Ich habe heute in einem Café ein Gespräch zweier Jungmütter am Nebentisch belauscht. Huiiiii! Das tut man nicht, ich weiss. Aber es ging nicht anders – sie waren nicht zu überhören.
Mama Realita: „Unsere Kleine ist jetzt schon 5 Monate alt und ich habe das Gefühl, als Frau total zu versagen.“
Mama Perfekta: „Warum das denn?“
Mama Realita: „Weil die Süsse mich und meine Liebe so sehr braucht, dass für meinen Mann im Moment gar kein Platz ist.“
Mama Perfekta: „Echt jetzt? Also bei uns war nach 3 Monaten schon wieder alles wie vorher.“
Mama Realita: „Meinst Du, ich sollte mal zum Arzt gehen?“
Mama Perfekta: „Vielleicht, oder in eine Therapie?“
Mama Realita: „Ich habe Angst, dass mein Mann mich irgendwann betrügt, weil ich im Bett am liebsten meine Ruhe habe.“
Mama Perfekta: „Ja, das verstehe ich. Da solltest Du vielleicht schon Hilfe holen. Das ist bei uns total anders.“
Das Gespräch hat noch viel länger gedauert und ich habe mich noch viel länger genervt. Am liebsten hätte ich mich eingemischt und der ehrlichen und zweifelnden Mama Realita gesagt, dass sie sich überhaupt kein schlechtes Gewissen einreden lassen soll. Jeder Mensch ist anders und die Vorgaben der Hochglanzmagazine und der Hollywooddiven sind Schrott! Total einfache Erklärung. Eine Geburt ist kein Spaziergang und das, was im Körper danach passiert, erst recht nicht. Hormonstrudel, Schlafentzug, Stillen, Narbenschmerzen und überschüssige Kilos machen den Alltag nicht gerade zum Honigschlecken. Dass die Libido dabei irgendwo auf der Strecke bleibt, ist wohl nicht mehr als normal. Der Druck, perfekt sein zu müssen und dem Pseudostandard zu entsprechen, ist aber gross.
Drum hier von einer zweifachen Mama mit einer ehrlichen und nicht hochglanzpolierten Meinung: Lasst euch nicht stressen und glaubt nicht alles, was erzählt oder geschrieben wird. Wenn eure Männer wegen fehlender Streicheleinheiten nach dem Einzug des Nachwuchses fremdgehen sollten, dann waren sie es ohnehin nicht wert!
Und während seine Frau im Café gerade wieder ihrer Selbstdarstellung erliegt, um sich auf Kosten anderer zu profilieren, hockt Papa Perfekto vor seinem Hochglanzmagazin und…..
….schaut sich darin ganz bestimmt die Bastelanleitung für das do-it-yourself-Babybettchen-Mobile an.
*kicher*
Grins!!!!
🙂
Wahnsinn – aber leider verlangen viele von einem so schnell wie möglich wieder ganz normal (ohne Babypfunde) auszusehen, zu funktionieren und ja nicht herumzumeckern und alles und am besten noch viel mehr mit Leichtigkeit zu schaffen. Das die Realität leider anders aussieht, will niemand sehen. Aber was mir aufgefallen ist, oft sind die die so allwissend reden und denken sie machen alles perfekt, bei denen läuft es oft hinter verschlossener Tür mehr als daneben. Dann lieber nicht perfekt und glücklich 🙂
Genau – nicht perfekt und glücklich, das trifft es ziemlich genau! 🙂
Alter, da möchte man Mama Perfekta am liebsten an die Wand klatschen 😮 Und Mama Realita in den Arm nehmen, knuddeln und sagen „Es ist alles in Ordnung, du tust, was du kannst, und das ist super“ <3
Yessss!!!!
Und wer denkt an den armen Mann? Soll er sich ein neues Hobby zulegen, oder gar einem Kegelclub beitreten, um sich von seinen Nöten abzulenken?Sind längere Sitzungen im Arbeitszimmer mit dem Laptop und einer großen Schachtel Kleenex-Tücher die Lösung?
Mir kommen gleich die Tränen …. Moment, ich hole kurz eine Zwiebel!
DER war gut!
Dani, kannst du die Tippfehler korrigieren…..grrr
Nein, meine Liebe – ich kann die Kommentare nicht verändern, sonst könnte ich ja in Deinem Namen irgendwelchen Schrott hinschreiben! Keine Bange … ICH hab Dich verstanden! 🙂
na, das war wohl wieder Klatext!
leider ist das Unwissen, war einem nach der Geburt realistisch! erwartet immer noch gross.
Man redet ja nicht gerne über Negatives.