von süss bis ungeniessbar

Irgendwie anders …

Der Göttergatte und ich haben uns zum feinen Abendessen mit Freunden getroffen. Mit Freunden, die wir schon ein ziemlich langes Weilchen nicht mehr gesehen haben.

Abgesehen davon, dass wir unglaublich lecker gegessen haben, hat sich da etwas verändert, worüber wir herzlich gelacht haben:

Früher, als wir noch jung und knusprig waren, haben wir über unsere Jobs, über unsere „Schandtaten“, über die Familienplanung und über unsere kleinen Kinder gesprochen. Wer hat wieviele Zähne bekommen? Wer kann schon laufen? Wie läufts in der Schule? Sind noch mehr Kinder ein Thema? Wo gehen die nächsten Familienferien hin?

Heute ist das irgendwie anders. Zwar sind unsere erwachsenen Kinder immer noch ein Thema – zugegebenermassen sogar ein grosses Thema. Aber dann kommt es: Das Gespräch, über welches wir bei unseren Eltern und Grosseltern immer gelacht haben. Wer hat welche Beschwerden und was tut er dagegen. Kaputter Rücken und Physiotherapie. Neue Hüfte steht auf der Liste der offenen Projekte. Schulter macht Probleme und schränkt ein. Drehschwindel macht das Leben mühsam. Und so könnte man das Klagelied der altersbedingten Abnutzungserscheinungen weitersingen bis ins Unendliche.

Als wir bemerkt haben, worüber wir uns alle grad unterhalten, konnten wir herzlich darüber lachen, dass wir nun in der Rolle der alten Eltern oder Grosseltern sind. Die Schandtaten beschränken sich auf „ich glaube, ich nehme noch ein drittes Prosecco“ oder „komm, wir sind mutig und gönnen uns noch ein Dessert“! Und auf dem Heimweg um halb elf Uhr Abends haben wir die Jungen gesehen, die sich auf den Weg zu ihren Schandtaten gemacht haben … zu einer Zeit, in der unser Bett laut ruft: „Komm schon, hinlegen – Licht aus!“

Ja, so ändern sich die Zeiten!

Wenn sich alles dreht …

… und man die Orientierung verliert, dann nennt sich das Lagerungsschwindel oder eben Drehschwindel. Und ich kann euch versichern: DAS IST NICHT LUSTIG!!!

Ich bin ja vor ein paar Wochen auf Mallorca ganz übel auf den Kopf gefallen und leide seither unter mehr oder weniger starkem Lagerungsschwindel. Das ist nicht, als ob einem einfach ein bisschen „schwindelig“ wäre – das dreht dermassen heftig, dass man die Orientierung verliert, sich übergeben muss und nicht mehr weiss, wo oben oder unten ist. Ich dachte ja, dass ich das selber mit Übungen wieder in den Griff bekomme. Irgendwie will das aber nicht so recht. Also muss ich in die Schwindelklinik (ja, das gibt es)!

Habt ihr gewusst, dass kleine Kristalle in Flüssigkeit im Ohr für diesen Schwindel zuständig sind? Also: Grundsätzlich für unser Gleichgewicht sind diese zuständig! Wenn diese Dinger durch eine falsche Bewegung, einen Sturz oder was auch immer an den falschen Ort transportiert werden, dann fängt die Welt sich zu drehen an. Bei mir bedeutet das zum Beispiel auch, dass ich jede Nacht im Bett bei einem Lagewechsel den Drehwurm im Kopf habe und nicht weiss, ob ich nun aus dem Bett falle oder mich übergeben soll. Kein schönes Gefühl. 🙁

Ich kenne sämtliche Massnahmen, welche man bei diesem Schwindel ergreifen muss … aber im Moment wehrt sich der Schwindel standhaft gegen meine Massnahmen. Sollte ich euch also irgendwo schwankend oder schwitzend entgegen kommen, so ist KEIN ALKOHOL dafür verantwortlich. Den lasse ich seither nämlich ganz aussen vor … meine Welt dreht sich auch so viel zu schnell!

Was dieser Blogeintrag nun bringen soll? Nix! Nur jammern wollte ich – und ihr dürft mich gerne trösten! 🙂

Prosit an Weihnachten und Neujahr?

Als bekennende Antialkoholikerin staune ich immer wieder, wieviele Flaschen Wein und Prosecco und Apérol und Co. in den Einkaufswagen der Menschen landen. Besonders  die Feiertage scheinen für viele eine Greencard zu sein, damit sie Saufen können bis zum Umfallen. Sorry für die unschöne Sprache, aber tatsächlich geht es leider oft nicht mehr ums Trinken, sondern ums Saufen.

Von einem Notfallarzt weiss ich, dass in dieser Zeit unfassbar viele Alkoholleichen eingeliefert werden – mehr als sonst. Und von einem Polizisten weiss ich, dass sie über die Feiertage dauernd ausrücken müssen, um übelst alkoholisierte Familienrandalierer unter dem Weihnachtsbaum zu bändigen. Hach, klingt das nicht wunderbar?

Was zum Geier läuft falsch, dass wir für jeden Mückenschiss in der Schweiz ein Gesetz haben, aber Alkohol geht in rauhen Mengen über die Ladentheken ohne auch nur mit der Wimper zu zucken? Schon klar: Es wird an die Selbstverantwortung der Leute appelliert – aber nirgends funktioniert diese schlechter, als beim Alkohol (welcher notabene die Droge Nummer eins ist). Jedes Kraut, welches in der Natur wächst und einen Einfluss auf unsere Denkfähigkeit hat, wird kriminalisiert und per Gesetz verboten. Nicht so der Alkohol. Der gehört zum guten Ton und je teurer je besser – vor allem in den gehobenen Kreisen. Dort fliesst der Champagner in den Magnumflaschen in dieser Zeit in rauhen Mengen … und wer nicht trinkt, gehört nicht dazu!

Da kann ich nur sagen: Wie gut, dass ich nirgends in solchen Kreisen verkehre … denn ich bestelle meinen Tee oder mein Mineralwasser auch dort, wo eigentlich nur Cupli ausgeschenkt werden. Und wenn das mal nicht möglich ist, dann laufe ich ganz einfach raus und bin weg. Ich lasse mich nicht per Gesellschaftsdruck alkoholisieren. Und ich finde Sätze wie: „Wieso trinkst Du nicht?“ oder „Komm schon, nur ein Gläschen!“ oder „Also wenigstens zum Anstossen könntest Du schon ein Schlückchen nehmen!“ einfach nur total daneben. Leute, die bei mir mit solchen Sätzen kommen, die werden auf meiner Friendlist (das nennt sich neuzeitlich so …) ganz einfach gestrichen. Fertig und Schluss! Ich finde solche Sätze nämlich in etwa so intelligent, wie wenn ich mal so locker in die Runde fragen würde: „Ach kommt schon, warum nehmen wir heute nicht mal alle 2 Schlaftabletten – dann sind wir morgen putzmunter und ausgeschlafen … nun habt euch mal nicht so!?“ Bescheuert, oder?

In diesem Sinne: Prosit mit Tee und Wasser 🙂

Midlifecrisis

Neuer Lebensabschnitt; Veränderungen; neue Wege oder eben MIDLIFECRISIS. Alle nennen es ein bisschen anders. Ich nenne es Bewegung im Leben. Bewegung, die in meinem Fall durch eine harte Lebenserfahrung ausgelöst wurde und immer noch wird. Und weil einen Krisen im Leben verändern, reagiert das Umfeld entsprechend. In meinem Fall höre ich in der letzten Zeit des Öfteren, dass ich wohl endgültig eine Midlifecrisis habe.

Kann sein – macht aber nichts. Wenn ich mich 360 Grad um mich selber drehe und reflektiere, was alles passiert, dann muss ich sogar sagen, dass ich genau dasselbe auch behaupten würde, wenn ich eine Frau in meinem Alter mit meinen „Anfällen“ beobachten würde.

Ich verändere mich nicht nur körperlich (Kilos und Schwerkraft lassen grüssen) – ich ändere auch meine Sichtweise auf diverse Dinge. Ich habe mich nicht nur tätowieren lassen – ich breche auch mit Konventionen, die ich bislang immer eingegangen bin. Und: Ich trinke neuerdings mal einen Limoncello, einen Apérol oder einen gespritzten Weisswein … und das nach beinahe 50 Jahren Alkoholabstinenz. Ja, ich habe bislang keinen Alkohol getrunken. Ach ja: Ich gehe an Konzerte und verhalte mich wie ein Groupie … ohne mich dabei zu schämen. Klar, es kann sich eigentlich nur um eine ausgewachsene Midlifecrisis handeln. Oder aber ich habe ganz einfach erkannt, dass ich nur ein Leben habe und dieses von jetzt auf gleich vorbei sein kann. Und weil ich nicht 100 Dinge bereuen möchte, die ich niemals getan habe, weil „man“ sie nicht tut, habe ich nun entschieden: Ich mache, was ich will – und es ist mir schnurzegal, was die Leute dazu für eine Meinung haben. Ich muss nämlich niemandem gefallen, ausser mir selber. Und vielleicht noch meinem geliebten Göttergatten. Der fand aber in den letzten 30 gemeinsamen Jahren so gut wie immer alles in Ordnung, was ich gemacht habe. Der freut sich sogar, wenn ich mich freuen kann wie ein kleines Kind, während ich von einem gelungenen Weiberabend erzähle.

Also: Wenn eine Midlifecrisis bedeutet, dass man auf einmal das Gefühl hat, für jeden einzelnen guten Tag im Leben dankbar sein zu müssen und nicht mehr irgendwelchen Regeln und Vorgaben gerecht werden zu wollen … ja, dann habe ich sie: DIE AUSGEWACHSENE MIDLIFECRISIS. Und wisst ihr was? Sie tut nicht mal weh! 🙂

Rent a boyfriend

Miete Dir einen Freund für einen Abend – oder für den Ausgang – oder fürs Weekend … je nach Geldbeutel und Bedarf. Geht nicht? Geht doch! In Japan ist das Gang und Gäbe, so habe ich das heute im Fernsehen gelernt. Ich dachte, mir wird übel. Da geht ein Mädel in eine Agentur, wo die Jungs in Reih und Glied bereitstehen … und … liest sich einen Mann aus. Und zwar aus einer Auswahl an Jünglingen, die alle gleich aussehen. Haarschnitt wie Bill Kaulitz von Tokio Hotel zu Anfangszeiten, Babyface und mädchenhafte Figuren. Schrecklich. Weiterlesen

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