So, nun bin ich also schon fast eine Woche lang fünfzig und alle fragen mich immer, wie es sich anfühle. Ehm – ich merke nichts! Ich bin immer noch ich, ich habe immer noch Wallungen, es knackt immer noch in den Knochen und ich hab nach wie vor Flausen im Kopf. Nichts, aber auch gar nichts hat sich geändert, ausser der Zahl. Und dann ist da nochwas, was ich sehr bequem finde.
Es gibt doch Dinge, die macht man nicht gerne oder sie gelingen einem nicht. Für diese Dinge, ist die FÜNFZIG die perfekte Ausrede:
Etwas vergessen? Sorry, das ist das Alter, ich kann nichts dafür.
Müde? Tschuldigung, ich bin nicht mehr die Jüngste, ich muss mich hinlegen.
Gewichtszunahme? Tja, die verflixten Wechseljahre, das ist halt mit fünfzig so.
Launisch? Liegt an den Jährchen, da kann man nichts dagegen tun.
Unperfekt? Ab fünfzig kann man alles mit dem Alter entschuldigen.
Auf der anderen Seite sind jene Dinge, die man trotz des Alters eben gerne machen will. Und da geht die Fünfzig auch noch prima:
Kreischend am Gabalier-Konzert ausflippen? Ich darf das noch, ich bin erst fünfzig!
Mit kurzen Hosen einkaufen gehen? Geht noch, mit fünfzig ist das noch drin.
Sich tätowieren lassen? Hallo, fünfzig ist doch noch kein Alter!
Alles besser wissen? Mit fünfzig ist das okay, die Erfahrung macht’s.
Und dann gibt es da noch etwas, was sich tatsächlich wunderbar anfühlt, weil ich das für mich auf meine Fahne geschrieben habe:
Ab sofort MUSS ich nichts mehr, ich DARF nur noch. Und wenn ich nicht will, dann sage ich NEIN. Und wer mich nervt, wird kurzerhand „entsorgt“. Dafür bin ich nun nämlich endlich alt und erfahren genug. Fünfzig ist prima! 🙂