von süss bis ungeniessbar

Wenn ein geplantes Interview scheitert …

… dann ist das kein Grund, nicht trotzdem darüber zu schreiben.

Beim Interviewgast handelt es sich um den hiesigen Anbieter von Jagdreisen, welcher in den Medien einem wahren Shitstorm ausgesetzt war. Ich wollte mehr über sein Tun wissen und habe ihm eine Interviewanfrage geschickt. Zu meinem grossen Erstaunen kam eine Zusage, obwohl er offenbar diversen Medien bereits abgesagt hatte. Der Shitstorm sitzt noch in den Knochen …

Um möglichst neutral zu bleiben (obwohl ich natürlich sehr wohl eine Meinung zum Thema habe), schicke ich dem Interviewgast meine Fragen per Mail. Ich verpflichte mich auch, Fragen und Antworten 1 : 1 zu übernehmen, um ihm keine falschen Aussagen in den Mund zu legen. Allerdings behalte ich mir vor, Einleitung und Abspann nach meinem Gefühl zu machen.

Nun ja: Zuerst bekomme ich die Antwort, dass meine Fragen oberflächlich seien und nichts mit der Jagd zu tun hätten. Darunter sind Fragen wie:
Wie überprüfen Sie, ob bei diesen Safaris alles mit rechten Dingen zugeht – sind Sie immer zugegen?
Sie garantieren eine Abschussgarantie – wie kann das sein?
Stimmt es, dass der Tourguide dem zu erlegenden Tier zuerst in die Beine schiesst, damit der Tourist es dann erlegen kann? Falls nicht, woher kommt dieses „Gerücht“?
Was sagt Ihre Familie zu Ihrer Arbeit?
Haben sich Leute aus Ihrem Umfeld aufgrund Ihrer Arbeit von Ihnen distanziert?
Wie muss ich mir Ihre Klientel vorstellen?
… eine ganze Menge anderer Fragen …

Okay – ich ändere einige Fragen ab, obwohl ich finde, dass sie sehr wohl tiefgründig sind, denn sie gehen an den Menschen hinter dem Verkäufer. Als dann aber noch die Auflage kommt, dass meine Einleitung und der Abspann von ihm zu lesen und bewilligen seien, sonst würde er mir keine einzige Frage beantworten – nun ja … da steige ich aus! Was soll ich mit einem Interviewpartner, der meinen Blog eigentlich nur dazu nutzen will, seine Jagdsafaris emotionslos und sachlich zu erklären? Dafür darf der werte Herr gerne in die Werbung investieren und das anderswo machen.

Ich weiss jetzt, dass ich diesen Beruf niemals verstehen werde. Dabei geht es weder um diesen Herrn noch um die Jagd an sich. Es geht mir um die Trophäenjäger, welche sich mit ihrem erlegten Tier fotographieren lassen und dabei stolz noch sich und ihre Waffe präsentieren (besagter Herr ist selber auch auf solchen Fotos zu sehen). Da ich selber Fleischesserin bin, ist mir absolut bewusst, dass massig Tiere geschlachtet werden, damit wir das Fleisch auf den Teller bekommen. Ich habe aber noch keinen Metzger gesehen, der sich mit der geschlachteten Sau auf einem Foto präsentiert. Das finde ich ethisch und moralisch verwerflich!!

Die Verkäufer der Jagdreisen argumentieren selbstverständlich damit, dass sie nichts anderes tun, als die Regulation der geschossenen Tierrassen zu unterstützen und dabei etwas zum Tierschutz beizutragen. Besagter Herr, der sich auf meine Interviewfragen nicht einlassen wollte, findet übrigens mein Engagement im Tierheim und meine geretteten Katzen und meinen Tierschutzhund nicht wirklich nennenswert im Bereich Tierschutz. Er interpretiert Tierschutz nämlich offenbar anders.

Ach ja: Meinen Satz „Ich als vernünftige Frau möchte gerne wissen …“ fand er nicht tragbar, weil man daraus schliessen könnte, dass er nicht vernünftig sei. Leider bin ich jetzt für mich zum Schluss gekommen, dass er das unmöglich sein kann – ich setze daher hinter mein “vernünftig“ noch drei Ausrufezeichen (!!!) und werde niemals verstehen, wie man Geld dafür ausgeben kann, um in Namibia auf ein Zebra, einen Elefanten oder eine Antilope schiessen zu können. Es ist und bleibt mir ein Rätsel und der ausgelöste Shitstorm scheint absolut berechtigt.

Dicke fette Raupe …

Welche Frau kennt sie nicht: Die Werbung, die uns vorgaukelt, dass man immer aussehen sollte wie 20ig?

Gefühlt 250 Diätprogramme und 2 Tonnen Farbanstriche und 94 Haarfärbungen später merkt dann auch die dümmste Frau, dass das alles NICHT MÖGLICH IST!

Die tollen Bilder, die uns Ü50 Frauen immer und überall gezeigt werden, sind von 16-Jährigen Mädchen, die auf älter getrimmt werden (per Fotoshop, versteht sich). Und wir haben den grössten Stress, auch so aussehen zu wollen. In meinem Freundeskreis ist aber nicht eine Ü50igerin, die eine glatte Stirn oder kein graues Haar hat. Und die meisten kämpfen mit Gewichtsproblemen, weil die Wechseljahre finden, dass man die ganze Garderobe wechseln sollte – am besten von Kleidergrösse 38 auf Kleidergrösse 44!

Irgendwie machen wir also irgendetwas falsch, denn DIE FRAU gibt es einfach nicht. Aber: Es gibt DIE RAUPE – und die macht definitiv etwas richtig. Die frisst sich nämlich genüsslich durch alles, was ihr in die Quere kommt, bis sie so richtig prall und fett ist. Dann verpuppt sie sich und – ZACK, ein wunderschöner Schmetterling schlüpft aus dem Kokon, breitet seine Flügel aus und fliegt der Sonne entgegen. Hä? So einfach geht das.

Schamlos vollfressen, dann schlafen ohne Ende und zum Schluss wunderbar in die Ferien fliegen, ohne vorher eine Diät zu machen, um in den Bikini zu passen. Und all das ohne Make up, ohne Enthaarung, ohne Hungern, ohne Fotoshop oder sonstige Hilfsmittel.

Einfach so! Fressen, schlafen, aufwachen und schön sein!!!

Das mit dem Fressen habe ich bereits getan … jetzt muss ich nur noch ins Bett gehen, schlafen, aufwachen und schön sein. Ich arbeite daran …

What do you want to do ?

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Pferdezunge gefällig?

Es ist heiss, es ist bäh … und ich als Oberträumerin ticke offenbar nachts gerade endgültig aus.

Ich war letzte Nacht im Traum beim Friseur. Meine Haare wurden blau gefärbt – und ich hatte ein Stirnband auf dem Kopf. Ich trug einen Bademantel (warum auch immer) und neben mir sass eine Frau mit einem Pferd. Ja, ein Pferd beim Friseur – total normal, oder? In Anbetracht der Tatsache, dass ich Angst vor Pferden habe, sass ich ziemlich entspannt dort. Bis das Pferd fand, es müsse mit mir Freundschaft schliessen. Wie es das gemacht hat? Ganz einfach: Es hat mir seine Zunge ins linke Auge gesteckt. Ich habe verzweifelt mein Auge zugedrückt und geschrien, sie soll das Pferd zurückpfeifen. Die Frau meinte nur: „Wieso denn, es will nur nett sein.“ Aha … und deshalb steckt mir das Tier seine Zunge in mein linkes Auge – beim Friseur!

Ja, man könnte es mit der Hitze erklären. Das stimmt wohl! Warum zum Teufel erwache ich aber heute und mein linkes Auge tut weh?

Echt – das mit der Träumerei treibt mich irgendwann vermutlich in den Wahnsinn … zumal ich so real träume, dass ich manchmal nicht mehr weiss, ob es nun passiert ist, oder ob ich es nur geträumt habe.

Tipp von mir: Stellt beim nächsten Friseurbesuch sicher, dass kein Pferd im Salon ist – die gehören da nicht hin!

Pfotenreklamation

Liebe Menschenfreunde da draussen!

Ihr wisst ja – ich bin Ellie … die Fellnase der Familie, dessen Frauchen hier immer schreibt. Und ich bin nun seit vier Jahren die Königin der Familie. Also, falsch: Ich WAR die Königin der Familie. Bis ES auf einmal hier aufgetaucht ist. ES ist klein, ziemlich zappelig und macht komische Geräusche. Und wenn ES hier zur Türe reingetragen wird (es ist wohl zu faul zum Gehen), dann herrscht hier Ausnahmezustand. Frauchen benimmt sich wie betrunken und Herrchen macht „dubidubiduuuuuuu“ … was auch immer das heissen soll!

Ich bin ja ein braves Fellknäuel und übe mich in Toleranz. Ich schnappe nicht und ich beschütze das komische ES – es riecht so lecker. Ich weiss zwar noch nicht so genau, was ich mit dem Ding anfangen soll … aber es tut mir ja nichts. Ausser mir die Show zu klauen! 🙁

Heute hat Frauchen den Bogen aber definitiv überspannt! Draussen herrschen Temperaturen wie in einem Backofen und Frauchen fand, dass es schön wäre, ES auf der Terrasse zu baden. Die haben sogar einen Extraeimer für das zappelige Ding gekauft. Und es hat gespritzt und Lärm gemacht wie verrückt. Ich habe in sicherem Abstand dem Treiben zugeschaut … Lärm und nass ist nicht so meins.

Jaja … ihr ahnt schon, was jetzt kommt, oder? Frauchen hat nämlich das Ding aus dem Wasser gehoben, in ein Tuch gewickelt und dann ist Frauchen 2.0 damit verschwunden. Und nun ratet mal, was Frauchen für eine unfassbar kreative Idee hatte??? Jaaaa! Sie hat mich geschnappt und mich in dieses Becken voll Wasser gestellt! Hallo?????? Ich bin wasserscheu – jeder weiss das – und die stellt mich da einfach mit allen vier Pfoten rein. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, schrubbt sie mich mit dem Shampoo von diesem Kreischding, bis ich schäume (vor Wut)!!

Beweisfotos, falls ich nachträglich noch Schäden davontrage:

Echt jetzt, Leute – alles was recht ist: Ich bin ein Hund! Ich gehöre nicht in dieses Becken voll warmem Nass mit Blubber von diesem Ding drin. Die dachten ja, mit einem Knochen könnten die mich wieder gütlich stimmen. Pha – denen hab ich es aber gezeigt. Den hab ich trotzig liegen lassen!

P.S.: Ich rieche jetzt irgendwie wie ES … ich geh dann mal Kuhkacke suchen … ich will mich nämlich rächen!

Ellie 🙁

Doofe Vögel!!!

Der Schnee liess lange auf sich warten – dafür liegt er bei uns aktuell gerade richtig dick. Es wird geschaufelt, geschippt oder gefräst was das Zeug hält und jeder Mann holt sein Schneespielzeug aus der Garage. Und der Göttergatte tut noch ganz viel anderes, wenn Schnee liegt. Deshalb hat er heute früh aus dem Nichts zu mir gesagt:

„Ich bin sauer auf unsere Vögel!“
Ich so: „Hä? Sauer auf unsere Vögel? Ich verstehe nicht.“
Er so: „Doch, auf die Vögel hier im Quartier. Da stelle ich denen ein Haus auf und fülle es mit Futter; ich hänge Knödel an die Bäume und was passiert? Nichts! Nicht ein Vogel hier!“

Wenn ihr seinen vorwurfsvollen Blick gesehen hättet, dann wüsstet ihr, weshalb ich in lautes Gelächter ausgebrochen bin und gesagt habe:

„Das gibt einen Blogpost – echt jetzt!“

Ich verstehe ja, dass man frustriert ist, wenn die Arbeit nicht honoriert wird (jede Hausfrau und Mutter versteht das vermutlich …). Aber es könnte in diesem besonderen Fall schon den einen oder anderen Grund haben. Ich kann sogar ziemlich konkret sagen, was die Gründe für Farben haben:

viermal grau weiss
zweimal grau
einmal beige
einmal rot
einmal schwarz weiss.

Wenn man nun noch bedenkt, dass diese neun Gründe all vier Pfoten haben und gute Jäger sind – ja dann ist wohl klar, warum wir keinen Vogelbesuch im Garten haben.

Gemerkt? Jap, unser Quartier ist DAS KATZENQUARTIER schlechthin. Ich schätze mal, dass in der Tierwelt auch Handzeichen, Warnrufe und Verbotsschilder existieren. Und ich gehe stark davon aus, dass um unser Quartier herum überall tierische Vogelverbotsschilder stehen, die wir einfach noch nicht gesehen haben. Ich meine: Welcher Vogel verfliegt sich freiwillig auf den Teller einer solchen Katzenarmee???

Ich werde demnächst eine Kunststoffmeise ins Vogelhaus setzen – damit der Göga nicht vergebens gewerkelt hat!

 

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