Ich habe in letzter Zeit oft Träume aus meiner Kindheit. Keine Ahnung, ob das mit den Wechseljahren zusammenhängt. Mir fallen viele Geschehnisse aus meiner Kindheit und Jugend wieder ein.
Die Einschulung war für mich das Highlight meiner Kindheit. Ich liebte die Schule und gehörte zu jenen Kindern, die immer traurig waren, wenn die Schulferien anstanden. Es war mir ganz einfach zu langweilig, zu Hause zu sitzen. Ich wollte lernen, liebte Hausaufgaben und verschlang tonnenweise Bücher. Selbst Koriphäen wie Goethe und Schiller waren vor meinen Kinderhänden nicht sicher. Alles, was man lesen konnte, wurde von mir verschlungen.
Weil das so war, kam ich auch ziemlich früh schon auf die Idee, selber zu schreiben. Mein erstes Gedicht entstand mit 8 Jahren, mein erstes Büchlein mit 10 (ein Gedichtband). Mit 13 schrieb ich einen Jugendroman, den aber leider kein Verlag haben wollte. Also verstaute ich ihn höchstfrustriert in der Pultschublade. Aber ich habe ihn niemals weggeschmissen. Er ist immer noch in einer meiner Schubladen verstaut.
Ja, ich weiss: Andere Kinder gingen viel lieber zum Turnen, Fussballspielen oder Klettern. Das erwies sich bei mir immer als schlechte Idee. Ich renkte mir so ziemlich jedes Gelenk aus, welches auszurenken möglich war, und ich brach mir gefühlte 10 mal die Kniescheiben. Ich war und bin in etwa das unsportlichste Wesen, das man sich vorstellen kann. Krücken gehörten bei uns zu Hause zur Grundmöblierung, so oft wie ich die Dinger brauchte. Aber die hatten auch ihr Gutes. Ich wurde nämlich niemals zur Schule chauffiert – ausser wenn ich an Krücken gehen musste. Dann brachte und holte mich meine Mama. Das war cool! Heute sind ja die Elterntaxis an der Tagesordnung. Damals war das noch kein Thema.
Ich würde sagen, dass ich mich wie ein Bücherwurm durch meine Kindheit und Jugend geschlängelt habe…
*mitschlängel*
Wobei ich selbst eher weniger Schiller und Goethe las.
Mir hatten und haben es die diversen Schmöker von zum Beispiel Alexandre Dumas d. Ä. (Graf von Monte Christo, Cagliostro, Die drei Musketiere, Königin Margot) und Daniel Defoe (Robinson Crusoe) sehr angetan.
Die Bücher konnte ich hundertmal lesen und ward jedes Mal mitgerissen.
Die Bücher vermochten meine Fantasie derart anzuregen, dass sich mir alles wie in einem Kinofilm vor Augen abspielte.
Das schaffen in der Form nicht alle Bücher. Bei manchen ist man eher froh, wenn es vorbei ist. 🙂
🙂