Fragen kostet nichts. Diese Redensart gehört zum täglichen Sprachgebrauch und ist eigentlich umgangssprachlich genau so gemeint, wie es gesagt wird. Fragen ist immer erlaubt, auch ohne negative Folgen. Das Schlimmste, was bei einer Frage passieren kann ist, dass man keine Antwort bekommt. Na und? Tut nicht weh, kein Problem. Persönlich finde ich es gut, dass es dieses Sprichwort gibt, denn früher, als wir noch zur Schule gingen, wurde oft genug das Gefühl vermittelt, dass nur die Dummen Fragen stellen. Also hat man einfach nicht gefragt und blieb unwissend. Schade! Deshalb sollte dieses Sprichwort an Gewichtung unbedingt noch etwas zulegen. Und wer ausgelacht wird, weil er fragt, der sollte ruhig LAUT zurücklachen. Nur die Dummen stellen nämlich KEINE Fragen! Dies gleich noch als Hinweis an alle Lehrer, die sich über Kinder lustig machen, welche ständig Fragen stellen (das habe ich tatsächlich auch schon mehr als einmal erlebt). Fragen, fragen, fragen – nur so wird man blitzgescheit!
Früh übt sich, wer ein Meister werden will. Ich gehe davon aus, dass dieses Sprichwort vor allem aus der Zeit rührt, als die Selbstversorger ihre Sprösslinge schon von klein auf mit aufs Feld oder in den Stall nahmen, um ihnen beizubringen, was sie später einmal ohnehin zu tun hatten. Von daher ist diese Redewendung sicher wahr. Es ist auch so, dass man in jungen Jahren schneller und leichter lernt, als im Alter. Allerdings ist es heute leider so, dass viele der jungen Eltern meinen, ihren Nachwuchs schon zum Ballettunterricht schleppen zu müssen, bevor die Beinchen überhaupt gerade stehen können. Und die frühmusikalische Erziehung für Hosenscheisser macht auch noch keine Meistersänger. Man kann es also auch übertreiben. Dieses Sprichwort ist doch eher mit Vorsicht zu geniessen.
Frisch gewagt, ist halb gewonnen. Wie wahr! Wer sich nichts traut, wird es nie auf einen grünen Zweig bringen. (Wie doof, wenn ich eine Redewendung mit einer Redewendung beschreibe….). Ich liebe dieses Sprichwort, denn es soll ermutigen, sich vielleicht auch mal zum Affen zu machen, dafür aber möglicherweise einen Gewinn daraus zu ziehen, denn man sonst nicht gehabt hätte. Mut zum Wagnis! Egal, ob diejenigen rechts und links das gut finden: Einfach mal machen! Ich frage mich immer: Was ist das schlimmste, was mir jetzt passieren könnte, wenn ich das oder jenes mache. In der Regel ist es nichts, was nicht einfach wegzustecken wäre. Drum: Frisch drauflos – zu verlieren gibt es nichts! Man hat schliesslich nur ein Leben und wer weiss schon, wie lange dieses dauert!
Frühförderung ist an sich nichts schlechtes, problematisch wirds, wenn klein Tobias am Montag zur musilalischen Frühförderung geht, am Dienstag zur Kleinstkindergymnastik, am Mittwoch in den Englischkurs, am Donnerstag zur Kunstförderung und am Freitag zur Therapie, denn überaschenderweise ist klein Tobias völlig gestresst. Wenn keine Zeit zum Kindsein bleibt sollte man sich vielleicht überlegen, ob das Kind wirklich in Allem Meister werden muss…
Schöner Post jedenfalls 🙂
Herzlichen Dank und ja, bin voll bei Dir. Ein befreundeter Arzt hat uns erzählt, dass in der ambulanten Burnout-Sprechstunde immer mehr Kinder mit dem Schulsack am Rücken kommen und Hilfe suchen…..hä? Bedenklich oder? Wir gingen noch zum Spielen auf die Strasse, die Kids heute gehen zur Burnout-Sprechstunde…..
Allerdings bedenklich, wenn ich mich meiner pädagogischen Ausbildung richtig entsinne nennt sich das „Verinselung“ weil die Kinder nur noch von einer Einrichtung/Spiel- und Fördergruppe zur nächsten hetzen, wobei freie Entfaltung und soziale Beziehungen leiden und ein Stress ausgelöst wird, der einem kleinen Kind definitiv noch nicht zugemutet werden sollte.
Ich selbst habe (noch) keine Kinder, kann mir aber gut vorstellen, dass ich schräge Blicke und Kommentare ernten werde, wenn ich mein Kind draußen (ab einem gewissen Alter allein!!! und womöglich noch dazu ohne Ortungschip im Handy!!!) spielen lasse worauf es grad Lust hat.
Eltern heute sind auch extrem unter Druck, die wirtschaftliche Situation wird nicht leichter und die Sorge, ob das Kind sich später behaupten kann, ist nur zu verständlich. Aber von einem Kind mit Burnout, das im späteren Leben voraussichtlich mit ähnlichen Problematiken zu kämpfen haben wird, hat wirklich keiner was.
Zu 100% einverstanden!
Das mit Fragen kostet nichts finde ich gut. Aber meine Kunden kennen das anders jede Frage kostet was. Da ich nebenberuflichen Mitmenschen den Computer näher bringe und auch repariere.
Ja, im Job ist das natürlich ganz was anderes, da hast Du recht! 🙂
Fragen können durchaus auch das Leben kosten. Kommt also, wie immer, auf die Situation an … 🙂
Schließlich wird nur der frisch wagende zum frühen oder späten Meister. 🙂
Fragen können das Leben kosten? Wie das? Klingt ja furchtbar!
Wenn Sie damit beispielsweise offenbaren, daß Sie von Dingen wissen, die Sie nicht wissen dürfen … 🙂
Oh, klingt wie ein Krimi! 007-mässig…..
😀