Ich habe in letzter Zeit oft Träume aus meiner Kindheit. Keine Ahnung, ob das mit den Wechseljahren zusammenhängt. Mir fallen viele Geschehnisse aus meiner Kindheit und Jugend wieder ein.
Meine grosse Liebe war Barbie. Ich hatte ungefähr sieben dieser Puppen – inklusive Ken. Es gab damals zwar noch kein Barbiewohnmobil und keinen Barbiepool. Dafür hatte ich aber meine heilige Schatztruhe, gefüllt mit Barbiekleidern, Schuhen und ganz viel kleinem Krimskrams. Jede meiner Puppen hatte einen Namen und in meiner Vorstellung konnten sie alle sprechen. Das witzige dabei war, dass sie alle Schriftdeutsch sprachen. Immer, wenn ich ihre Stimmen mimte, war das in Schriftdeutsch. Niemals in meiner Muttersprache Schweizerdeutsch. Eine war hübscher als die andere und ich frisierte sie stundelang, zog sie immer wieder um und stellte mir vor, ich wäre eine Barbie.
Ich weiss, dass es heute viele Mütter gibt, die nicht wollen, dass ihre Mädchen mit Barbiepuppen spielen. Zu gross ist die Angst, womöglich das Kind mit diesem falschen Bild der Frau in ein Schema zu zwängen, aus dem es nicht mehr rauskommt. Damals hatte das Spielen noch nichts mit endloser Kinderpsychologie und Verwirrung zu tun. Man spielte einfach. Punkt – Schluss!
Beim Umzug von meinem ersten in unser zweites Zuhause war mir nur eine einzige Schachtel wichtig. Jene mit den Barbies. Ich hätte niemals ohne meine Puppen umziehen können. Sie hörten mir zu, wenn ich traurig war; sie sprachen mit mir, wenn ich mich gerade einsam fühlte und sie freuten sich mit mir, wenn ich glücklich war. Für mich waren diese Puppen unglaublich wichtig und ich habe deshalb meinen Kindern niemals verboten, mit Barbies zu spielen.
Wer weiß, wie viele Geheimnisse Teddy&Co erzählt, heiße Tränen hineingeweint oder wie viel Spaß gehabt worden ist und noch gehabt werden wird.
Kuscheltiere und Puppen sind stille, verständnisvolle Zuhörer, mit denen man alles machen kann, ohne Widerworte zu hören.
Ich besaß (und besitze) einen Pandabären, dem einmal der Schwanz abgerissen worden ist. Ich war tottraurig.
Natürlich konnte der Schaden mit Nadel und Faden behoben werden….leider trug es sich jedoch zu, dass das Stummelschwänzchen mit etwas Versatz auf die „offene Wunde“ genäht worden ist. Seitdem hatte der Bär hintenherum ein von außen zugängliches „Geheimfach“. 🙂 Und ich hatte wieder etwas zum Lachen.
Und schon war wieder alles gut.
Ich hatte sogar eine komplette Cowboy- (obwohl ich ja nun ein Girl war 😜) -Ausrüstung und wir spielten immer „totschießen“, im Ernst jetzt 😱 und heute lehne ich jede Art von Waffen und deren Gebrauch ab, außer Polizei natürlich. Ich glaube, Kinder erobern sich so ein Thema auf ihre Weise und das hat nichts mit Erwachsenensichtweise zu tun. Barbie war meinen Eltern zu teuer, ich hatte dafür eine Nachgemachte mit zwei Köpfen, einer blond, einer braun, praktisch 😜 konnte ich immer den Typ wechseln. Sachen gibt’s… 😉
🙂
Ich hatte auch Barbies und bin heute Feministin.
Hihihi…