Wusstet ihr, dass 15 Sekunden tierisch lange sein können? Ich meine, wortwörtlich tierisch lange. Hier die Erklärung: Meine kleine Fellnase Ellie hat vor knapp einem Monat beschlossen, die Nächte zum Tag zu erklären und ihre Duracell-Batterien 24 Stunden auf Vollbetrieb laufen zu lassen. Mit Augenringen und am Rande eines Nervenzusammenbruchs habe ich alles versucht, um den Hund zur Ruhe zu bringen. Ohne Erfolg! Ich habe ihr gefühlt 100 mal am Tag gedroht, sie zusammen mit einer Orange in den Mixer zu stecken und einen Fruchtzwerg aus ihr zu machen (als ob sie das verstehen würde). Nachts, beim x-ten erfolglosen Versuch, endlich schlafen zu können, habe ich sie ins Pfefferland gewünscht. Und dabei war mir klar, dass ich irgendwas falsch machen musste. Also suchte ich mir Hilfe bei einer Hundetrainerin, welche nun mit Ellie und mir bei uns zu Hause arbeitet. Ja, und seither ist alles anders bei uns.
Neue Kommandos, neue Körperhaltung, neue Gestik – also eigentlich lernen wir gerade eine neue Sprache. Hundisch! Und dabei haben wir einen Laut, der verinnerlicht werden muss. Einen Zischlaut! Und die fixe Konstante, dass Ellie die Ruhe im Sitzen lernen muss. Ein Hund braucht 15 Sekunden, um eine Handlung zu verknüpfen – also heisst es laut und deutlich: „Sitz!“ und dann wird 15 Sekunden gewartet (ohne Blickkontakt), bevor man sich entfernt. Steht der Hund wieder auf, wird der Zischlaut zur Korrektur gebraucht – und wieder 15 Sekunden. Hey Leute – wisst ihr, wie lange sich 15 Sekunden anfühlen, wenn man darauf wartet, dass sie endlich rum sind? Und wenn man dabei noch von einem kleinen Hund fixiert wird, den man angestrengt zu ignorieren versucht. Meine Güte … ganz schön anstrengend.
Fakt ist: Es ist krass, wie sehr sich ein Tier mit solchen Massnahmen, Ausdauer und Disziplin sozialisieren und beruhigen lässt. Und noch viel krasser, wieviel man selber dabei über sich und seine Körpersprache lernt.
Ich muss lernen, dass ab sofort ICH die Rudelführung habe und Ellie muss lernen, dass sie NICHT auf mich aufpassen muss. Klingt total einfach, ist aber eine ziemliche Herausforderung! Wir arbeiten daran…
Man könnte das ja auch so verstehen, dass wir Menschen ganz generell zu ungeduldig sind.
Rischtisch!
Was für eine tierisch kluge Meisterin du an deiner Seite hast, gratuliere! Sie bringt dich ganz klar zu DIR! Mir gefällt, wie du dich durch Elli neu entdeckst. Ihr seid ein gutes Team!
Dankeschön! 🙂
Ich sag nur Waldorfschule! Waldorfschüler sind so was von entspannt, folgsam, lernwillig, aufmerksam und haben auch sonst viele gute Eigenschaften. Sagte ihr dir schon, dass ich ein Waldorfschüler bin?
Ja – und ich weiss ja nicht, ob Ellie Waldorf-, Montessori oder Staatsschülerin war … ich habe sie aus dritter Hand … das ist ja das Problem, lieber Joey! 🙂
Ich kann dir nur sagen, dass sich der „Aufwand“ mit dem Vierbeiner und einer Trainerin zu Hause zu arbeiten lohnt.
Wir hatten eine Hündin aus dem Tierheim die uns am Anfang sobald sie eine Katze sah (also nur vom Fenster oder Balkon aus) durch drehte.
Nach dem Training war es um Längen entspannter als vorher. Katzen mochte sie zwar noch immer nicht, aber wenigstens konnte sie relaxt in der Wohnung sein obwohl sie eine Katze draussen sah.
Also Kopf hoch, dran bleiben und ihr schafft das!
Dankeschön, liebe Anett! 🙂
Sehr gern :0)
oje, du arme! meine zwei haben schon genug ecken & kanten- aber gott sei dank lassen sie mich in der nacht schlafen!🐶🐶
da bleibt nur zu sagen: dranbleiben und wieder schön schlummern⭐️
Ja, das ist eine ziemliche Herausforderung! 🙁
Wird das jetzt ein Hundeblog ?
Nö, nur zwischendurch mal … Ellie gehört halt auch dazu – über meine Familie, meine Katzen etc. habe ich ja auch geschrieben – das ist ein Allerleiblog!
Oha, das hört sich nach gaaanz viiiieeel Geduld an! Liebe Grüße, Achim
Oooohhh jaaaa!!
… die rolle ist dir doch auf den Leib geschrieben, der Text musste nur ein wenig modernisiert werden… ;-D
sagtest Du nicht irgendwann man, Ellie lernt schneller als Du……. *hüstel*;-)
Tut sie … sie checkt immer sofort, wo die Schlupflöcher im System sind, die kleine Ratte!
die schlaue kleine Ratte…..;-)))) „Konsequenz“ wird jetzt Dein Mittelname sein 😉
Rudelführung ist ne sehr gute Idee …auch bei Handtaschenhunden *oops* 😉
Hey, ich habe keinen Handtaschenhund….die passt doch in keine Handtasche – zumal ich einen Rucksack trage…
Ich stell mir Ellie grad vor, wie ihr freches Gesichtchen aus dem Rucksack auf Deinem Rücken herausschaut…und Du hältst einen großen Schirm, der Euch beide vor Nässe schützt (sorry, Gedanken einer Hamburgerin) …ist doch ein schönes Bild 🙂
Ich wünsch Dir ein schönes Wochenende <3
Also: Ich bin heute mit Ellie bei Regen durch die Hamburger City marschiert (bis gerade eben) und nix mit Ellie tragen oder so … dafür ist sie mir zu schwer und sie hat 4 Beine! Hallo??? Sie ist ein Hund, kein Spielzeug! 🙂
Kein Spielzeug stimmt schon… ,-) aber Hund ist doch erst alles, was ich im Stehen (sprich ohne mich zu bücken) streicheln kann*pruuust*. Was ein Glück, dass Ellie keine Katze ist…die wäre jetzt echt beleidigt, aber ich glaub, Deine Wuschelzwerg versteht Spass <3
Mein Wuschelzwerg muss Spass verstehen, denn sie hat schon folgende Übernamen: Fledermaus, Waschbär, Dachs, Faschingsperücke, Hausschweinchen, Eichhörnchen und und und….trotzdem lieben sie alle. Gerade hier in Hamburg ist das Einkaufen mit Ellie ein Spiessrutenlauf. Ich habe 5 mal so lange wie normal, weil es aus jeder Ecke quiekt „ooooooch, ist das eine süsse Maus….kann ich sie mal streicheln!?“. Maus? Nein, sie ist ein Hund, aber bitte, streicheln immer gerne. Lustig, dass die Deutschen einfach alles, was klein und niedlich ist, mit Maus betiteln! 🙂
Fledermaus ??? …so nennt man auch meine Lieblingstochter *grins*, aber streicheln würde die keiner wollen ;-)…und Du hast Recht: ich betitele alle kleinen Mädchen mit „Maus“ *grins* . Ich wünsch Dir noch einige von solch schönen Tagen wie heute in HH <3
Dankeschön! 🙂
Viel Erfolg bei den Fort-schritten!
Danke!