scheinwerfer sehen kann, dann traue ich mich nicht mal mehr in die Nähe der Bremse zu kommen. Ich weiss nämlich, was Auffahrunfälle anrichten können. Seit Jahren lebe ich mit einem Schleudertrauma, welches ich unverschuldet durch einen unaufmerksamen Idioten kassiert habe.

Ich fahre also definitiv lieber in der Schweiz Auto. Jaja, ich weiss: Ich werde alt und übervorsichtig! Aber diese Raser sind echt nicht meins …

 

Wunschkonzert für Leser-/innen Teil 4

Ich habe auf Facebook einen Aufruf gemacht, bei welchem ich nach Themen, Ideen, Visionen, Gedanken oder Überlegungen für Geschichten gefragt habe. Eine ziemliche Herausforderung, denn manche Ideen sind einfach Sätze, mit welchen ich anstellen kann, was ich will. Dann mal los – hier für Nicole M.:

Die Krux mit der Warteschlange

Eine meiner Leserinnen hat mir diesen Input gegeben, weil sie offenbar überall immer in jener Warteschlange steht, wo es am langsamsten vorwärts geht. Sei es beim Einkaufen, auf der Bank oder am Buffet im Hotel. Da wo sie steht, da stockt es. Und ich bin überzeugt, dass es – sobald sie die Schlange wechseln würde – am anderen Ort stocken würde. Warum ich das weiss? Weil es mir genauso geht!

Am allerschlimmsten finde ich es aber auf der Autobahn im Stau. Da steht man ewig in der Schlange, und auf einmal fangen die Wagen in der Schlange nebenan sich zu bewegen an. Also signalisiert mir mein Hirn, dass ich doch am besten schleunigst die Kolonne wechsle. Prima! 20 Schweissausbrüche und gefühlt 500 Hupkonzerte und Vogelzeichen später stehe ich also in der Kolonne nebenan. Und ratet mal, welche Wagen sich nun bewegen! Genau!!!! Jene auf dieser Seite, in welcher ich bis vor kurzem noch gerade gestanden habe. Und meine neue Kolonne steht bockstill!

Ich habe keine Ahnung, ob das auch unter Murphy’s Law fällt – aber es gibt doch diese Sache mit dem Zonk. Egal, wie man es dreht oder wendet, man zieht immer wieder den Zonk. So in etwa fühlt es sich an, wenn man beim Einkaufen, auf der Strasse, am Buffet oder wo auch immer einfach definitiv falsch einfädelt. Egal wie und egal wo. Es gibt nichts zu rütteln. Die anderen sind einfach immer besser dran. Woran das wohl liegen mag?

Bitte nicht drängeln

Ich finde Drängeln grundsätzlich mühsam, egal in welcher Lebenslage. Ganz besonders geht mir diese unangenehme Angewohnheit mancher Menschen aber auf der Autobahn auf den Senkel. Nicht nur, dass es extrem mühsam ist – es ist auch noch unglaublich gefährlich.

Jemandem am Hintern des Autos zu kleben, käme mir nicht im Traum in den Sinn. Zu gross ist mein Respekt vor einem Crash. Bei hohem Tempo schon gar nicht, denn der Bremsweg wird bekanntlich mit zunehmender Geschwindigkeit immer grösser. Was reitet also die notorischen Arschkleber, bei welchen ich auf der Autobahn das Gefühl habe, dass sie demnächst im Kofferraum meines Autos mitfahren möchten. Manche fahren so nahe auf, dass ich im Rückspiegel nicht einmal mehr das Nummernschild sehen kann. Weiterlesen

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