Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Man geht davon aus, dass diese Redensart den Ursprung in einem zoologischen Garten hat. Gemeint ist, dass jedes Lebewesen seine Besonderheiten hat. Übertragen auf den Menschen bedeutet das, dass man jeden das machen lassen sollte, was ihm gefällt. Jeder findet sein Vergnügen in etwas anderem, und das ist auch gut so. Aufgezwungene Regeln, was man zu tun oder zu lassen hat, sollten ersatzlos gestrichen werden. Das Leben wäre dann um einiges einfacher. Mehr Toleranz, weniger Kritik! Wie einfach die Welt doch sein könnte!
Jeder ist seines Glückes Schmied. Die Bedeutung dieses Sprichwortes ist irgendwie logisch, und halt doch nur begrenzt. Man muss selbst etwas tun, um sein Glück zu finden. Man kann nicht darauf warten, dass es zu Hause an die Türe klopft. Es gibt ja die Ansicht, dass jeder selber dafür verantwortlich ist, ob er glücklich wird, oder nicht. Das sehe ich anders: Ich bin der Ansicht, dass jeder selber in der Hand hat, was er aus seinem Leben macht. Ob er dabei aber glücklich wird, hängt auch von ganz vielen Einflüssen ab, die man nicht steuern kann. Wird jemand schwer krank, verliert vielleicht einen lieben Menschen oder hat sonst ein schweres Schicksal zu tragen, finde ich es anmassend zu behaupten, dass er selber seines Glückes Schmied ist. Deshalb würde ich diese Redensart nicht bedingungslos unterschreiben.
Jeder ist sich selbst der Nächste. Man geht davon aus, dass diese Redensart eine ironische Ableitung aus der Bibel ist, wo es heisst: „Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst.“ Nur dass bei der Ironie der Sinn total entfremdet wurde. Jeder ist sich selbst der Nächste ist nämlich nichts anderes, als der Aufruf, zuerst an sich selbst zu denken und egoistisch zu sein. Ich wurde im Leben schon ein paar mal auf enttäuschende Art und Weise mit dieser Redensart konfroniert. Wer gerne hilft und gibt wird nicht selten zum Schluss verarscht. Musste ich auch schon hart erfahren. Und immer, wenn ich nach der Redensart zu leben versuche, weil ich denke: „So, jetzt komme zuerst endlich mal ich.“, dann merke ich, dass das offenbar nicht meinem Charakter entspricht. Ich mag diese Redensart nicht und finde sie auch nicht lebenswert! Würden alle so denken – hoppla, dann wären wir aber eine ganz schöne Ego-Gesellschaft. Und von dieser Spezies hat es nun wirklich schon mehr als genug. Und gerade die Eltern unter euch werden wissen, was ich meine: Wer würde nicht sein Leben geben, wenn er dafür sein Kind retten könnte? Ich finde diese Redensart – je länger ich darüber nachdenke – einfach nur doof und wäre dafür, dass diese ersatzlos gestrichen wird!
Das sind alles schöne Sprüche die gerade heutzutage passen wie die Faust aufs Auge
Danke!
Hmm..Glück, was ist das? Da genügen mir z.B. ganz wenige Dinge, die aber eigentlich doch große Dinge sind. Eine Familie die zusammenhält, ein kleines ..aber eigenes Heim, eine Arbeit mit netten Kollegen u.s.w.
Manche legen das Sprichwort auf die „vermeintlich“ großen Dinge aus, also Geld,Firma,Erfolg meine Yacht, mein Pferd, meine Frau..und so(und zwar genau in der Reihenfolge!)
Das mag manche Leute glücklich machen..aber sicher bin ich mir da nicht.
Muss leider etwas ausholen dafür, aber heute war ich echt glücklich für diesen Moment!
Eine Frau kam bei uns in den Laden mit ihrem ca.10jährigem Sohn. Sie hat eine Kleinigkeit gekauft und beim „ratschen“(das sagt man in Bayern für eine lockere Unterhaltung) kam heraus, daß der Sohn zwar froh über die von uns angebotenen Bonbons war, aber eigentlich lieber eine Puddingbreze wollte, die beim Bäcker gegenüber um die späte Uhrzeit schon ausverkauft war.
Und der Junge war echt sauer, weil die Mama es ihm ja versprochen hatte.
Wir hatten abends echt eher zufällig eine solche übrig, weil wir eine (schlanke)Kollegin haben, die das Süßzeug ranschleppt und selber nix davon isst. Wir waren auch satt und die schöne Puddingbreze lag einsam auf einem Teller in der Küche.
Ich sagte zu dem Buben..Mensch hast du ein Glück heute, wir hätten da was für dich..
Und er hat sich so gefreut und voll Genuß in das Teil gebissen und die Mama kriegte sich fast nicht mehr ein vor Freude über diesen Zufall!
Das ist doch auch Glück oder? Und ich (und meine Kollegin) waren die Schmiede!(Schmiedinnen?)
PS: Puddingbreze ist ein Gebäck aus süßem Blätterteig in Form einer Breze und in den Aushölungen befindet sich Vanillepudding in etwas festerer Konsistenz!
Noch was: ‚Jeder ist sich selbst der Nächste‘ kann eigentlich nur in die Hose gehen!
Was für eine wunderschöne Geschichte und …wie wahr! Das sind die echten Glücksmomente. Da bin ich voll und ganz Deiner Meinung. Die „meine Jacht, meine Firma, mein Geld……“- Typen sind ohnehin nicht wirklich glücklich. Die meinen einfach, sie könnten damit dem Unglück entfliegen. Ziemlicher Trugschluss! Das wirkliche Glück liegt in den kleinen Dingen! 🙂 Danke für den schönen Kommentar!
Nah endlich komm‘ ich mal vor in den Sprüchen!
Hat dies auf Wunderwaldverlag rebloggt.
jeder ist eben nicht seines Glückes Schmied, da spielen noch andere Facetten mit, ob man nun glücklich wird oder Glück hat. das Sprichwort ist meiner meinung nach Blödsinn
Yep! 🙂