Der neue Duft der Hippie-Insel: 4711 – Ibiza. Den trägt hier im Süden der Insel praktisch jede-/r. Nicht alle gleich ausgeprägt, aber alle gleich geplagt.
Wie kommts? Nun, die Insel hatte in letzter Zeit viel Regen. Überall hat es stehende Gewässer und Seegras – und die Mücken finden das den ultimativ besten Tummelplatz für sich und ihre Millionen von Familienmitgliedern. Und es geht kaum Wind – also fliegen die fiesen kleinen Mistviecher wunderbar gemütlich der Dämmerung entgegen und in die wunderschön beleuchteten Strandbars und Restaurants.
Und keiner, aber wirklich keiner ist vor ihnen sicher. Es gab jetzt lange Jahrzehnte, in denen der Göttergatte mich ob meiner Mückenstiche ausgelacht hat, weil sie ihn NIE gestochen haben. Tja, das ist nun vorbei. Die ibizianischen Stechviecher nehmen auch ihn. Und das tun sie trotzt unserer diversen Schichten an Antimück, das auf unserer Haut liegt, bevor wir unser Zimmer verlassen.
Wir sind heute Abend in ein Taxi gehüpft und der Taxifahrer hat uns begrüsst mit: Muchos moscitos, eh!? Übersetzt war das so ähnlich wie: „Meine Fresse, ihr stinkt ja beide zum Himmel.“ Sorry Kollege, aber Parfum ist hier nicht. Unsere Bodylotion besteht aus Antibrumm und unser Deo aus Mückentod – selbst auf die Haare spraye ich mir das Zeug. Mit mässigem Erfolg – mir wächst aktuell grad ein zweiter Handrücken, weil mich so ein Vieh an einem ganz bescheidenen Ort erwischt hat und ich offenbar oberallergisch reagiere. Alle gängigen Hausmittel scheitern ob der agressiven Ibiza-Moscitos!
Wir haben heute Abend ein bisschen Mückenstichstudien gemacht, indem wir die Haut unserer Mitmenschen studiert haben: Da ist kaum ein Rücken, ein Bein oder ein Hals ohne Mückenstich. Ich habe keine Ahnung, wie die Einheimischen das hier machen – aber wir haben schon beobachtet, wie das Servicepersonal unterhalb der Kasse kurz eine Schublade rauszieht, sich mit Antibrumm besprüht und dann weiter rennt. Auch die sind also definitiv nicht besser dran.
Offenbar ist die Plage nicht überall gleich gross. Im nächsten Jahr werde ich mich zuerst erkundigen, wo die Überschwemmungen am schlimmsten waren, dann weiss ich, wo ich NICHT hingehen werde!