Eine hiesige Zeitung sucht das Brautpaar 2017. Jede Woche kann man die Bilder, Namen und Jahrgänge der hübschen Paare also bestaunen. Und mit Entsetzen habe ich festgestellt, dass die Brautpaare die Jahrgänge meiner beiden Kinder haben. Hilfe!
Erst noch habe ich die Beiden in den Kindergarten begleitet, den ersten Schultag zelebriert, das Abschlussfest besucht und den Lehrvertrag gefeiert. Dann kam der Lehrabschluss, die Berufsmatura, die verschiedenen Stationen im In- und Ausland und … irgendwie ist die Zeit davongerannt. Einfach so – ohne zu fragen. Und nun sind diese Jahrgänge unter den Brautpaaren zu finden. Manche sind sogar schon Eltern. Ach herrjeh … ich scheine alt zu werden.
Das beste ist aber das Tochterkind, welches mit seinem Kommentar zu meiner Entdeckung den Hammer landete.
Ich so: „Hey, das ist ja krass, wenn ich unter den Brautpaaren in der Zeitung eure Jahrgänge lese.“
Sie so: „Was meinst Du, wie krass ich es finde, bei den Todesanzeigen eure Jahrgänge zu lesen?!“
Bäääämm!!! Ich war erst platt – sprachlos; und das kommt bekanntlich bei der Modepraline eher selten vor. Aber dann habe ich mir überlegt, dass das Tochterkind absolut recht hat. In letzter Zeit häufen sich diese Meldungen leider sehr und die 60-er-Jahrgänge sind tatsächlich in einem saugefährlichen Alter. Hier hört man „Hirnblutung“, da liest man „Krebs“ und die „Herzinfarkte“ lauern auch.
Ich habe also gelernt, dass der Lauf der Zeit sich nicht nur für mich manchmal schräg anfühlt. Die Kinder müssen sich genauso mit neuen Gegebenheiten auseinandersetzen. Das Tochterkind hat halt einfach von der Mama die Gabe geerbt, die Dinge beim Namen zu nennen…
Huch, eine schlagfertige Tochter hast du ja!
Wie die Mama! 🙂