von süss bis ungeniessbar

145 – die Hexennummer

145 sind drei wichtige Zahlen. Diese Zahlen muss man wählen, wenn man befürchtet, sich vergiftet zu haben! So geschehen heute im Hause der Modepraline. Wie jetzt? Ihr glaubt, ich sei bescheuert? Ihr habt recht!!!

Wie bringt man Kunstharzlack und Acrylfarbe von einem porösen Gegenstand weg? Also ich weiss seit heute, dass es mit Javelwasser und Putzessig NICHT funktioniert … aber es gibt eine fiese chemische Reaktion. Diese hat zur Folge, dass das Gebräu eine riesige Gasschwade freisetzt und im Gefäss bräuselt es gefährlich. Da ich ja bekanntlich meine Nase immer zuvorderst haben muss, hab ich das Gas natürlich volle Pulle eingeatmet und alles hat zu brennen angefangen. Die Augen haben gebrannt, die Nase hat gebrannt, der Hals fühlte sich taub an und DAS GANZE HAUS stinkt noch immer wie ein explodiertes Hallenbad!

Ich hatte ein klitzekleines bisschen Angst um meine Atemwege und … überhaupt. Also habe ich diese drei Zahlen gewählt und wurde mit einer Ärztin verbunden, der ich erzählen musste, welche Flüssigkeiten ich gemixt habe. Ich habe mich dabei so geschämt, dass ich am liebsten in ein Loch gekrochen wäre. Die Ärztin meinte aber: „Wir bekommen ca. 100 Anrufe täglich wegen solcher Mixturen – das passiert fast jeder Hausfrau mal!“ Hä???? Ich bin also nicht die einzige Deppin, die solchen Mist macht? Ich war überzeugt, dass das NUR MIR in den Sinn kommt. Aber nein, sie fand das total normal, dass einem sowas passiert. Echt jetzt?

Klein Ellie niest des öfteren … ich glaube, sie findet diese Javeldämpfe nicht so cool. Übrigens nennt sich der nette Dampf, den ich volles Rohr eingeatmet habe „Chlorgas“ und ist in der Konzentration der handelsüblichen Putzmittel nicht tödlich. Ich kann also weiterhin Hexenmixturen kreieren und mit der netten Ärztin auf 145 telefonieren. Ach ja: Kunstharz und Acrylfarbe sind immer noch bombenfest am Gegenstand, den ich eigentlich damit reinigen wollte.

P.S.: Der Göttergatte meinte: „Dich kann man echt nicht alleine lassen – häng das bloss nicht an die grosse Glocke!“ Kicher … warum nicht, wenn ich über mich lachen kann, dann können das die anderen doch auch, oder?

Mein wahres ICH?

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Eine liebe Kollegin von mir hat ganz spontan bei einem Ausflug dieses Bild von mir geknipst – und sie ist Fan davon. Ich muss gestehen, dass ich selber das Gefühl habe, schon bessere Bilder von mir gesehen zu haben. Sie ist aber absolut davon überzeugt, mit genau diesem Bild mein wahres und inneres ICH zu zeigen. Und weil sie so begeistert ist davon, hat sie mich auch gebeten, dieses Bild auf Facebook als Profilbild zu brauchen.

So – und jetzt mache ich sogar noch einen Egobeitrag auf meinem Blog darüber. Ich habe keine Ahnung, welche Dinge man auf diesem Bild sehen könnte, die man auf anderen Bildern nicht sieht. Sie meinte, man sehe das spitzbübische und liebliche an mir und es zeige gleichzeitig noch mein grosses Herz. Aha! Seht ihr das Herz auf diesem Bild? Wenn ja, dann werde ich mich wohl dringend in der Herzchirurgie anmelden müssen…

Nein, schon klar, was sie meint. Aber selber sieht man solche Dinge bekanntlich nicht wirklich. Zumal ich mich auf Fotos grundsätzlich ätzend finde. Ich wage sogar zu bezweifeln, dass es viele Menschen gibt, die sich gerne auf Fotos sehen. Die meisten sehen sich selber doch total anders, als die anderen dies tun. Und genau deswegen finde ich so spannend, dass sie dieses Bild derart wahnsinnig findet. Ich sehe einfach mich, von der Sonne geblendet und mit meinen berühmten Stirnfalten, die ich seit meiner Kindheit habe. Mein Inneres sehe ich nicht wirklich. Aber ich habe mir bildlich vorzustellen versucht, wie es aussähe, wenn man mein Inneres wirklich sehen würde … so mit Magendarmtrakt und offenem Herzen und Lungenflügeln und all den Innereien. Igittigitt…! Ich vermute, dass sie mit dem Inneren nicht meine Innereien gemeint hat. Aber eben: Mein verborgenes ICH kann ich auf keinem Bild erkennen … und ihr so???

Eine Portion Currynudeln mit Husten

Kürzlich am Bahnhof Takeaway: Die Tochter und ich stehen beim Asia-Foodstand und haben Hunger. Also lesen wir die Karte am Eingang und stellen uns an den Tresen. Ein düster dreinschauender Jüngling knurrt: „Was wollen?“ Ich: „Was ist rotes Curry?“ Er: „Curry!“ Ich dachte erst, er wolle mich veräppeln. Aber ihm war gar nicht nach Grinsen oder so – nicht einmal ansatzweise. Ich: „Scharf!“ Er: „Ja.“ Nun gut, ich bestelle zweimal zum „hier essen“ und wir setzen uns an einen Bistrotisch neben dem Tresen. Weiterlesen

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